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Damals in Döhren: Sparkasse bot Ausflug in die Geschichte – Dieb klaute Bauernhaus-Bilder

  • Siegfried Hebestreit (r.), Vorsitzender der AGDV, spricht zu den Gästen der Ausstellungseröffnung.
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Einen Ausflug in die lange Geschichte des Stadtteils Döhrens konnten im Juni 1983 Besucher der Sparkassen-Zweigstelle Bernwardstraße machen. Anlass war die 1000-Jahr-Feier von Döhren. Ein ganzes Jahr lang feierte der Ort mit unterschiedlichen Aktionen seinen Geburtstag. Da wollte auch die Sparkasse nicht außen vor bleiben. Mitte Juni des Jahres eröffnete der damalige Vorstandsvorsitzende der hannoverschen Stadtsparkasse Kurt Fischer persönlich in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste die Historienschau in der Döhrener Geschäftsstelle. Helmut Zimmermann vom Stadtarchiv und Uwe Kienast von der Arbeitsgemeinschaft Döhrener Vereine (ADGV) hatten die Ausstellungsstücke zusammen getragen; Zimmermann erläuterte dann den Ehrengästen in einem kurzen Vortrag den Inhalt der Vitrinen und die Schautafeln.

Schwerpunk der Ausstellung, so Helmut Zimmermann damals, war, die Entwicklung Döhrens in Karten seit dem 17. Jahrhunderts zu zeigen. Zum Glück habe es schon immer enge Beziehungen zwischen dem Dorf Döhren und der Stadt Hannover gegeben. Deshalb habe er im hannoverschen Stadtarchiv reichhaltiges Material gefunden. Auch aus der ehemaligen Gemeinderegistratur waren Akten erhalten geblieben.

Die gezeigten Dokumente spiegelten detailreich die Geschichte von Döhren wieder. Durch eine Urkunde ist überliefert, dass Knappe Henrik von Sabbenhusen am 28. Juni 1344 zwei Kötnersteller (als Kötner bezeichnete man den Bewohner eines kleines Hauses, einer Kate oder Kote – im angelsächsischen hat sich dieses Wort bis heute in „cottage“ erhalten) in Döhren an die Marktkirche verkaufte. Die an dem Schriftstück hängenden großen Siegel des Verkäufers und seiner fünf Söhne demonstrieren die Bedeutung dieses Geschäfts. Neben dem Amtseid des Döhrener Totengräbers vom 28. April 1822 war auch ein Befehl König Georgs II. ausgestellt. Darin wurde der hannoversche Rat angewiesen, den Döhrener Mühlengarten an den Grafen von Oeynhausen zu veräußern. Unterschrieben hat diese Anweisung vom 17. September 1738 der Staatsminister Gerlach Adolpf von Münchhausen. Vom 17. Oktober 1831 datiert eine Anweisung des königlichen Amtes Hannover (die Ämter waren die Vorgänger der späteren Landkreise) an die Döhrener Gemeinde, wegen einer befürchteten Choleraepidemie das Predigerwitwenhaus als Cholerakrankenhaus einzurichten. Die Archivmaterialien enden mit der Eingemeindung Döhrens im Jahr 1907. Besonderheit des Eingemeindungsvertrages: Den Döhrenern wurde das Recht zugebilligt, weiterhin jährlich ein eigenes Schützenfest abzuhalten.

Außer alten Urkunden und Schriften gab es viele Fotos von „anno dazumal“ zu sehen. Vier Reproduktionen von Aquarellen alter Döhrener Bauernhäuser musste vor Eröffnung der Ausstellung in aller Eile neu angefertigt werden. Beim Aufbau der Ausstellung hatte Uwe Kienast die Bilder nur einen Augenblick zur Seite gelegt. Sekunden später waren sie weg, Ein Langfinger hatte die Gunst der Stunde ausgenutzt und die Repros geklaut.

Dazu gab es ein Faltblatt zum Mitnehmen, heute würde man im besten denglisch „Flyer“ dazu sagen. Helmut Zimmermann hatte es verfasst. Unter anderem war darin nachzulesen, dass in Döhren ein gutes Bier gebraut wurde. Vor zwei Jahrhunderten besaß Döhren eine Gemeindebrauerei und auffallend viele Krugwirtschaften.

Seit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch daran oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.

Und noch eine Anmerkung: Die Ausstellung war schon die zweite Historienschau zur Döhrener geshcichte in der Stadtsparkasse. Einige Jahr zuvor hatte der Döhrener heimatforscher Theodor Dreimann hier schon seine Sammlung zur Geshcichte Döhrens der Öffentlichkeit bekannt gemacht.

  • Siegfried Hebestreit (r.), Vorsitzender der AGDV, spricht zu den Gästen der Ausstellungseröffnung.
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  • Viel Kartenmaterial: Mit einer Ausstellung beteiligte sich die Stadtsparkasse an der 1000-Jahr-Feier.
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  • Grundstückskaufvertrag mit dicken Siegeln aus dem Mittelalter
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  • Siegfried Hebestreit (ganz rechts), Vorsitzender der AGDV, spricht.
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  • Erinnerungen an die Döhrener Mühle.
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  • Früher gab es in der Sparkassengeschäftsstelle an der Ecke Bernwardstraße noch ab und zu kleine Ausstellungen. 1983 stand die Geschichte Döhrens im Mittelpunkt.
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  • Eröffneten die Ausstellung: v. l.: Sparkassenboß Kurt Fischer, Helmut Zimmermann, Siegfried Hebestreit und Uwe Kienast.
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  • Karten und Dokumente zur Döhrener Geschichte gab es in der Stadtsparkasse zu sehen.
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  • AGDV-Vertreter begutachten die Ausstellung: v.l. August Kruse, Siegfried Hebestreit und Uwe Kienast.
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  • Historische Fotos aus Döhren (zu dem Ort gehörten damals auch noch die heutigen Stadtteile Waldhausen und Waldheim).
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  • Gut besucht: Schau zu 1000-Jahre-Döhren in der Sparkassenfilliale.
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  • Das Stadtarchiv verfügte über viele alte Unterlagen aus Döhren.
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  • Blick in die Ausstellung.
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  • v.l. Vorstandsvorsitzender Kurt Fischer, Helmut Zimmermann, Siegfried Hebestreit und Uwe Kienast.
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