Damals in Döhren: Als die neue Stadtbahn kam

Rollstuhlfahrer demonstrieren am Döhrener Turm. Die erste Stadtbahn, die 1982 aus dem Tunnel kam, wurde gestoppt.
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  • Rollstuhlfahrer demonstrieren am Döhrener Turm. Die erste Stadtbahn, die 1982 aus dem Tunnel kam, wurde gestoppt.
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Seit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere Leser selbst noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich gar auf einen der Bilder wieder.

Heute: Als die neue Stadtbahn kam.

Zum Fahrplanwechsel Ende September 1982 rauschte zum ersten Mal ein grüner Stadtbahnzug durch den neuerbauten Tunnel unter der Hildesheimer Straße und kam kurz vor dem Döhrener Turm wieder ans Tageslicht. Viele Döhrener hatten sich zwar einen Tunnel bis Wülfel gewünscht und wollten keine superbreite Hildesheimer Straße, doch ihr Protest war vergebens. Und so feierte man dann doch die Eröffnung der Stadtbahnlinie mit. Die Arbeitsgemeinschaft der Döhrener Vereine (AGDV) unter ihrem damaligen Vorsitzenden Siegfried Hebestreit fand gleich einen zweiten Grund, mit ihren Mitbürgern anzustoßen. Es jährte sich 1982 zum 600. Male die erste Erwähnung des Döhrener Turms. Und so richtete die AGDV rund um den alten Landwehrturm sogleich eine Geburtstagsfeier aus, auch als Generalprobe für die anstehende 1000-Jahr-Feier Döhrens im darauf folgenden Jahr. Bürger aus Döhren und der Südstadt maßen sich im Seilziehen, um endgültig zu klären, wem denn der Döhrener Turm gehörte. Das Ergebnis: unentschieden. Das Seil riss und keine Seite gewann.

Die grünen Stadtbahnen, die seither nach Döhren und weiterhinaus fuhren, stießen nicht überall auf Freunde. Denn die Üstra hatte in den Eingängen Mittelstangen verbaut und die waren damals – wie der Name schon sagt – eben in der Mitte des Eingangs. Rolli-Fahrer mit etwas breiteren Gefährt hatten da ihre Probleme, ein- und auszusteigen. So fand sich auch am Döhrener Turm eine Protestgruppe ein, die das Verkehrsunternehmen auf diesen Missstand aufmerksam machte. Sie demonstrierten mit Transparenten. Heute sind bei den grünen Wagen die Mittelstangen immerhin zu einer Seite gebogen und räumen deshalb etwas mehr Platz ein und an jeweils einer Tür des Waggons wurden die Mittelstangen ganz entfernt. Weshalb damals nicht gleich Eingänge ohne Mittelstangen konstruiert wurden bleibt aber wohl immer ein Geheimnis der Üstra.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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