Fotografie
In der Volkshochschule sind künstlerische Sofortbildfotografien aus ganz Deutschland zu sehen

Fotograf JVoto zensierte aus Protest seine Polaroid-Aktfotos selbst mit dicken Strichen.
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  • Fotograf JVoto zensierte aus Protest seine Polaroid-Aktfotos selbst mit dicken Strichen.
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Irgendwann – wann genau verrät Burghard ED Rump leider nicht – fuhr er mit zwei Freunden zu einer Fototour nach Hamburg. Dort bekam er die Paloroid-Sofortbild-Spiegelreflexkamera SX70 in die Hände. „Es war der Beginn einer großen Leidenschaft. Sie währt bis zum heutigen Tag“, sagt Fotokünstler Rump. Zusammen mit 55 weiteren Fotografen aus ganz Deutschland zeigt er im Rahmen der Ausstellung „:unmittelbar 2024“ künstlerische Sofortbildfotografie.

Die Werkschau der deutschen Sofortbild-Fotografie ist noch bis 23. November 2024 im Foyer der Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover (Burgstr. 14) zu sehen. „Die Ausstellung wird einen umfassenden Überblick über die aktuellen Trends der Sofortbildfotografie in Deutschland geben. Auch wenn es nur wenige unterschiedliche Filme - wie zum Beispiel Polaroid oder Fuji Instax - für die Sofortbildfotografie gibt, sind die kreativ-künstlerischen Ansätze sehr vielfältig. Die Bandbreite reicht von der klassischen Landschafts-, Porträt- und Aktfotografie über die mechanische Manipulation bis zur chemischen Veränderung des Filmmaterials“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Vereins „Deutsche Sofortbild Kunst“.

JVoto – so sein Künstlername – betreibt die Sofortbildfotografie eher noch als engagiertes Hobby. Er beschreibt, dass es auch durchaus mit dem Sofortbild dauern kann. „Erst nach etwa 40 Minuten lässt sich bei einem Farbbild einwandfrei beurteilen, ob die Belichtung in Ordnung war. Er fotografiert in einem Tageslichtstudio. Und nach so langer Zeit können sich dann die natürlichen Lichtverhältnisse durchaus wieder verändert haben. JVoto beschäftigt sich unter anderem mit der Aktfotografie. In einer Bildserie hat er bewusst die Polaroids an bestimmten Stellen mit einem Skalpell zerstört. Damit will er die Zensurbestimmungen von Online-Medien anprangern. „Dadurch kann die ganze Bildwirkung zerstört werden“, sagt er.

Die Freunde der Sofordbildfotografie haben sich in dem Verein „Deutsche Sofortbild Kunst“ mit Sitz in Bochum zusammengeschlossen. In ungeraden Jahren präsentiert der Verein seine jährliche Sofortbilderschau dann auch in Bochum. In Jahren mit gerader Jahreszahl wird eine jeweils andere deutsche Stadt ausgewählt, in der dann die neuestens Werke der Sofortbildkünstler gezeigt werden. JVoto: „Wir sind der Volkshochschule Hannover sehr dankbar, dass sie in diesem Jahr in ihrem Foyer die Ausstellung ermöglicht hat."

Ein Fotowalk mit Sofortbildkamera über den hannoverschen Flohmarkt und ein drei Tage-Workshop zum Thema gehörten ebenso zum Programm wie ein Film zur Sofortbildfotografie, der am 23. November um 11:30 Uhr im Kino am Raschplatz zu sehen sein wird. Von 17 bis 20 Uhr findet an diesem Tag dann auch in der Volkshochschule die Finissage der Bilderschau statt. Wer länger etwas davon haben möchte: Es gibt einen Katalog mit allen Fotos.

Fotograf JVoto zensierte aus Protest seine Polaroid-Aktfotos selbst mit dicken Strichen.
Noch bis 23. November stellen 56 Sofoortbildfotografen in der VHS Hannover aus.
Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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