Damals in Wülfel-Mittelfeld: Als das Osterfeuer zweimal brannte
Seit weit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.
Heute: als Übeltäter das Wülfeler Osterfeuer vorzeitig anzündeten
Kurz vor Ostern ist es vielerorts Brauch, das Fest mit flackernden Osterfeuern zu begrüßen. Auch das Feuer auf dem Schützenplatz in Wülfel hat eine lange Tradition. 1985 schichteten die Mitglieder der Schützengesellschaft Wülfel einen über zehn Meter langen, fünf Meter breiten und etwa drei Meter hohen Scheiterhaufen auf. Unter den wachsamen Augen der Freiwilligen Feuerwehr Wülfel wurden die seit Dezember 1984 fleißig gesammelten Äste und Sträucher am Ostersonnabend in Brand gesetzt. Bald stieg eine weithin sichtbare Rauchsäule in den abendlichen Himmel. Das schöne Freudenfeuer vor dem Osterfest brannte an diesem Tag zum zweiten Mal. Unbekannte Täter hatten in der Nacht zuvor den Reisighaufen schon einmal angesteckt. Kurz nach zwei Uhr musste die Feuerwehr anrücken und die Flammen wieder löschen.
Es regnete an jedem Ostersamstag-Abend vor 31 Jahren. Trotzdem kamen viele Schaulustige auf die Wiese und ließen es sich bei heißem Glühwein, braungegrillten Bratwürsten, Bier und Schmalzbroten gut gehen.
Bereits zwei Tage zuvor knisterten die Flamen im Stadtbezirk bei einem etwas kleineren, bescheideneren Osterfeuer. Auch der SSC (ein Schützenverein in Mittelfeld) hatte am Gründonnerstag 1985 zu einem Treffen um die Flammen auf seinem Vereinsgelände eingeladen. Mitglieder im Osterhasenkostüm – mit langen Plüschohren – verteilten buntbemalte Eier an die Gäste; der Spielmannszug sorgte für musikalische Unterhaltung. Bei dieser Gelegenheit ehrte der Verein auch die Soeger im „Eierschießen“. Der beste Schütze – in jenem Jahr war es Heinz Schnecker mit einem 177-Teiler – durfte als Siegesprämie zwei Kartons roher Eier mit nach Hause nehmen.
-- Jens, schön erzählt ....