Schulprojekt "Üstra"
Man schrieb das Jahr 1984 als an der hannoverschen Gerhart-Hauptmann-Realschule erstmals eine Schulprojetwoche eingeführt wurde. Die meisten Angebote wurden naturgemäß von den Lehrern initiiert. Aber auch wir Schüler konnten Ideen und auch eigene Beiträge anbieten. So hat ein Schüler der damaligen „9C“ das Projekt „Üstra – öffentlicher Personennahverkehr in Hannover“ präsentiert. Worüber die Üstra seinerzeit sogar in ihrer Hauszeitung „Linie“ (Ausg. 5/84) berichtete. An fünf Schultagen haben die etwa 20 Teilnehmer die Üstra besucht und „unter die Lupe genommen“. Besichtigt wurden die Zentralwerkstätten und die „Fahrschule“ auf dem Betriebshof Glocksee, die damalige Gleisbauwerkstatt mit der Schienenschmiede und Betriebswerkstätten und Waschanlage in Döhren, der Dienstbeginn des Fahrpersonals auf „Vahrenwald“, damals Busdepot und Stadtbahnbetriebshof. Weiterhin durften wir einen Blick in die Betriebsleitstelle, damals noch am Kröpke, werfen. In den Stationsstellwerken „Hauptbahnhof“ und „Aegi“ konnte hautnah verfolgt werden, wie sich eine Stadtbahn Station für Station des Standortes näherte bis sie schließlich an der Tür vorbeifuhr. Auch die „Geisterstation“ für die Linie „D“ unter der bestehenden Station Hauptbahnhof/ZOB wurde uns gezeigt. In einem Konferenzraum des Verwaltungsgebäude „am Hohen Ufer“ stellte sich die Üstra als Unternehmen und den „Großraum Verband Hannover“ ausführlich vor. Neben technischen Gegebenheiten wie der betrieblichen Infrastruktur, der Zugsicherung, der Kommunikation, der Fahrgastinformation und den Betriebsabläufen stand die große Bedeutung eines einheitlichen Verkehrskonzeptes für Hannover und sein Umland im Mittelpunkt. Dabei wurde aufgezeigt, wie an den Stadtbahnendpunkten ein möglichst komfortables Umsteigen vom Auto mit Hilfe der „Park and Ride“ -Plätze und den dort eintreffenden Buslinien aus dem Umland erreicht werden soll. Man hat uns dabei stolz und mit viel Begeisterung erklärt, wie dieses Konzept entstanden ist und wie es möglich ist dies, je nach Finanzierbarkeit, umzusetzen und sogar nachträglich noch zu erweitern. Die Tunnelführung im Innenstadtbereich und die oberirdische Fahrt auf „besonderen Bahnkörpern“, auf geschotterten Schienen möglichst getrennt vom übrigen Straßenverkehr sollten den Betrieb sicherer und die Fahrtzeiten deutlich kürzen. Viel davon ist heute, 32 Jahre später umgesetzt, doch nach dem rein ideologischen Willen einer knappen rot-grünen Mehrheit soll all das nicht vollendet werden und bereits investiertes Geld begraben werden. Statt dessen wird die einzige noch fehlende Linie weiterhin als Straßenbahn mitten durch die Innenstadt geführt und für sage und schreibe mind. 63 Mio. Euro mit durch den Bau von einigen Hochbahnsteigen auf „modern“ gemimt.
Vielen Dank noch einmal an die Üstra und ihre damaligen Mitarbeiter.
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Immer mehr Menschen dürfte das egal sein, weil sie die Bahn eh nicht nutzen können, weil Verbindungen und Takte schlecht sind oder sie zu wenig Geld für die hohen Wucherfahrpreise haben...