Bezirksrat vertagt Entscheidung über Gedenktafel für Zwangsarbeiter der Wolle

In der Leinemasch gegenüber dem Döhrener Rodelberg sind Reste eines Bunkers erhalten. „Diese Schutzröhre diente den Zwangsarbeitern der Döhrener Wolle als Schutz vor Luftangriffen“, sagte Einzelvertreter Manfred Milkereit (Die Linke) in der jüngsten Sitzung des Bezirksrates Döhren-Wülfel vergangene Woche im Freizeitheim Döhren. Milkereit: „Wenn ihr Leben auch als unwert betrachtet wurde, wollten die nationalsozialistischen Machthaber doch ihre Arbeitskraft erhalten und weiter ausnutzen.“

Nach einem gemeinsam von SPD, Grüne und dem Einzelvertreter der Linken eingebrachten Antrag sollten die Reste dieses Schutzbunkers wieder hergerichtet und mit einer Gedenktafel versehen werden. Milkereit: „ Menschenverachtende faschistische Organisationen fassen wieder Fuß. Es ist daher wichtig an die Gräueltaten in der Vergangenheit zu erinnern.“ Die notwendigen Gelder dafür sollte nach dem Antrag der Bezirksrat spendieren, die Wiederherrichtung der Anlage wollte die Ortgruppe Döhren-Wülfel des Heimatbundes in ehrenamtlicher Arbeit übernehmen.

Die CDU-Fraktion reagierte ungehalten. Sie warf den anderen drei Parteien vor, diesen Antrag nicht zuvor mit ihnen abgesprochen zu haben und wurde bockig. Die Christdemokraten zogen den Antrag zu weiteren Beratung in ihre Fraktion, so dass erst in der nächsten Sitzung darüber abgestimmt werden kann.

Hintergrund des Vorwurfes der CDU ist, dass es im vorherigen Bezirksrat einen sogenannten „Interkreis“ gab. Dieses Gremium, das offiziell eigentlich gar nicht zulässig ist ( (ein Bezirksrat darf keine Ausschüsse bilden), gleichwohl hochoffiziell betrieben wurde (eingeladen wurde durch die Bezirksbürgermeister und es gab ein Protokoll), entschied bislang über die Verwendung der Bezirksratsmittel. Gekungelt wurde dabei immer hinter verschlossenen Türen.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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