Bezirksrat diskutierte über Distributionszentrum und Pflege der Gärten im Wandel

Die Pflege der Parkanlagen auf dem Expo-Ostgelände waren Thema im Bezirksrat Döhren-Wülfel.
  • Die Pflege der Parkanlagen auf dem Expo-Ostgelände waren Thema im Bezirksrat Döhren-Wülfel.
  • hochgeladen von Jens Schade

Ein kurzfristig noch auf die Tagesordnung gesetzter Punkt wurde zum zentralen Thema des Bezirksrates Döhren-Wülfel. Auf ihrer Sitzung am ersten Donnerstag des Monats Juli im Freizeitheim Döhren diskutierten die Politiker über die Entwicklung des geplanten Distributionszentrums auf den früheren Messeparkplatzen neben dem Kronsberg. Erst zwei Tage vorher überraschten Zeitungsmeldungen, dass die Stadt Hannover die Reißleine gezogen und sich nicht mehr länger von Amazon (die wollten dort eigentlich bauen) hinhalten lassen wollte. Ein anderer Internet-Versandhändler - Netrada aus der Region Hannover - zeigte ebenfalls Interesse an der Fläche, stand im Gegensatz zu dem anderen Unternehmen auch zu seinen Plänen und war bereit, auf die Wünsche der Stadt zum Betrieb und Gestaltung der Anlage einzugehen.

„Es ist richtig, dass die Verwaltung sich nicht von einem Unternehmen auf der Nase herumtanzen lässt und nach Alternativen sucht. Und mit der Ansiedlung von Netrada wird gleichzeitig erfolgreich eine regionale Wirtschaftsförderung betrieben“, befabd Jens Schade von der SPD-Fraktion die Reaktion der Verwaltung für richtig. Netrade verspricht, in der ersten Baustufe in der Region Hannover 500 neue zusätzliche Dauerarbeitsplätze zu schaffen, bei einem späteren Ausbau sollen noch einmal über 500 Arbeitsplätze weitere entstehen. Einzelheiten über die Vereinbarung mit dem Internethändler wurden an diesem Abend nicht bekannt. Den Vertragsentwurf behandelte der Bezirksrat in einem ebenfalls kurzfristig angesetzten nichtöffentlichen Teil der Sitzung. Ein Votum zu den neuen Plänen am Rande des Kronsberges gaben die örtlichen Bürgervertreter aber noch nicht ab. Ein Beschluss dazu soll auf einer Sondersitzung nach den Ferien am 13. September, getroffen werden.

Obwohl der neue Interessent einen bedeutend kleineren Betrieb plant, sich die Anzahl des Lkw-Verkehrs erheblich mindern wird, sind ein Teil der Anlieger immer noch gegen das Projekt. Einer ihrer Sptrecher kündigte in der Bürgerfragetsunde weiteren Protest an. Er stellte auch mehrere Fragen. Doch als wenig später Fachbereichsleiterin Kay De Cassan für die Stadt die neuen Pläne erläuterte, hatte er längst seine Sachen gepackt und die Bezirksratssitzung verlassen. Offenbar interessierten die Antworten der Verwaltung nicht.

Der Bezirksrat blieb auch im weiteren Verlauf der Sitzung im Südosten seines Bereiches. Die CDU-Fraktion bemängelte den Zustand des Expo-Parks „Gärten im Wandel“. Gabriele Mewes von der Stadt erklärte, dass seit 2010 wieder der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün für die Pflege der Grünanlage verantwortlich sei. Im letzten Winter aufgetretene Frostschäden sollen bald beseitigt werden. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Jens Schade regte an, doch auch den kleinen Wasserfall an der Unterführung wieder in Betrieb zu nehmen. „Das würde die Anlage aufwerten“, meinte er.

Murrend akzeptierten die Christdemokraten, dass die SPD ihren Antrag zu den Treppenstufen an der großen Kapelle auf dem Seelhorster Friedhof zu weiteren Beratung in die Fraktionen zog. Die CDU schlug vor, wegen der Unfallgefahr sollten die Stufen gut sichtbar markiert werden. „Ein gutes Thema“, lobte SPD-Fraktionschef Bert Oltersdorf. Da aber vor allem Senioren betroffen seien, wollte die SPD den Fachverstand des Seniorenbeirates nutzen. Schließlich, so Oltersdorf, handelt es sich um ein von den Bürgern gewähltes Gremium, welches man nicht außen vor lassen sollte.

Im Block winkte der Bezirksrat dann einstimmig eine Reihe von Zuwendungen an Vereine durch. Die Schützenvereinigung Döhren wird 500 Euro für die Sanierung des Jugendraumes erhalten, der RSV bekommt ebenfalls 500 € für eine Dachsanierung seines Vereinsheims an der Eilenriede. Auch die DLRG und der Kindergarten Waldheim können sich freuen. Für sie gab es 2.500 Euro als Zuschuss zum Kauf von sogenannten Defibrilatoren zur Wiederbelebung bzw. 1.500 Euro für eine Wasserspielanlage am Kindergarten. Ebenfalls mit 1.500 Euro fördert der Bezirksrat einen Bücherschrank für Wülfel und der Förderverein der Grundschule Loccumer Straße bekommt 2000 Euro für eine neue Mikronfon- und Lautsprecheranlage. Einstimmig passierte daneben ein interfraktioneller Antrag das Gremium, in der Nähe des Fiedelerplatzes zwei weitere Behindertenparkplätze anzulegen.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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