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Geschichtliches aus Döhren-Wülfel: Am 14. Oktober 1625 wurde Döhren greulich geplündert

  • Neue Folge aus der Serie "Geschichtliches aus Döhren-Wülfel".
  • hochgeladen von Jens Schade

Im Jahr 1618 brach der 30jährige Krieg aus. Eine Auseinandersetzung, die unermeßliches Leid über die deutschen Lande bringen sollte. Am Ende war Deutschland bedeutend kleiner und noch mehr zersplittert als zuvor. Niedersachsen blieb anfangs von den Wirren des Krieges noch verschont. Aber wohl bereits im August 1625 sind Soldaten des Feldherrn Tilly durch unsere Heimat gezogen. Es heißt in alten Quellen: „Die Tyllyschen haben nicht allein hinter dem Deister übel gehauset, sondern sein auch über den Deister kommen und zwischen Deister und Leine bis vor Hannover tyrannisieret, alle Dörfer bis vor Hannover ausgepochtet und die Leute, so sie angetroffen, greulich gepresset, mit sich genommen oder durchschossen. Das Braunschweigische Land zwischen Deister und Leine hat Tilly ganz occupieret bis auf die Feste Calenberg.“

Im weiteren Verlauf des Krieges rückt Tilly im September 1625 erneut in das Calenberger Land ein. Am 14. Oktober wird Döhren geplündert. Viele Döhrener erlitten dabei Verletzungen, „etliche (wurden) gar ums Leben gebracht“. Fünf Häuser brannten Tilly’s Landsknechte ab. Darunter das Pfarrhaus. Eine Reihe von Akten und Urkunden verbrannten dabei. Im kommenden Jahr fanden unsere Vorfahren wieder keine Ruhe. Schon Anfang Februar 1626 wird unter anderem in Wülfel wieder geplündert. Irgendwann zu dieser Zeit muß wohl auch das Döhrener Siegel geraubt worden sein. Denn der Döhrener Pastor Dammann vermerkte: In Mangel meiner Petschaft und gewöhnlichen Siegels habe ich itzo nicht untersiegeln können, alldieweil ich desselbigen vom Feinde bin beraubet worden.“

Im März 1626 wechselt dann Herzog Georg von Lüneburg die Fronten und läuft zu den Kaiserlichen über. Dafür müssen Döhren und Wülfel leiden. Denn nun plündert die andere Seite unsere beiden Dörfer. Doch dann wendet sich - Gott sei Dank - der Schwerpunkt des Krieges einer anderen Gegend zu. Unter den Folgen des Konfliktes werden die alten Döhrener und Wülfeler aber wohl noch eine ganze Zeit lang gelitten haben.

(Quelle: Wehr, Ernst, Mitteilungen aus der Geschichte von Döhren-Wülfel-Laatzen, Hannover 1989)

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1 Kommentar

Die Landsknechte "lebten aus dem Lande", sie nahmen sich, was sie an Nahrung brauchten und waren darüber hinaus auf Beute, also persönliche Bereicherung, aus. Es waren raue Gesellen, denen menschliche Schonung nichts galt. Das war eine Methode, wie sie heutzutage bei Räubern und Einbrechern aus Ost- und Südosteuropa auch beobachtet werden kann: Es genügt nicht, Beute zu machen. Die Opfer müssen auch noch körperlich attackiert werden, egal welchen Alters und Geschlechts sie sind.

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