Sonntagsausflug: Hannover - Stadtgeschichte einmal ganz anders....

Trammplatz,Emmichplatz,Ferdinand-Wallbrecht-Straße, Karmarschstraße, Lavesallee, Drostestraße........
er waren Sie?
Warum heißen diese Straßen und Platze so?
Bei einem Spaziergang über den Egesohder Friedhof in Hannover hat man den Endruck, durch das Adressbuch oder den Stadtplan zu laufen.
Hannovers Stadtgeschichte ist hier auf den Grabsteinen nach zu vollziehen. Berühmte Politiker, Baumeister aller Art, Musiker verschiedenster Zeiten, Maler, Gartengestalter sind hier ebenso zu finden, wie Erbauer der Kettenkarussels oder auch die Frau von Hermann Löns.

Dazu findet man viele Baustile widergespiegelt in den Grabsteinen. Engel mit traurigen und fröhlichen Gesten, Zunftzeichen oder auch eine frühe Abbildung des Hannoverschen "Kleeblattes".

Und natürlich Berufe. Ein Gelbgießer? Erst Wikipedia brachte zu Hause die Aufklärung: Der Gelbgießer fertigte mittels Guss in Lehm- oder Sandformen kleine Gegenstände aus Messing, die danach poliert, geschliffen, abgedreht oder vergoldet wurden. Zu den typischen Erzeugnissen gehören etwa Schnallen, kleine Leuchter, Figuren, Beschläge, Glocken und Schellen, Armaturen für die Feuerwehren sowie Knöpfe.
Oder Jatho - der den ersten Motorflieger der Welt gebaut haben soll.
DEN Pastor der Marktkirche, den vorletzten Engel einer Reihe, die alle Friedhöfe Hannovers geziehrt hat.
Der Da-da-Künstler Schwitters ist ebenso zu findet wie Mike Gehrke - der Mann des Jazz und des Flohmarktes in Hannover.
Oder kennen Sie die Böttcher-Gasse in Bremen? Auch hierzu findet man einen Grabstein in diesem "Park der Geschichte".

Auch nach 2 Stunden kreuz und quer durch Gräberreihen, an Gruften vorbei - man denkt: Ich habe noch Vieles verpasst. Ich muss wieder kommen.