Spaziergänge in der Leineaue: Historische Parkanlagen sind Zeugnisse früherer Zeiten
Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren, Wülfel und Ricklingen bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg hoch oben als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einem weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden. Und vielleicht findet sich ja ein Verleger, der die gesammelten Geschichten in einer Broschüre oder einen Büchlein veröffentlicht.
Heute: Alte Parkanlagen in Döhren und Wülfel
Knorrige Bäume strecken ihre Wurzeln an einem stillen Weiher aus, Vögel zwitschern in den Ästen, kleine Brücken schwingen sich über Teiche und Gräben: Direkt hinter der Villa Hildesheimer Straße 430 beginnt die Idylle eines alten Parks. Die weitläufige Gartenanlage, die sich auch hinter dem Gelände der ehemaligen Brauerei erstreckt, gehört zu den historischen Gärten Hannovers, die, wie es in einer Schrift des städtischen Grünflächenamtes heißt, „ebenso anregende wie lebendige Zeugnisse ihrer Entstehungszeit“ sind.
Der durch ein links und rechts mit Kugeln gekröntes Tor, Mauern und Zaun abgetrennte Wülfeler Park geht auf das alte Rittergut des Dorfes zurück. Leider ist dieser Park nicht öffentlich zugänglich.
Doch nicht nur die Wülfeler Gartenanlage, auch der Wiehbergpark in Döhren war einst Teil eines Gutes. Der schmale, nur zweieinhalb Hektar große Garten zwischen der Leine und exklusiven Mehrfamilienhäusern ist der Rest einer einst prächtigen Parkanlage, an der früher sogar die Herrenhäuser Gartenverwaltung lebhaftes Interesse zeigte. Heute freilich vermitteln nur noch alte Fotos einen Eindruck von der Kunst der Gärtner. Trotzdem zählt der verbliebene kleine Rest zu den beliebten Zielen eines Spazierganges in Döhren. Der Park ist allen Bürgern öffentlich zugänglich. Für Eisenbahnfreunde interessant: Die kleinen Pylone stammen von der alten Eisenbahnbrücke, die in Döhren die Hildesheimer Straße überquerte. Als die Brücke 1981 erneuert wurde, montierten Arbeiter drei der kleinen Brückenpfeiler ab, 1983 stellte man sie im Zuge der 1000-Jahr-Feier dann am Wiehbergpark wieder auf.
Zwischenzeitlich wurde der Wiehbergpark gründlich neugestaltet. Dabei fand seit September 2006 hier auch ein dicker Findling eine neue Heimat, der bei Straßenbauarbeiten in der benachbarten Wiehbergstraße ans Tageslicht gekommen war. Das THW - Ortsgruppe Ronnenberg - halb bei dem Umsetzen des schweren Steines.