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Damals in Döhren: Bis 2004 gab es das historische Duve-Wehr

  • Winterlich: das alte Duve-Wehr
  • hochgeladen von Jens Schade

Seit Mitte der 70iger Jahre gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im späteren Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere Leser selbst noch an die damaligen Ereignisse.

Heute: Das alte Duve-Wehr

Bis 2004 sah es an der Leineinsel in Hannover-Döhren noch etwas anderes aus. Erst damals verschwand das sogenannte Duve-Wehr und wurde durch die heutige Anlage ersetzt. Aber der Reihe nach:

Bereits 1402 wird in Döhren eine Wassermühle an der Leine erwähnt. Schon damals dürfte hier also ein Mühlenwehr angelegt worden sei. Eigentümer der Mühle waren die Grafen von Hallermund, deren Besitz später an die Calenberger Herzöge fiel. Herzog Christian Ludwig verkaufte 1652 die Wasserkraftanlage an den hannoverschen Unternehmen Johan Duve, der in der Folge auch Döhrener wurde.

Duve ließ 1667 das Leinewehr erneuern. Im Prinzip hatte dieser Bau bis in unser Jahrtausend Bestand. Die vielen Döhrenern noch geläufige eiserne Brückenkonstruktion über das Wehr stammte allerdings erst aus den Zeiten der Döhrener Wollwäscherei und Kämmerei.

Das historische Duve-Wehr stand unter Denkmalschutz und die Stadt Hannover als Eigentümerin war eigentlich gesetzlich verpflichtet, das Bauwerk zu bewahren. Doch als eine Sanierung immer dringender wurde, unternahmen die Verantwortlichen im Rathaus nichts zum Erhalt des Wehres. Vielmehr suchte die Stadt nach einem Investor, der hier die Wasserkraft wieder nutzen sollte und dabei gleichzeitig das Wehr auf seine Kosten instand setzte. So wollte man Ausgaben sparen. Anfangs schien es, als ginge die Rechnung auf. Ein Unternehmen, das sich Profi-Bau nannte und aus dem Süddeutschen stammte (einschließlich Österreich, konkreter vermag ich es heute nicht mehr zu lokalisieren) wollte Anfang der 80iger Jahre mittels Turbinen hier Strom erzeugen. Doch die Pläne scheiterten und auch ein späterer Investor zog sich von den Gedanken, in Döhren die Wasserkraft der Leine zu nutzen, wieder zurück. Durch die Untätigkeit der Stadt war schließlich das historische Wehr nicht mehr zu retten. Es musste durch die heutige Anlage ersetzt werden. Ein paar Steine aus dem Duve-Wehr hat man nun an der Leineinsel aufgestellt, als kleine Erinnerung. Die ebenfalls hier ausgestellte steinere Inschriftentafel (das Original wird meines Wissens im Historischen Museum bewahrt) ließ Duve seinerzeit zum Gedenken an seine Mühlenerneuerung am Wehr anbringen.

  • Winterlich: das alte Duve-Wehr
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  • Dieses Bild ist noch älter: es gab noch den hohen Schornstein der Döhrener Wolle.
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  • Auch der Sommer bot einen schönen Anblick auf die Leine
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  • 1667 lies Johan Duve hier das Wehr erneuern
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  • Der Schornstein der Wolle war weithin sichtbar. Er fiel als eines der letzten Fabrik-Bauwerke auf der Leineinsel
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  • Die Inschriftentafel erinnert an das Werk von Johan Duve
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  • Vom Duve-Wehr blieben ein paar Steine: Bezirksbürgermeisterin Christine Ranke-Heck schaute sich die neugestalte Anlage an. Im Hintergrund: Das Turbinenhaus der Wolle
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2 Kommentare

Was die Stadtväter da in Hannover sich gedacht hatten...?
DAS IST KULTURFRÄFEL....
Aber die kann man nicht mehr zur Rechenschaft heran ziehen.
Hättes Du so was als Eigen,Dann hätten dies -Herren ,Dich Lang gemacht...
Das ist Sauerei...
Achim

Schade, dass es das alte Leine-Wehr nicht mehr gibt! Wie begründete die Landeshauptstadt Hannover - trotz Denkmalschutz - den Abriss? Vielleicht mit fehlenden Haushaltsmitteln? Das wäre in der Tat ein Grund, denn die Kommune ist kaum in der Lage alle denkmalgeschützten Objekte im städtischen Besitz zu sanieren. Es gibt auch eine Bürgerverantwortung! Vielleicht hätte eine Bürgerinitiative Döhren in dieser Angelegenheit tätig werden müssen, um privates Geld für eine Sanierung zu akquirieren. Die Sponsoren hätten dann auf einer Tafel am Wehr genannt werden können. Andere Stadtteile im Osten Hannovers (Groß-Buchholz und "Klein-Buchholz") gehen da mit gutem Beispiel voran.

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