Damals in Döhren: Als eine Säuberungswelle durch die Straßen rollte
Am zweiten Sonntag im Juli des Jahres 1994 ging es den Schmutz in Döhren an den Kragen. Im Stadtteil waren eine ganze Reihe von Saubermännern und –frauen unterwegs. Unter dem Motto „Wir machen Döhren endlich sauberer“ rief die Interessengemeinschaft Döhrener Geschäftsleute (IDG) alle Döhrener auf, mit Besen und Schaufeln etwas für ihr Wohnumfeld zu tun. „Es gab ganz viele, die sagten, es muss etwas geschehen“, begründete der damalige IDG-Sprecher Eugen Krümpelmann die Aktion.
Über 40 muntere Helfer fanden sich Sonntagsmorgens am Treffpunkt auf dem Fiedelerplatz ein. Die IDG hatte extra leuchtend rote Overalls besorgt, in denen die IDG-Mitglieder den Straßendreck zu Leibe rückten. Da wollte die Politik nicht zurückstehen, aus den verschiedensten Parteien traten Helfer an, unter anderem Bezirksbürgermeisterin Inge Meier. Es war eine schweißtreibende Angelegenheit, denn nach einigen vorangegangenen kühlen Tagen schickte just zur Sauberkampagne Petrus heißes Sommerwetter.
Die Spielleute des Fanfarenzuges (heute Musikzug) der Funkenartillerie Blau-Weiß sorgten dafür, dass es nicht beim eintönigen Kehren und Fegen blieb. Bei den fröhlichen Tönen fegte es sich gleich doppelt so schnell. Als Lohn lockte für die fleißigen ehrenamtlichen Straßenfeger dann ein leckerer Imbiss des Fleischerfachgeschäftes Eigenmeier (leider gibt es den Traditionsbetrieb inzwischen nicht mehr). Hier wurde Schweinshaxe mit Kraut serviert.
Seit über 40 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv aus dem Stadtbezirk geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.