Leica vs Nikon – analog vs digital
Da habe ich meine alte Leica III f No. 527967 mit dem hoch lichtstarken Objektiv Summitar 1 : 2 F = 5 cm ausgegraben und von Experten testen lassen.
Alles O.K.
In unserer Drogerie gab es tatsächlich noch farbige Kleinbildfilme.
Allerdings nur noch mit 200 ASA, aber das ist auch gut.
So habe ich mich für ein Dreierpack entschieden, und das war auch gut so.
Ich habe lange Jahre nicht mehr mit der Kamera geknipst und musste schon beim ersten Film Lehrgeld bezahlen. Denn den ersten Film habe ich beim zurückspulen zerrissen, weil ich einen Hebel nicht umgelegt hatte. Dabei steht alles genau in meinem Handbuch von Hasselbach drin.
Wenn man ein analoges Foto machen will muss man viele Schritte beachten und darf nicht vergesslich sein.
1. Kamera Tasche aufknöpfen
2. Objektiv herausziehen und einrasten lassen.
3. Objektivdeckel abnehmen.
4. Zuvor muss natürlich der Film richtig eingelegt sein, und man muss beim Laden darauf achten, dass sich die Rückwickelspule mit dreht. Dafür muss die Rückwickelspule auf A stehen. Ist der Film komplett belichtet muss man den Hebel beim zurückspulen auf R stellen. Wenn nicht, wie mir passiert, kann der Film schon einmal zerreißen und sämtliche Bilder sind hin.
5. Der externe Belichtungsmesser sollte funktionieren und muss richtig eingestellt werden. Dann liest man dort Situationsgemäß Blende und Verschlusszeit ab.
6. Blende und Verschlusszeit nach Gegebenheit einstellen.
7. Objekt durch den rechten Sucher anvisieren und im linken Sucherfenster die richtige Entfernung mittels Ringhebel einstellen.
8. Bild auslösen, wenn vorher geladen war. Ich hatte schon viermal die Objektivkappe drauf gelassen oder die Klappe der Kameratasche war vor der Linse. Das kann man nicht durch den Sucher sehen.
9. Danach die Kamera wieder schön einpacken.
10. Film in der Drogerie oder einem Photoshop abgeben und warten, bis die Bilder gekommen sind. So eine gute Woche (12 Tage) dauert das. Ich habe gleich eine CD mit den Bildern mitbestellt. Auf der CD war die Auflösung bei 1792x1200 und bei 700 Kb.
Ich habe meinem kleinen Belichtungsmesser nicht getraut (die Zeiten waren mir zu schnell) und die Belichtungszeiten von meiner Nikon D3200 Spiegelreflex übernommen. Deshalb sind die Leica Bilder wohl alle etwas zu hell (überbelichtet) worden.Meine Nikon Kamera habe ich auf P und 200 ASA eingestellt sowie mein 18-55 mm 1:3.5-5.6 Objektiv auf 50 mm um vergleichbare Bilder zu bekommen.
Nachtrag: Von Wolfgang Wirtz habe ich gelernt: "Der DX sensor der D3200 hat einen Crop von 1,554, die Brennweite wäre eher 32 bei der Nikon. Die Leica ist halt Vollformat."
Eines kann ich natürlich bestätigen. Man erregt mit der Leica ein wenig Aufmerksamkeit und wird auch angesprochen. Die alte Kamera lenkt also doch ein wenig von der Selfie Mentalität ab und trägt etwas zu mehr Kommunikation untereinander bei.
Nach der Entwicklung des Filmes habe ich die analog Bilder nicht nach bearbeitet, die digitalen Bilder auf 50% reduziert. Man braucht also viel Zeit für analoge Bilder.
Die vergleichbaren Bilder sind jetzt hier zu sehen. Sollte ich es noch einmal versuchen?
Ein Kollege brachte heute zum Rentner Stammtisch seine beiden „Leica´s“ mit um sie mir zu zeigen. Er hatte sie vor Jahren auf dem Flohmarkt gekauft. Beides sind aber russische Nachbauten. Die ZORKI C sowie die „Goldene Leica ii“ ist eine Fälschung der Firma FED. Siehe letztes angefügtes Bild.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Mücke aus Pattensen |
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