Interkultureller Frauensporttag, Kirchdorf 2015
Am 15.11.2015 hat in Kirchdorf der 3. Interkulturelle Frauensporttag in der Region Hannover stattgefunden.
Mit rund 50 Teilnehmerinnen mit und ohne Migrationshintergrund war der erste interkulturelle Frauensporttag in Kirchdorf eine Premiere, auf die man aufbauen kann. Bei einer möglichen Neuauflage erhofft man sich einen ähnlichen Effekt wie beim Heesseler SV. Die Erfahrung zeigt, dass sich die guten Erfahrungen verbreiten und die Teilnahmezahlen weiter steigern lassen.
Die Frauen, die das Angebot annahmen, kamen nicht nur aus Barsinghausen und Umgebung (Gehrden, Hannover, Neustadt, Ronnenberg, Seelze). Für eine enthusiastische Teilnehmerin war der Weg selbst aus dem Kreis Schaumburg nicht zu weit.
Von 10:00 bis 15:15 Uhr probierten sie alle am Sonntag auf der Sportanlage der Schule Am Spalterhals bis zu vier Sportarten aus.
Egal ob klassisch oder modern, einzel- oder gruppendynamisch, entspannt oder auspowernd – für jeden war etwas dabei. Und so liest sich auch das Angebot: Tischtennis, Indoor-Boule, Wushu (Kung Fu), Badminton, Fechten, Rückengymnastik und klassische Gymnastik, Pilates, Step Aerobic und Drums Alive. Das Besondere: Sämtliche Kurse wurden von vereinseigenen ÜbungsleiterInnen durchgeführt. Für Rückfragen waren also bereits die richtigen Ansprechpartner direkt vor Ort.
Um 9:45 Uhr wurden die Teilnehmerinnen offiziell begrüßt.
Der 1. Ratsherr der Stadt Barsinghausen, Georg Robra, richtete als erstes ein paar herzliche Willkommensworte an die Teilnehmerinnen und ihren Kindern mit der Bemerkung, dass er sich darüber freue, dass die Damen trotz Regens den Weg in die Halle gefunden haben. Der Vorsitzenden des TSV Kirchdorf, Horst Fabisch, hieß die Frauen als Gastgeber willkommen und gab Ihnen mit auf den Weg, dass es für den Verein schön wäre, wenn die Erlebnisse des Tages mit den Freunden und Verwandten geteilt und der Spaßfunke überspringen würde. Im Sportverein zu sein ist keine Pflicht, sondern pures Vergnügen. Abschließend bedankte sich die 2. stellv. Vorsitzende des Regionssportbundes Hannover, Dagmar Ernst, beim Organisationsteam und wünschte den Frauen bei der Auswahl ihrer Kurse viel Spaß.
Als Erinnerung stellten sich anschließend viele Teilnehmerinnen zu einem gemeinsamen Gruppenbild zusammen, bevor es in die einzelnen Kurse ging.
Miteinander im Gespräch sein und Dinge gemeinsam erleben ist die Basis vom gesellschaftlichen Miteinander. Ich finde es ganz toll, dass es solche Veranstaltungen gibt. Aus dem einfachen Grund, dass Sport tatsächlich etwas Verbindendes hat: Es ist unabhängig von Kultur, Geschlecht oder Alter - ein gutes Medium, um miteinander ins Gespräch zu kommen und Erlebnisse zu teilen.“ 1. Ratsherr der Stadt Barsinghausen, Georg Robra
Wir erhoffen uns, dass mit den Teilnehmerinnen eine Streuung einsetzt und künftig durch persönliche Erfahrungsberichte und Empfehlungen mehr Frauen mit Migrationshintergrund aus Barsinghausen und Umgebung den Weg in unseren Verein finden, um das breitgefächerte Angebot nutzen.“ Vorsitzender des TSV Kirchdorf, Horst Fabisch
Der Interkulturelle Frauensporttag soll helfen mögliche Hemmschwellen mit dem Vereinssport abzubauen und zu überwinden. Indem das eigene Angebot proaktiv für alle geöffnet wird, zeigen die Vereine, dass Sport vor Ort für alle da ist! Mitunter lassen sich auf diese Weise negative Mitgliederentwicklungen entgegenwirken.“ 2. stellv. Vorsitzende des Regionssportbundes Hannover, Dagmar Ernst
Unterstützt wurde das Projekt TSV Kirchdorf, der neben sämtlichen ÜbungsleiterInnen ein kostenloses Angebot zur Kinderbetreuung zur Verfügung stellte. Zudem gab es für alle Teilnehmerinnen während der Veranstaltung kostenfreies Wasser.
Frauen, die für sich an diesem Tag ein attraktives Angebot entdeckten, profitierten sogar sofort, denn der TSV Kirchdorf beschenkte die Teilnehmerinnen mit 3 Gutscheinen für Kurse aus dem aktuellen Vereinsangebot. Und da wie bereits erwähnt sämtliche Kurse von vereinsinternen Übungsleitern durchgeführt wurden, hatten die Frauen auch den richtigen Ansprechpartner vor Ort. Ansonsten stand das Team des Regionssportbundes helfend zur Seite und informierte u.a. mithilfe seiner Online-Sportangebotssuche „Sportmodul“ über die Möglichkeiten im eigenen Wohnumfeld.
RSB-Geschäftsführerin Anna-Janina Niebuhr zeigt sich zufrieden:
„Die Rückmeldungen aus dem Teilnehmerinnenfeld waren durchweg positiv. Viele blieben bei den Angeboten länger als angedacht und führten Gespräche mit den Kursleiterinnen. Die Zusammenarbeit mit dem TSV Kirchdorf war sehr angenehm und das Engagement vorbildlich. Wir hoffen für den TSV Kirchdorf, dass die Maßnahme in naher Zukunft Wirkung zeigt!
Stimmen aus dem Aktivenfeld:
Maria-Luisa Knieling (72) aus Barsinghausen mit spanischen Wurzeln:
"Ich habe Zumba, Rückengymnastik und Drums Alive ausprobiert. Ganz toll! Vor allem Zumba. Auf die Veranstaltung wurde ich durch das internationale Frauenfrühstück in Barsinghausen aufmerksam und kann es nur weiterempfehlen!"
Meike Sprengel (46) aus Barsinghausen:
"Ich betreibe in meiner Freizeit regelmäßig Step Aerobic. Heute habe ich Drums Alive für mich entdeckt und könnte mir gut vorstellen, das demnächst im Verein auszuprobieren. Das Tolle: Man ist die ganze Zeit in Bewegung denkt aber nicht darüber nach und dadurch kommt es einem nicht so anstrengend vor."
Wassilar Ladhar (53) aus Ricklingen mit tunesischen Wurzeln:
"Ich find das super hier! Spannung, Spaß und Spiel für Groß und Klein. Gerade zum Reinschnuppern in verschiedene Kurse für Frauen, die noch keinen Sport im Verein betreiben. Und davon hab ich ein paar im Gepäck. Ich bin heute mit 10 Frauen und ihren Kindern gekommen. Die trauen sich zwar noch nicht allein, aber die begleiten mich und tauen langsam auf. - Ausschlaggebend für eine Teilnahme ist im Übrigen für die meisten Frauen das Angebot einer Kinderbetreuung."
Mehr zur Veranstaltung inklusive Fotogalerie unter:
http://www.rsbhannover.de/de/rsb/veranstaltungen/interkultureller-frauensporttag-kirchdorf-2015
Hintergrund:
Unterstützt wurde das Projekt von der Stadt Barsinghausen, die seine Sporthallen zur Verfügung stellte, der Stadtsparkasse Barsinghausen, der Hannoverschen Volksbank, Autohaus Kahle sowie dem Landessportbund Niedersachsen.
Der Regionssportbund möchte seine Vereine mit dieser Maßnahme vor allem bei der Gewinnung neuer Mitglieder unterstützen. Das Projekt soll als Chance verstanden werden, sich und sein Angebot zu präsentieren und sich für neue Zielgruppen zu empfehlen. Erklärtes Ziel ist es, dass sich aus dem Angebot eine regelmäßige lokale Veranstaltung entwickelt, die die Vereine in den Folgejahren eigenverantwortlich durchführen.
Der TSV Kirchdorf hat sich nach dem Heesseler SV als zweiter Verein für eine Durchführung eines interkulturellen Frauensporttags beworben. Nach 2013 und 2014 wird die Veranstaltung im nächsten Frühjahr (10.4.) beim Heesseler Sportverein bereits zum dritten Mal durchgeführt. Der Verein registriert ein wachsendes Interesse in der lokalen Bevölkerung und konnte bereits einige Mitglieder durch diese Maßnahme generieren.
Der interkulturelle Frauensporttag ist ein Projekt des Regionssportbundes Hannover innerhalb des Bundesprogrammes „Integration durch Sport“ des Landessportbundes Niedersachsen.
Eine Förderung erfolgt durch Mittel der Finanzhilfe des Landes Niedersachsen.
Erklärtes Ziel des Regionssportbundes Hannover ist es, dass sich aus diesem Angebot eine regelmäßige Veranstaltung mit wechselndem Standort in der Region entwickelt.
Interessierte Vereine, die sich über das Thema informieren und sich ggf. für eine Durchführung in 2016 oder 2017 bewerben möchten, melden sich unter: info@rsbhannover.de, Stichwort „Interkultureller Frauensporttag“.
Bürgerreporter:in:RSB Regionssportbund Hannover e.V. aus Hannover-Mitte |
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