Damals in Döhren: Auf der Geburtstagsfete wurde Abschied gefeiert

Geburtstags- und Abschiedsfeier in einem: Mit einem großen Finale zum zehnjährigen Jubiläum klang an einem Sonntag in der zweiten Märzhälfte des Jahres 1991 die „Fröhliche Stunde“ des Freizeitheims Döhren aus. Moderator Günter Porsiel hatte wieder alle Register gezogen. Ein abwechslungsreiches Drei-Stunden-Programm bot Höhepunkte am laufenden Band.

Seit über 40 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv aus dem Stadtbezirk geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.

Heute: Das Ende der „Fröhlichen Stunde“

Geburtsstunde der vor allem bei Senioren beliebten Veranstaltungsreihe war im März 1981. Zusammen mit Gisela Gröger vom Freizeitheim Döhren hatte damals vor nun bald vierzig Jahren die Idee, den Döhrenern einmal im Monat die Gelegenheit zu bieten, sich bei Kaffee und Kuchen gemütlich zusammen zu setzen. „Kaffee wurde damals selbstgekocht, die Gästen brachten Kuchen mit“, erinnerte sich 1991 Günter Porsiel an die Zeit zehn Jahre zuvor. Das Veranstaltungsformat fand großen Anklang. Oft war der eigentlich für neunzig Personen gedachte Raum im Freizeitheim hoffnungslos überfüllt.
Im Laufe des einen Jahrzehnts wechselten sich Dia-Vorträge, Autorenlesungen, Sänger und Musiker ab. Die Gäste konnten in eine Schelllackplatten-Sammlung hineinlauschen, der Geschichte ihres Stadtteils nachspüren und im Sommer auch schon mal mit dem Fahrrad durch die Südliche Leineaue strampeln.

Genauso abwechslungsreich wie die vergangenen zehn Jahre wurde auch das Finale im vollbesetzten Saal des Freizeitheims. Der Döhrener Männergesangverein schmetterte Lieder, die Hobby-Schauspieler vom „Kleinen Hoftheater“ in Wülfel begeisterten die Zuschauer ebenso wie ein feuriger Flamenco, griechische Tänze oder Zauberer Henning. Weshalb war damals alles zu Ende? „Es wurde einfach zu viel“ erklärte Günter Porsiel, der neben vielen anderen Aktivitäten auch schon den Wolle-Widder aus dem Keller des Historischen Museums zurück nach Döhren geholt hatte und eine alte Werksuhr der Wolle wieder anbringen ließ. Ganz zog sich Porsiel aber nicht zurück. Er kandidierte (damals noch für die SPD, später wechselte er zur CDU) für den Bezirksrat und saß ab November 1991 in der Bürgervertretung.

Weitere Beiträge zu den Themen

DamalsDamals-mein FotoarchivBildergalerieAnno dazumalFreizeitheim DöhrenGünter PorsielFröhlicher Abend

4 Kommentare

Lieber Michael, hinsichtlich des Borgentricksteines hege ich die selbe Vermutung.

Doch im Stadtbezirk Döhren-Wülfel wird Günter Porsiel durchaus gewürdigt. Er hat bereits - zum Glück noch zu Lebzeiten - eine Auszeichnung vom Bezirksrat erhalten.

Und - das entspricht Deinem Anliegen - es wird nun auch eine Straße im Stadtteil Mittelfeld nach ihm benannt. Demnächst wird es eine offizielle Namenstaufe der neuen Straße geben (eine weitere Straße wird dann nach Hannelore Kunze benannt werden). Aber das alles hatte - wie es eben in der Verwaltung so ist - einen längeren Vorlauf und es dauerte, aber demnächst wird Dein Wunsch erfüllt.

Lieber Jens,
vielen Dank für Deine Antwort.
Das ist doch schon einmal gut, das Günther Porsiel irgendwo im Stadtbezirk gewürdigt wird. Aber leider nicht in " seinem " Stadtteil Döhren, der ihm soviel zu verdanken hat. Hier hat er die Lokalgeschichte Döhrens aufgearbeitet, die Erhaltung von Relikten der alten Wolle war ihm ein Anliegen,
zB Erhaltung von Schlauchturm und Pförtnerhäuschen , auch die Heimholung des Wollewidders.
Dabei war es ihm auch ein besonderes Anliegen, die Bürger mit ins Boot holen.
Darum sollte hier in Döhren auf besondere Weise an ihn gedacht werden.
Mit ein wenig Phantasie lassen sich geeignete Orte doch sicher finden.
Gibt es eigentlich noch den Heimatverein " Zum Kleinen Freien" , oder hat sich dieser mit dem Tode von Bruno Hanne nun aufgelöst ?

In Döhren gab es leider keine "neue" Straße, die nach Günter Porsiel hätte benannt werden können.

Die Gruppe "Im Kleinen Freien" hat sich zum Ende letzten Jahres aufgelöst. Es hatte sich kein Nachfolger für Bruno Hanne gefunden.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite