Wie die Geschichte nach dem Ende weiter ging.....
- original Kirchenpfeiler im Bödecker-Saal.
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... Das Ende war am 25.Oktober 1625. Da starb Michael von Obentraut in Seelze überrascht, aber sicher nicht, wie in Legenden beschrieben, ohne Stiefel und Helm. Welcher Soldat legt auf dem Feld die Stiefel und den Helm im 17. Jahrhundert ab?!
An ihn erinnert in Seelze das Obentraut-Denkmal. Es ist in seiner Art einzigartig, denn die ca. 6 m hohe Steinpyramide ist nicht nur in ihrer Form ungewöhnlich, es war auch Anfang des 17.Jahrhunderts unüblich, diese persönlichen Denkmäler zu schaffen. Es wurde von einem hannoverschen Künstler hergestellt.
Wo aber sind die sterblichen Überreste des Michael von Obentraut geblieben? Das wollten wir genau wissen. Gerüchtweise hatten wir gehört, er wäre in die Marktkirche verbracht worden. Also auf zu einer Führung in die Marktkirche nach Hannover.
Die Führung beginnt im Bödecker-Saal der Marktkirche. Dort ist das Wappen des Michel Obentraut an einer Wand zusammen mit zwei weiteren angebracht. Anfang des 17.Jahrhunderts sozusagen eine Art Epitaph. Das ist alles, was von ihm hier erhalten ist, denn: Nach seinem Tod wurde der Leichnam in die Ägidienkirche gebracht und dort begraben. Ein paar Jahre später – der Grund ist unbekannt – wurde er in die Marktkirche gebracht und im Altarraum fand er seine vorläufig endgültige Ruhestätte. Er war so begraben, wie damals üblich. Es gab keine Krypta sondern immer wieder benutzte Öffnungen in der Kirche, durch die bei Bedarf die Toten geleitet wurden.
Warum vorläufig? Nach dem Krieg, also nach der Zerstörung der Marktkirche machte man sich Gedanken, wie man den Raum unter der Kirche nutzen könne. Da wurden alle Reste der inzwischen zusammen gefallenen Särge zusammengetan und unterhalb der Duwe-Kapelle der Kreuzkirche endgültig begraben. Man konnte natürlich damals nicht mehr feststellen, welche Knochen einmal zu wem gehört hatten. Heute könnte man es sicher mit einer DNA-Analyse erforschen.
Durch diese Informationen noch neugieriger geworden, führte uns unser Weg natürlich sofort zur Kreuzkirche – leider war sie ausnahmsweise einmal geschlossen. Wir müssen also weiter dran bleiben. Schließlich wollen wir wissen, wo „unser“ Seelzer- Obentraut nun wirklich liegt. DER Seelzer Obentraut ist im April zum ersten Mal wieder unterwegs mit seiner Stadtführung.
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- Marktkirche
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- Bödekcer-Saal mit den dre Schilden.
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- Original-Stein mit Original-Mörtel aus einem Kirchenpfeiler.
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- Ansicht der nach dem Krieg von Dieter Oesterlen so gestalteten Kirche.
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- Der Hlg. Georg.
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- Alte Kirchenfenster der Marktkirche.
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- Der Altar von hinten. Von den vier Flügeln sind noch zwei zu sehen. Rückwärtig die Alltagsansicht.
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- Detail aus der ehemaligen Alltagsansicht.
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- Ausschnitt aus der von Oesterlin erhaltenen Ausstattung.
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- Ausschnitt aus der nach dem Krieg geschaffenen Kirchentür.
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- Kreuzkirche
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- Duwekapelle an der Kreuzkirche. Hier soll auch Obentraut liegen.
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Hier meldet sich der Kirchenmusiker der Kreuzkirche:
Es stimmt, alle Gebeine aus der Marktkirche sind beim Bau des Bödekersaales (erster Bauabschnitt "Großer Bödekersaal" beim allg. Wiederaufbau) aus den Grüften in die Gebeinhalle der Kreuzkirche verbracht worden. Man hatte damals noch nicht das ausgeprägte Bewußtsein für Archäologie etc. und so ging man mit "den alten Knochen" nicht gerade zimperlich um, bzw. es gab keine Katalogisierung o.ä. Beim zweiten Bauabschnitt, der Erweiterung des Bödekersaales ("Kleiner Bödekersaal", 1990er Jahre) waren dann schon Archäologen monatelang mit feinstem Werkzeug an der Arbeit...Schlußsteine und andere Gegenstände kamen zum Vorschein (ob weitere Gebeine ist mir nicht bekannt). Also ist stark anzunehmen, daß die von Obentrautschen Gebeine in der Gebeinkammer unserer Kreuzkirche lagern. Wobei es, um genau zu sein, einen Unterschied zwischen dieser Gebeinkammer und dem Duve-Grab gibt! Letzteres befindet sich direkt unter der Duvekapelle (www.kreuzkirche-hannover.de), die Gebeinkammer (entstanden durch das Ausräumen sämtlicher zugänglicher Grüfte auf der SÜDseite der Kreuzkirche, NORDseite noch unerforscht!) befindet sich in Blickrichtung auf den Altar noch davor.
Weitere Informationen zur allg. Bestattungskultur/Gruftbestattung etc. auf unserer Homepage und natürlich bei Gruftführungen (nächste: Sa, 13.3., 15 Uhr, Eintritt 3 Euro).
Nachnutzung der Grüfte der Kreuzkirche als Luftschutzbunker, eingerichtet in den 1930er Jahren, daher ist unsere Gruft eher ein Gang durch den original erhaltenen Luftschutzbunker und kein unterirdisches Bauwerk wie eine Krypta.
Aber allemal sehenswert, daher herzliche Einladung.
Axel LaDeur, Kreuzkirchenorganist