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Gebürtiger Hannoveraner wird Nobelpreisträger

  • Am Kröpcke. In der rechten Bildhälfte ist ein rotes Band zu entdecken (Ort der Gedenktafel-Enthüllung).
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Zugegeben, dieses Ereignis liegt schon eine Weile zurück, fast 100 Jahre. Man schreibt das Jahr 1922. Der Biochemiker Otto Fritz Meyerhof erhält zusammen mit seinem englischen Mitstreiter Archibald V. Hill den Nobelpreis für Medizin und Physiologie.

Der Geehrte, geboren am 12. April 1884 als Sohn des jüdischen Textilkaufmanns Felix Meyerhof (1849-1923) und dessen Ehefrau Bettina geb. May (1862-1915) in Hannovers Innenstadt, Theaterplatz 16A, jetzt Rathenaustraße 16A, erhielt den Nobelpreis für seine bahnbrechende Entdeckung "Zusammenhang zwischen Sauerstoffverbrauch und Milchsäurewechsel im Muskel".

Familie Felix Meyerhof verlässt 1888 die Königliche Residenzstadt und heutige niedersächsische Landeshauptstadt Hannover in Richtung Berlin. Otto baut dort 1903 sein Abitur und nimmt danach ein Medizinstudium auf. Nach bestandenem Examen Lehrtätigkeit an mehreren deutschen Universitäten. 1909 Promotion an der Uni Heidelberg. Von 1913 bis 1924 Arbeit als Assistent am Physiologischen Institut der Uni Kiel und Ernennung zum Professor. Zuletzt in Deutschland tätig als Direktor der "Physiologische Abteilung" des Kaiser-Wilhelm-Instituts für medizinische Forschung in Heidelberg.
Nach den Nürnberger Rassegesetzen (1935) Verlust der Arbeitsstelle und Verfolgung durch die Nationalsozialisten.

Zusammen mit Ehefrau Hedwig geb. Schallenberg gelingt Otto die Flucht über die Schweiz und Frankreich in die U.S.A. (1938-1940). Auch die Kinder Bettina, später verh. Emerson, Gottfried (Geoffrey) und Walter flüchten in die U.S.A. oder nach Kanada und bauen sich dort eine bürgerliche Existenz auf.

In U.S.A. erhält Otto Meyerhof eine Lehrtätigkeit an der „University of Pennsylvania“ in Philadelphia. Am 6. Oktober 1951 stirbt er nach seinem 2. Herzinfarkt.

Die heutige Gedenktafel-Enthüllung wäre ohne die Mitwirkung von Professor Dr. Walter Selke nicht möglich gewesen. Er forderte die städtischen Stellen auf, eine abhanden gekommene Gedenktafel für den bisher einzigen Nobelpreisträger mit Geburtsort Hannover zu erneuern. Nach mehreren Appellen gelang es dem Wissenschaftler, Fachrichtung Physik, die zuständigen Gremien auf seine Seite zu ziehen.

An der Gedenkfeier nahmen auch zwei Nachfahren des Nobelpreisträgers teil. Frau Dipl. Ing. Architektur Claudia Schneider-Esleben, Enkelin von Justus Meyerhof (Bruder von Otto) und deren Tochter Sophia berichteten aus dem Leben des berühmten Vorfahren. Letztgenannte trug das Gedicht „Tribut" (David Meyerhof an Großvater Otto) vor.

Wer noch mehr über Otto Meyerhof wissen möchte, der blättere in: Hannoversche Geschichtsblätter Neue Folge 71, Wehrhahn Verlag, Herausgeber Landeshauptstadt Hannover, Redaktion Stadtarchiv Hannover. Auf den Seiten 156-166 ist ein Aufsatz von Prof. Dr. Walter Selke und Christian Heppner "Die Familie des Nobelpreisträgers Otto Meyerhof in Hannover" zu lesen.

  • Am Kröpcke. In der rechten Bildhälfte ist ein rotes Band zu entdecken (Ort der Gedenktafel-Enthüllung).
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  • Die ersten Gäste sind schon da.
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  • Für musikalische Untermalung ist auch gesorgt.
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  • Kultur-Dezernent Harald Härke begrüßt die Teilnehmer der Veranstaltung und berichtet aus dem Leben des Nobelpreisträgers.
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  • Am Rednerpult: Prof. Dr. Walter Selke. Er setzte sich (vehement) für die neue Gedenktafel ein.
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  • Prof. Dr. Jürgen Alves (MHH Hannover) gibt einen Einblick in die wissenschaftliche Arbeit des Nobelpreisträgers.
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  • Frau Claudia Schneider-Esleben mit...
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  • Cornelia Kupsch, Bezirksbürgermeisterin Hannover-Mitte, hat auch etwas zu sagen. Mittig: Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, ganz links: Dr. Karljosef Kreter, Leiter "Städtische Erinnerungskultur".
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  • Die Enthüllung steht unmittelbar bevor. Am roten Band ziehen bereits Cornelia Kupsch, Sophia und Claudia Schneider-Esleben, Harald Härke Von l. nach r.).
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  • Es ist geschafft. Die neue Gedenktafel wird sichtbar.
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  • Biografie des Nobelpreisträgers. Bitte "Vollbild anzeigen" anklicken.
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10 Kommentare

Ja!

Dank an Prof. Selke für seine Hartnäckigkeit, die Stadttafel für Otto Meyerhof immer wieder anzumahnen und an Bernd Sperlich für diesen MyHeimat-Bericht sagt Jürgen Wessel aus Hannover-Linden. Eine neuehttps://www.stadthistorie.info/tafel/129 Stadttafel am Neuen Lindener Rathaus, Lindener Marktplatz 1, wurde immer wieder versprochen, kommt aber einfach nicht. Mehr Erfolg hatte Thomas Walter, der sich bei seinem Ausscheiden als Dezernent eine neue Stadttafel Hannah Arendt wünschte, Lindener Marktplatz 2. Schönes Wochenende wünscht Jürgen Wessel

https://www.geni.com/people/Otto-Meyerhof-Nobel-Prize-in-Physiology-or-Medicine-1922/6000000020906281605
Hier noch ein Geni-Link zu Otto Meyerhof zum Anklicken !

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