Bundesweit größtes DRK-Simulations- und Trainingszentrum in Hannover-Misburg eröffnet
Im Notfalleinsatz muss jeder Handgriff sitzen…Und wenn man das will, muss das vorher auch wie im Ernstfall geprobt werden. Unsere Anlage ist so aufgebaut, dass sie wirklich realistisch Alltagssituationen im Rettungswesen nachstellt“, betonte Horst Horrmann, Präsident des DRK-Landesverbandes Niedersachsen bei der Einweihung des DRK-Simulations- und Trainingszentrums (SiTZ) am 21. März in Hannover/Misburg. Er sprach seinen besonderen Dank den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern aus, die die Fertigstellung des Zentrums tatkräftig unterstützt haben.
Sowohl Christoph Unger, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, als auch Oberfeldarzt Dr. Horst-Dietmar Bröse vom Fachsanitätszentrum der Bundeswehr in Hannover lobten die hervorragende fachliche Kooperation mit dem DRK. „In dieser Größe ist es eine einmalige Anlage. Uns als Bundesbehörde ist nichts Vergleichbares bekannt…Ein Zentrum, das Trendsetter-Funktion übernimmt“, so Unger. Auch Bürgermeister Bernd Strauch überbrachte Grüße und dankte dem DRK im Namen der Landeshauptstadt Hannover und seiner Einwohner: „Neil Armstrong hat gesagt: Man braucht eine Rampe, wenn man fliegen will. – Sie haben uns „diese Rampe“ nach Hannover-Misburg gestellt.“ Mit diesem Vergleich stellte er die Bedeutsamkeit des Trainingszentrums für die Attraktivitätsteigerung der Stadt Hannover heraus. DRK-Bundesarzt Dr. Karl Demmer lobte u. a., dass auch Ersthelfer gemeinsam mit Katastrophenhilfeeinheiten und Kräften des Rettungsdienstes die Anlage nutzen können: „So dass man hier ein komplexes, verzahntes Ausbildungsgeschehen erleben kann, …das hoffentlich Modellcharakter bekommen wird.“
Circa 40 ehrenamtliche Rotkreuz-Helfer aus den DRK-Kreisverbänden Cuxhaven, Celle, Nienburg, Hameln-Pyrmont, Hildesheim und Region Hannover sowie der DRK-Fachdienstbereitschaft unterstützten die Einweihungsfeier.
Die DRK-Sanitäter zeigten live verschiedene Rettungssituationen:
Was ist zu tun, wenn ein Arbeiter vom Baugerüst stürzt und sein Rückgrat verletzt? Wie kann ein Arbeiter aus einer tiefen Baugrube geborgen werden? Ein Handwerker gerät mit seiner rechten Hand in die Kette einer Werkzeugmaschine, die ihm die Finger abtrennt. Oder eine Person sinkt an einer Bushaltestelle zusammen mit Kreislaufstillstand und Herzflimmern.
Beispielhafte Szenarien, die äußerst realistisch von DRKlern der Realistischen Unfalldarstellung gemimt wurden, unter Nutzung des vielfältigen Leistungsangebots der 1.200 m² großen Übungshalle des Trainingszentrums.
Maschinengeräusche, Straßenlärm, Martinshorn, ein rauchendes Auto – die Anlage bietet mit ihrer ausgefeilten Beleuchtungs- und Tontechnik die Möglichkeit, mehr als 100 Szenarien unter realitätsgetreuen und erschwerten Bedingungen zu üben. Davon überzeugten sich am Nachmittag fast 300 Gäste, die auch die vollständig eingerichtete Wohnung, Werkzeugmaschinen, LKW-Führerhaus, Bushaltestelle mit Straßengabelung, Baugerüst und -grube, eine Gartenanlage mit Teich, den Sanitätsraum sowie die hochmoderne Aufzeichnungs- und Übertragungstechnik bestaunten. 18 Videokameras zeichnen die Übungen auf und übertragen sie in Schulungsräume oder ins Internet für die Beobachtung und Auswertung des Trainings. Ebenso stehen Seminarräume mit modernster Medienausstattung und ein Tagungssaal für 200 Personen zur Verfügung.
Auch Tobias Duschanek (22) und André Schulz (24), beide Schüler der DRK-Rettungsschule Goslar, waren begeistert: „Heute konnten wir hervorragend trainieren, was wir in Theorie und Praxis an der Rettungsschule gelernt haben.“ Sie sind Rettungssanitäter und absolvieren eine Ausbildung zum Rettungsassistenten. Bei der Einweihungsfeier des SiTZ übernahmen Sie z.B. die Wiederbelebung bei Kreislaufstillstand und den Einsatz eines Defibrillators bei Herzflimmern.
„Wir haben hier eine Chance, das zu verwirklichen, was das Rote Kreuz stark macht – nämlich Hand in Hand und Schulter an Schulter die gemeinsame Arbeit von Haupt- und Ehrenamt“, so DRK-Landesgeschäftsführer Bernd Anders. Er würdigte auch den engagierten Einsatz aller Handwerker und im Besonderen der Architektin Birgit Wildfang bei der Errichtung des Simulationszentrums.
Die Trainingsanlage richtet sich an Ehrenamtliche DRK-Helfer des Sanitätsdienstes und Hauptamtliche des DRK-Rettungsdienstes. Aber auch andere Kooperationspartner können sie für Übungszwecke nutzen.
Presseinformation des DRK-LV Niedersachsen vom 22.03.2009
Fotos: Sebastian Wittig, Pressestelle LV
Weitere Fotos und Infos unter:
http://www.DRK-Trainingszentrum.de
http://picasaweb.google.com/Fachdienstbereitschaft...
Bürgerreporter:in:Frank Brinkmann aus Hannover-Misburg-Anderten |
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