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Geschichtliches aus der Südstadt: Vom Stadttor zum ersten Kreisel Hannovers: Der Aegidientorplatz

  • Modell der Stadt Hannover im 17. Jahrhundert im Neuen Rathaus mit dem Aegidientor und dem dicken Zwinger. Das Gebiet der heutigen Südstadt war noch freies Feld.
  • hochgeladen von Jens Schade

Dicke Ringmauern, Wälle, Gräben, drei Tore und 34 Türme: Hannover zeigte sich früher äußerst wehrhaft. Im Zuge dieses Verteidigungsgürtels entstand auch das Aegidientor im Süden am Rande der heutigen Südstadt.

Das Aegidientor wird um 1300 herum erstmals genannt. Der mehrgeschossige Torturm stand mitten auf der „Breiten Straße“. Außerhalb der mittelalterlichen Ringmauer aus Kalksteinen vom Lindener Berg wurde 1504 ein mächtiger Zwinger (auf dem Foto des Modells gut zu erkennen, es ist der dicke Rundturm) erbaut. Die Muster in den dunkelglasierten Ziegeln waren kennzeichnend für diesen starken Wehrturm.

Fortschritte in der Kriegstechnik zwangen die hannoverschen Bürger zu einer Modernisierung ihrer Stadtbefestigung. Zusätzlich zur alten Stadtmauer werden nun ein breiter Wassergraben sowie große Bastionen und Wälle angelegt. Das Aegidientor erhält eine zweite Toranlage auf dem Platz des späteren Kreisels.

Abgebrochen wurde das Aegidientor zum Teil schon in den Jahren 1747/48, als die sogenannte Aegidieneustadt auf dem Gelände der heutigen Sparkasse entsteht. Die planmäßige Entfestigung beginnt jedoch erst um 1780. Die Gräben werden zugeschüttet, aus den Wällen werden Promenaden. Stadt der Tore stellt man Säulen auf (erhalten ist das Neue Tor, 1961 an der Schlossbrücke am Rande der Altstadt wieder aufgebaut). Der Aegidientorplatz gewinnt als Verkehrsknotenpunkt immer mehr an Bedeutung. Hier mündeten die Straßen aus Braunschweig (heute Marienstraße) und aus Hildesheim. Folgerichtig sollte hier am Rande der Südstadt auch Hannovers erster Kreisverkehr angelegt werden.

Geschichtliches aus der Südstadt: In der Südstadt erschien zwischen 1981 bis 1985 der Maschseekurier, eine durch Anzeigen finanzierte Stadtteilzeitschrift. Damals schrieb ich für diese Zeitung Beiträge aus der Geschichte der Südstadt. Die Hefte sind lange vergriffen. Nun sollen an dieser Stelle in loser Folge einige der alten Stories vorgestellt werden. Denn Heimatgeschichte ist immer interessant und nie von gestern.

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