Anstehende Diskussion zur Veloroute Nr. 8
Es ist schon einige Jahre her, da konnte man an einigen LKW den Satz „Solange man Äpfel noch nicht per E-Mail verschicken kann, müssen wir uns die Straße noch teilen“ lesen. Seither hat der gesamte Straßenverkehr erheblich zugenommen. Worum es im Kern der Aussage aber geht, ist die gegenseitige Akzeptanz!
Tatort Wiehbergstraße:
Der Bezirksrat diskutiert in den kommenden Tagen Maßnahmen „zur Förderung des Radverkehrs“. Doch – sind die vorgeschlagenen Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt schon notwendig? Ist das Radleraufkommen denn tatsächlich so groß, dass Radfahrer durch den in den letzten Jahren auch geringer gewordenen Autoverkehr häufig behindert werden? Ist eine Einbahnregelung oder Durchfahrsperre überhaupt angemessen?
Müssen derzeit tatsächlich Parkplätze wegfallen oder reicht der Platz für Begegnungen doch aus? Überholungen sind aufgrund der Örtlichkeiten und des Tempolimits, durch die Straßenverkehrsordnung eh so gut wie ausgeschlossen. Bringt nicht eine Steigerung des Fahrkomforts für Radfahrer eine Verbesserung? Wie der Wegfall von Bodenschwellenin der Fahrbahn und der Wegfall der Bedarfsampel auf Höhe der Bothmerstraße, denn auch wenn die Wiehbergstraße hier eine Fahrradstraße ist, so müss(t)en die die Radfahrer bei „rot“ auch hier halten. Dabei sollte man doch annehmen, dass sich Radfahrer und Fußgänger recht problemlos das Kreuzen ermöglichen können. Das Gleiche gilt auch für die Ampel an der Einmündung der Straße „Am Lindenhofe“ in die Wiehbergstraße. Auch diese stammt noch aus einer Zeit in der die Wiehbergstraße viel mehr befahren wurde und bremst Radfahrer aus, wenn sie diese nicht etwa über den Fußweg umgehen oder einfach ignorieren. Durch eine längst geänderte Verkehrslenkung und zuletzt auch bauliche Maßnahmen an der nördlichen Einmündung in die Brückstraße, hat der Verkehr an dieser Stelle schon soweit abgenommen, dass, insbesondere im Hinblick auf den Radverkehr, hier keine Ampelregelung mehr nötig erscheint.
Ein weiter Punkt um einfacher eine größere Radfreundlichkeit in diesem Abschnitt her zu stellen ist die Streckenführung stadteinwärts: Hier wird der Radverkehr an der südlichen Bedarfsampel der Stadtbahnhaltestelle „Wiehbergstraße“ auf die linke Straßenseite geführt und darf/soll dort bis zur Einmündung in die „Wiehbergstraße“ auf dem teilweise recht schmalen Gehweg fahren. An der „Wiehbergstraße“ angekommen, müssen Radfahrer hier, entgegen des typischen Straßenverlaufes, Vorfahrt gewähren.
Ist das eine leistungsfähige, schnelle, radfreundliche oder gar attraktive Lösung?
Allein die Bedarfsampel an der Haltestelle ist nur in zwei Schritten mit doppelten Wartezeiten zu überqueren! Erst die Nordfahrbahn, ein Halt in der Mitte und ein erneutes Anfordern des Ampelgrüns und dann kann erst die Südfahrbahn der Hildesheimer Straße legal gekreuzt werden. Dabei hat der Stadtbahnverkehr noch Vorrang und es sind hier nur minimale Aufstellflächen (Schutzflächen) zum Warten vorhanden.
Komfortabler ist eine Wegführung an der Einmündung der Gakenburgstraße, durch die Marthastraße zur Wiehbergstraße. Hier gibt es bereits eine bestehende linksseitige ampelgesicherte Kreuzung die den Vorzug hat, die Kreuzung in „einem Rutsch“ überqueren zu können. Durch die Marthastraße , die ein annehmbares Pflaster hat, hat man zur Weiterfahrt Richtung Norden durch „rechts vor links“ automatisch Vorfahrt an der Einmündung in die Wiehbergstraße.
Solange Radfahrer im Bereich einer Fahrradstraße auf dem Gehweg radeln, hier Fußgänger zur Seite Bimmeln und Rentnern mit Rollator in die Hacken fahren und Fahrschulwagen ordnungsgemäß auf der Straße fahrende Radfahrer anhupen, beschimpfen und der Fahrlehrer (Beifahrerseite) durchs offene Fenster dazu auffordert/anstiftet (gesehen im Sommer 2020), den Gehweg zu befahren und Fahrzeuge unmittelbar vor einem Zebratreifen abgestellt werden, gibt es sicherlich wichtigere Aufgaben als den Autoverkehr übermäßig zu reglementieren.
Jedes Fortbewegungsmittel hat doch zunächst einmal seinen Sinn und Zweck. Warum sollen dann Autofahrer und Radfahrer gegeneinander ausgespielt werden?
Auf der Anderen Seite scheint die(-se) Veloroute doch sehr schnell und „heiß“ gestrickt zu sein. In einem früheren Beitrag hat der Autor bereits auf einen weiteren Mangel im Bereich Laatzen hingewiesen, der seines Wissens bisher nicht behoben wurde.
Meine Tochter fährt jeden Tag mit dem Rad von Grasdorf zum Stadtzentrum von Hannover zur Arbeit und benutzt den Leinerandweg über den Wülfeler Maschweg unter der Brückstraße durch zur Schützenallee weiter am Maschsee lang. Die Hildesheimer Straße über die Wiebergstraße usw. hat ihr zu viele Ampeln die nur aufhalten. Der einzige Nachteil für die schnellere Strecke ist der viele Matsch bei diesem Wetter.