Der Gast, der bleibt.
Heute habe ich an einem kleinen Teich eine außergewöhnliche Ente entdeckt.
Nach meiner Recherche in meinem Vogelbuch handelt es sich um eine Rostgans, die zu den Enten zählt. Das wollte ich genauer wissen und so befragte ich das Internet.
Es handelt sich tatsächlich um die Rostgans, lateinisch: Tadorna ferruginea. Sie ist eine der sieben Arten im deutschsprachigen Raum. Die als Kasarkas* bezeichnete Gattung Tadorna, gehört zu den Halbgänsen der Unterfamilie Tadorninae. Für diese Gattung charakteristisch, weist die Rostgans Merkmale gründelnder Enten der Seichtwasserzone, wie auch äsender Gänse von angrenzenden Weideflächen auf. Sie wird vielerorts auch als Rostente bezeichnet. Sie ist etwas größer als eine Stockente. Der Hals ist wesentlich kürzer als bei einer Gans.
Jetzt verwundert es nicht, sie auch an einem weiherähnlichen Teich vorzufinden.
Doch gesehen habe ich diese Enten-Gansart oder besser Halbgans* hier noch nicht.
Rostgänse sind Migranten aus den innerasiatischen Steppen und Halbwüsten. Wildlebende Populationen sind jedoch alles Gefangenschaftsflüchtlinge. Sie wurden als Ziervögel nach Europa importiert und haben sich den Verhältnissen hervorragend angepasst.
Sie schien sich unter den Stockenten wohl zu fühlen, obwohl sie vermutlich nicht lange bleiben wird, da sich vermutlich im Frühling nach einem Partner sehnt.
Ob dieses Exemplar ein Männchen oder ein Weibchen ist, konnte ich nicht wirklich eruieren. Angeblich hat das Männchen einen schwarzen Ring um den Hals, was bei meinem Rösti fehlt.
Die Rostgans steht auf der Roten Liste Deutschland.
Ihr Erhaltungszustand in Bezug auf Brutvorkommen wird als ungünstig bzw. unzureichend eingestuft. Die Rostgans hat zahlreiche Junge, jedoch kommt es nicht zu einer "Bestandsexplosion" wie z.B. bei Nilgänsen. Anscheinend ist ihr Anspruch an den Lebensraum spezieller, als bei anderen Enten- und Gansarten.
Eine weitere Gefährdung ist durch die Jagd zu verzeichnen.
Bruten werden auch in größerer Entfernung zu Gewässern z.B. in Kirchtürmen oder Scheunen angelegt.
Geschlechtsreif werden sie mit 1-2 Jahren. Gebrütet wird wohl erstmals im zarten Alter von zwei Jahren. Die Paare sind in der Regel monogam und im Brutgebiet territorial. Rostgänse brüten einzeln oder in kleinen Kolonien gern in Höhlen oder legen ihr Nest auf / über dem Boden an.
Rostgänse sind keine reinen Vegetarier. Gräser, Getreidekörner und Samen stehen neben Kleinkrebsen, Würmer und Insekten genauso auf ihrem Speiseplan, wie kleine Fischchen und Amphibien, allerdings in geringer Menge. Sogar Heuschrecken werden nicht verschmäht.
Also durchaus ein Nützling, schützenswert, und sollte daher nicht gejagt werden.
Die Größe dieser Halbgansart, soll ca. 60 bis 66 Zentimeter betragen. Das kann ich nicht bestätigen. Meine Rostgans war kleiner und mit einer Höhe von ca. 40 bis 50 Zentimeter fand ich sie auch schon recht groß. Ihre Flügelspannweite soll zw. 121-145 cm liegen. Die Männchen wiegen durchschnittlich 1,4 und die Weibchen von 1,2 Kilogramm.
Das sonst rostfarbene Federkleid, ist bei den Flügen und Schwanzfedern andersfarben. Sie hat ein großes weißes Flügelfeld (unter dem Flügel), das einen deutlichen schwarz-weiß-Kontrast bildet. Die Federn von Schwanz und Flügelenden sind schwarz, sowie der Ring bei den Männchen am Hals. Der Kopf ist heller und der Schnabel schwarz.
... von der rostfarben-Fahrrad radelnden und fotografierenden Francis Bee
Bürgerreporter:in:Francis Bee aus Hannover-Südstadt |
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