Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Um ihr Seelenheil zu retten verschenkten zwei Herzöge Bauernhöfe in Döhren
De damalige Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg hatte sich 1982 ein interessantes Geschenk zum Auftakt der „Planungen für die 1000-Jahr-Feier Döhren“ ausgedacht. Siegfried Hebestreit, seinerzeit Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Döhrener Vereine, konnte die originalgetreue Reproduktion einer alten Urkunde aus dem Jahre 1344 entgegen nehmen. Dieses wichtige Dokument ist das älteste Schriftstück über Döhren im Besitz des Stadtarchives Hannover. Die Herzöge Otto und Wilhelm von Braunschweig schenkten darin der Marktkirche in Hannover mehrere Grundstücke in Döhren, darunter auch zwei Kotstellen. Das waren kleine landwirtschaftliche Betriebe, der Bewohner Kötner oder Kotsassen genannt wurden. Noch heute findet sich der Begriff in dem Wort "Kate" (für ein kleines Bauernhaus) und auch im Angelsächsischen in "cottage" wieder. Doch zurück zu unseren "Koten" in Döhren.
Am 28. Juni anno 1344 ließen die Herzöge diese Schenkung beurkunden. Auch der Grund der freizügigen Gabe wird genannt: „Zu ihrem Seelenheil und aus Verehrung zum Heiligen Georg.“ Die Marktkirche ist nämlich diesem Heiligen geweiht. Dem damaligen Brauch entsprechend wurde die Urkunde in Latein verfaßt. Die ganze Übersetzung lautet: „Die Herzöge Otto und Wilhelm schenken zu ihrem Seelenheil und aus Verehrung zum hl. Georg der Kirche St. Georgie zu Hannover und für diese dem Rat und den Provisoren das Eigentum an 2 Koten in Dornede, das einer Wiese genannt Knesenwinkel, das von 6 Ackern in Nyendele und von 1 ½ Morgen in der Gemarkung von Dornede.“
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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