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Damals in Hannover: Großdemo gegen das „Turbo-Abitur“
Heute schon wieder vergessen, doch vor 15 Jahre ging es in der niedersächsischen Schulpolitik rund. Die damals von der CDU unter Ministerpräsident Christian Wulff geführte Landesregierung hatte die Zeit bis zum Abitur um ein Schuljahr gekürzt. Heute sind es wieder für alle Schüler 13 Schuljahre. Im Mai 2009 wurde aber groß darum gerungen, ob auch die Schüler an Integrierten Gesamtschulen und Kooperativen Gesamtschulen ihre „Abi“ innerhalb von 12 Jahren erreichen sollten oder nicht.
Um gegen die Pläne der Landesregierung zu protestieren, wurde für den 9. Mai 2009 in Hannover zu einer Schülerdemonstration aufgerufen. Es war ein Großereignis. Recherchiert man heute im Internet, stößt man immer noch auf Schlagzeilen wie die folgende: „Über 10.000 Teilnehmer am 9. Mai 2009 in Hannover - Eine der größten Bildungsdemonstrationen in Niedersachsen.“ Selbst Stephan Weil, damals noch Oberbürgermeister von Hannover, kam zu dieser Veranstaltung und hielt eine Rede. Kommunen müssen das Recht haben, solche Schulen anzubieten, die die Eltern ihrer Gemeinden wünschen, sagte er. Und weiter: Das Turbo-Abitur nach Klasse 12 passe nicht zur Gesamtschule als Alternative.
Doch erst als Weil Jahre später selbst als Ministerpräsident an der Spitze von Niedersachsen stand, wurden die unerwünschten christdemokratischen Schulreformen wieder zurückgedreht.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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