Jeder Topf findet seinen Deckel. Wie ist es umgekehrt ...?
Meine Radtour am Samstag führte mich nach Jahren mal wieder in den Brinker Hafen und am Gelände eines dort ansässigen Altmetallhändlers vorbei.
Zuerst fielen mir nur die im Schienenbereich des Ladekrans lose auf dem Boden verstreut liegenden Deckel auf.
Ich dachte: Ok, da hatte der Greifer beim Beladen des Schiffes wohl ein Loch und so sind einige Deckel zu Boden gefallen.
Ohne weiter über die Herkunft der Deckel nachzudenken, fuhr ich langsam weiter und erst dann sah ich die Quelle der Deckel die nur darauf lauerten, sich über die Stahlwand hinab auf mich zu ergießen.
Ich war hin und hergerissen zwischen dem Wunsch, Bilder zu machen und der Furcht, daß gerade jetzt jemand auf der anderen Seite des Deckellagers mit mächtigem Druck einige hunderttausend Deckel auf einmal über die Wand auf mich schiebt.
Dann fiel mir ein: Ach nein - heute ist ja Samstag, da werden die doch wohl nicht ...
Kurzum, es wurde nicht gearbeitet, ich bekam meine Bilder und bin wohlbehalten wieder zu Hause angekommen.
Wie man sieht: Kleinvieh macht auch Mist - sprich: Hunderttausende (oder mehr) von leichten Deckeln bringen auch einige Tonnen an Gewicht auf die Waage des Altmetallhändlers. Und damit dann auch sicherlich einige Euro an Umsatz.
Für uns als Verbraucher ist es nur Müll, Abfall.
Aber für den Händler wertvoller Rohstoff und für mich ein außergewöhnliches Motiv.
So unterschiedlich sind die Sichtweisen. Gut so.