Schwein gestohlen und geschlachtet: Dafür gab es etliche Wochen Gefängnis (Serie: Geschichtliches aus Döhren-Wülfel)

Beitrag zur Serie: Geschichtliches aus Döhren-Wülfel.
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Da muß vor rund 300 Jahren doch ein arger Schlingel in Döhren gewohnt haben. Denn immer wieder taucht sein Name im Zusammenhang mit Missetaten im Kirchenbuch des Pastors Mauritius Feseke auf. Hanß Kohte hieß jener Döhrener. Für den verehrten Leser kein Unbekannter. Schon in einem vorherigen Beitrag wurde berichtet, daß dieser Herr gemeinsam mit seiner Ehefrau anno 1688 in Döhren ein „öffentliches Hurhaus gehalten“ hatte.

Zwar gelobte ausweislich des Kirchenbuches im ausgehenden Winter 1669 das Ehepaar Kohte im Rahmen einer öffentlichen Kirchenbuße eine „ernstliche Lebensbesserung“. Doch Hanß Kohte scheint mit seinen guten Vorsätzen nicht so recht Glück gehabt zu haben. Denn 1671 verschwanden plötzlich zwei Schweine bei der Mast. Hanß Kohte hatte sie gefangen und geschlachtet. Wie der Täter schließlich ertappt wurde, verrät Pastor Feseke nicht. Im Kirchenbuch ist schlicht von „Nachforschungen“ die Rede. Immerhin, so Feseke weiter, ist „das nicht verzehrte Fleisch wider an den rechten Mann gelanget.“ Und Übeltäter Kohte saß „etliche Wochen“ zur Strafe im Gefängnis von Coldingen.

Ein Jahr später wird den Nachgeborenen gar eine Zwangsräumung überliefert. Hinausgeworfen wurde am 30. April 1672 - ganz richtig - die Familie Kohte. Mauritius Feseke: „ Gestrigen Abend vor Walpurgis ist Hanß Kohte mit den Seinigen aus Kohlmeiers kleinen Hause gewiesen worden.“ Doch Hanß Kohte fand dann doch gewissermaßen den Weg zurück in den Schoß der Kirche. Er soll nämlich als Soldat in den Dienst des Bischoffs zu Osnabrück getreten sein.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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