Der massive und katastrophale Industrieabbau in Misburg der 80er und 90er Jahre.
JUAN CARLOS BLANCO VARELA MIT DER UNTERSTÜTZUNG VON WOLFGANG ILLMER, BERICHTEN WEITER ÜBER DIE LANGE UND AUFREGENDE GESCHICHTE MISBURGS. DIE ENTWICKLUNG DES EINST GRÖSSTEN INDUSTRIESTANDORTES DER REGION ,VERLOR NACH DER EINGEMEINDUNG DURCH HANNOVER STÄNDIG ARBEITSPLÄTZE UND WOHLSTAND. ICH, JUAN CARLOS, HABE SEIT 1968 IN MISBURG GELEBT (BIS ZUM 29. SEPTEMBER 2016), MUSSTE MITERELBEN WIE IN ZWEI JAHRZEHNTEN DER HEUTIGE STADTTEIL VON HANNOVER SEIN EINST STARKES INDUSTRIEPOTENTIAL NACH UND NACH VERLOR. DIE MISBURGER MUSSTEN MIT ENTSETZEN SEHEN, WIE IHR HEIMATORT DEN BACH RUNTER GING UND SOWOHL HANNOVER, SOWIE UNSER BEZIRKSRAT (UND ICH MEINE DAIMIT ALLE PARTEIEN) LIESSEN ES TATENLOS GESCHEHEN UND DAS FINDE ICH "BESCHÄMEND".
Ein blühender Stadtteil, verlor in wenigen Jahren sein Industriepotential, es war traurig zu sehen wie Misburg ständig Arbeitsplätze verlor, eine "KATASTROPHE". Die Produktionsstädten machten dicht, nur kleine und schwache Geschäfte zogen ein, die aber die vielen abgebauten Arbeitsplätze nicht ersetzen und schon gar nicht ausgleichen konnten. Mit dem Abbau der Industrie und den Arbeitsplätzen ging der Konsum rasant zurück, die Bürger verfügten über viel weniger Kaufkraft, so dass es auch dem Handel und den Geschäften in Misburg, viel schlechter ging und immer noch geht.
So war damals die Situation in Misburg und sie ist im 21. Jahrhundert nicht besser geworden, weil Hannover sich gar nicht kümmert. Die wichtigste und erstklassige Infrastruktur in unserem Stadtteil wird nicht angeboten, damit wichtiges Industriepotential sich in Misburg ansiedelt, es werden immer wieder andere Stadtteile bevorzugt. So ist es seit der Eingemeindung (seit den 80er Jahren) der Fall. Kann es auch sein, dass andere Stadtteile über einen viel stärkeren Bezirksrat verfügen? oder wird die Infrastruktur Misburgs von der Stadt Hannover und von unserem Bezirksrat nicht richtig angeboten, Industrie die sich evtl. in Hannover ansiedeln möchte? Ich werde immer sauer, deshalb möchte ich erstmal aufhören mich zu beschweren, keiner hört auf die Klagen der Bevölkerung Misburgs, vielleicht sollte Misburg für die nächsten Wahlen eine eigene Bürgerinitiative gründen und ohne diese langweiligen Parteien ihre eigenen Interessen besser dar zu legen und verteidigen, denn das, was den Misburgern alles in der Geschichte genommen wurde „stinkt zum Himmel".
Daten der Geschichte Misburgs:
1986: Stilllegung der Hannoverschen Portland Cementfabrik (alte Fabrik genannt).
1986: Baubeginn der neuen Brücke über den Zweigkanal Anderter Straße.
1987: Die AMK besteht seit 25 Jahren.
AUF DEM DEURAG-GELÄNDE WURDE DIE GESCHICHTE DER MISBURGER INDUSTRIE GESPRENGT.
Zwei stolze Schlote, die bis zum 21. Oktober 1987, in dem einst größten Industrieort in den Zeiten des großen Industriepotential Misburg in der Region Hannover in den Himmel Misburgs ragten, (anfang des 21. Jahrhundert ragten über 90 Schlote in den Misburger Himmel) wurden gesprengt.
An diesem traurigen Tag waren viele ehemalige Deurag-Mitarbeiter, viele ehemalige Beschäftigte und unzählige Schaulustige gekommen, um mitzuerleben wie an diesen Tag um 13:00 Uhr, beide Schlote, die den Bombenteppich des zweiten Weltkriegs auf dem Deurag-Gelände überlebt hatten, einfach wegradiert wurden, sie krachten mit einen riesigen Knall in Stücken zu Boden.
Einer der ehemaligen Mitarbeiter der Deurag meinte mit einer traurigen Stimme: „Hier habe ich 35 Jahre gearbeitet und nun muss ich miterleben, wie alles in Schutt und Asche fällt, vielleicht finden später unsere Enkel in einem anderen kleinen Industriebetrieb, der sich hier vielleicht noch ansiedelt ihr Auskommen!" Ein anderer Misburger, der als Schaulustiger bei der Sprengung anwesend war , meinte mit ernster Miene: „Vor 50 Jahren war Misburg ein Dorf, dann wurde eine Stadt daraus, wenn das so weiter geht, wird Misburg noch einmal ein Bad." Es waren Worte, die uns Misburger zum Nachdenken bewegen sollten.
Juan Carlos: „Diese Worte die vor 30 Jahren von Misburgern ausgesprochen wurden, sind heute Realität geworden, nach 30 Jahren Dornröschen-Schlaf der Misburger Gemeindevertreter und der Rat der Stadt Hannover, ist es so gekommen! Leider wird Misburg nie ein Bad Misburg werden, es scheint so, als hätte Hannover kein Interesse an einer Verbesserung der Lebensbedingungen der Bürger im Stadteil Misburg. Nur eine starke Bürgerinitiative, könnte die politische Wende bringen, die sich alle Misburger mit Nostalgie wünschen!“
Die Erdöllraffinerie Deurag-Nerag, wird in Misburg mit der Erdölgeschichte des hannoverschen Raumes eng verbunden bleiben. Für viele Menschen bedeutete die Deurag-Nerag auch eine Erinnerung an persönliches Erleben oder an das, was Eltern oder Großeltern davon erzählen. Sie werden erzählen von der Gründung, dank dem Gemeindevorsteher Gustav Bratke, in einer Zeit von größter Not. Sie werden erzählen von der Kriegszeit, von dem entbehrungsreichen Wiederaufbau, vom Aufblühen und vom Ende einer Erdölraffinerie.
1988: Am 4. April wurde ein Gedenkstein an Hans-Werner Lampe, Revierförster von 1948 bis 1976, im Misburger Wald enthüllt.
GEDENKSTEIN FÜR DEN LANGJÄHRIGEN REVIERFÖRSTER HANS WERNER LAMPE.
Am 4. April 1988, wurde ein Gedenkstein zu Ehren des langjährigen Revierförsters Hans Werner Lampe im Misburger Wald aufgestellt. Der Revierförster war vor 5 Jahren gestorben und es waren die Naturfreunde, die die Patenschaft für diesen Gedenkstein übernommen haben. Dafür wurde ein Findling ausgewählt der 65 Zentner schwer ist, der in dem Misburger Wald, dort wo Revierförster Lampe sich gern in Begleitung seines Hundes am liebsten aufgehalten hat. Der Findling wurde vom Steinmetzermeister Horst Karches ehrenamtlich bearbeitet.
Der Stadtdirektor Willi Blume hielt eine Rede vor den vielen Misburgern, die an diesem Tag bei der Enthüllung des Gedenksteins anwesend waren, um diesen Mann der fast 30 Jahre für den Misburger Wald verantwortlich war, zu ehren, auch seine Witwe Ilse Lampe nahm an diesen Ereignis teil. Die Worte von Willi Blume: „Das Leben eines aufrechten Mannes, wird geprägt von der Sorge um seine Familie, von Pflichtbewusstsein und Charakterfestigkeit."
1989: Einweihung des Mahnmals „Stein des Anstoßes", zum Gedenken an die Opfer vom Außenlager Misburg des Konzentrationslagers Neuengamme.
DAS MAHNMAL „STEIN DES ANSTOSSES".
Im November 1979, auf Anregung des Altbürgermeisters Harry Pott, wurde eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Leiden der Häftlinge vom Misburger Konzentrationslagers, an der Mauer von der Friedhofskapelle auf dem Misburger Waldfriedhof angebracht. Die Bronzetafel hat folgenden Text:
„Zur mahnenden Erinnerung an die Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, in der die Menschenrechte, die Freiheit und die Gerechtigkeit missachtet wurde. In Misburg befand sich eine Außenstelle des Konzentrationslagers Neuengamme. Hier wurden in den Jahren 1944-1945 Menschen gequält und ermordet."
Diese Tafel wurde von vielen Bürgern aus Misburg als unzureichend angesehen, außerdem stand sie zu weit vom Gelände des ehemaligen Lagers. Aus diesen Grund wurde im Juni 1989, am Ort des Grauens, an der Hannoverschen Straße, vor dem Mittellandkanal, ein Mahnmal, der „Stein des Anstoßes" aufgestellt.
An dieser Gedenkfeier am 2. Juni 1989, nahmen viele ehemalige Häftlinge des KZ-Lagers teil. Einer von ihnen war Raymond Dutheil, der folgende Worte sprach:
„Unser Leben war eine Hölle, wir arbeiteten in Öl und Dreck. Angetrieben -immer wieder- durch die Befehle Los und Schnell. Unsere Tagesration bestand aus einer braunen Brühe, in der ein Paar Kohlreste schwammen. Die Leute wurden krank und starben. Es gab keine Medikamente. Pritschen zum Ausruhen gab es nur für wenige. Die meisten mussten auf dem Boden vegetieren. Aus der Tiefe meines Herzens rufe ich euch heute zu: Freunde vergessen wir nicht!"
DAS JAHR 1989 WAR DAS ENDGÜLTIGE „AUS" FÜR DIE HPC.
Das wurde Anfang Juli 1989 amtlich. Die im Jahr 1873 gegründete Hannoversche-Portland-Cement AG (HPC), wurde endgültig stillgelegt. Alle Appelle von der Verwaltung oder aus der Politik, den Unternehmensstandort nicht aufzugeben, konnten leider die Konzernleitung nicht umstimmen. Wie verlautbar wurde, musste dieser Schritt aufgrund der Marktsituation getan werden. Von dem Bezirksratsmitglied und Gewerkschafter Friedel Ahlers war in einer hannoversche Tageszeitung zu lesen: „Bedauerlich wie hier ein Kapitel Industriegeschichte nach dem anderen stirbt."
DR. KUNO WINN, EIN BERÜHMTER MISBURGER ARZT.
Im Jahr 1992 nahm Dr. Kuno Winn, als Leiter der deutschen Delegation und Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes vom Hartmannbund an der Herbstsitzung der Europäischen Allgemeinärzte „UEMO" in Kopenhagen (Dänemark) teil. Viele Bürger waren stolz darüber, dass der Misburger Arzt Dr. Kuno Winn zum Vizepräsidenten der Europäischen Vereinigung der Allgemeinärzte gewählt wurde.
SEKTEN WAREN IM AUFBRUCH UND GEFÄHRDETEN UNSERE JUGEND.
Seit den 60er Jahren suchten immer mehr Sekten in der Jugend, die noch keinen religiösen Weg gefunden hatten, neue Anhänger. Sie versuchten diese wehrlose und unerfahrene Jugend, mit nicht immer legalen Mitteln und Methoden für ihre Zwecke zu gewinnen und durch ideologische Argumente in die Irre zu führen.
In Misburg wurde im Jahr 1992 ein Fall bekannt, in dem ein junges Mädchen von einer Sekte stark beeinflusst wurde. Alle Versuche der Eltern, ihr Kind zurück zu gewinnen scheiterten. Das Mädchen war bereits von einer neuen Ideologie befallen. Die Eltern haben ihr Kind verloren, die Tochter lebte in einer für sie erfundenen neuen Welt. Ganz Misburg war in großer Sorge um ihre Kinder. Die Gemeinde war schockiert, sie musste diesen Phänomenen der Sekte, Jugendreligionen und Wunderheilern etwas entgegensetzen. Bewegungen wie Spiritismus, Satanismus und eine Vielzahl von zweifelhaften Sekten verunsicherten Eltern und Erzieher.
Die Johanniskirchengemeinde, die sich wie die ganze Gemeinde Misburg, große Sorgen um diese Entwicklung machte, lud am 27. April 1992, zu einem Gespräch zu diesen Thema ein. Der Gesprächsabend begann um 17:30 Uhr, als Referent wurde der kirchliche Beauftragte für Weltanschauensfragen, Pastor Knackstedt geladen. Der Pastor setzte sich mit Ursachen und Folgen dieser Ideologie auseinander.
WILLI BLUME VERSTORBEN.
Im Mai 1993 starb Willi Blume, ein Mensch der einen Teil seines Lebens der Gemeinde Misburg gewidmet hatte. In seiner Zeit als Gemeindedirektor brachte er nach Misburg eine kulturelle Blütezeit. Willi Blume starb nach einer schweren Krankheit.
RANGHOHE POLITIKER BESUCHTEN MISBURG IM WAHLJAHR 1994.
Als erstes kam im Frühjahr 1994, auf Einladung von Gertrud Dempwolf und Rita Pawelski, die junge Bundesvorsitzende der CDU, Angela Merkel nach Misburg. Das Bürgerhaus in Misburg war voll besetzt, viele Politiker waren anwesend sowie der erste Bürgermeister der Landeshautstadt Hannover Dr. Wolfgang Scheel, der ehemalige Bürgermeister Dr. Hans Walter König und der CDU- Vorsitzende Hannover-Stadt Ulrich Reymann usw. Dieser politische Akt im Saal des Bürgerhauses stand unter dem Motto: „Politik - nein danke" und das Gesprächsthema war: „Der Mauerfall und die neue Mauer in den Köpfen". Rita Pawelski sprach folgendes: „Engagiert euch selbst und macht es einmal besser". Dazu sprach Angela Merkel folgende Worte zum Thema „Das wesentliche materielle Problem ist der Aufbau einer neuen Wirtschaftsstruktur und die Beseitigung der Arbeitslosigkeit."
Misburg war früher ein ganz wichtiger Wahlbezirk und daher von den ranghohen Politiker im Wahljahr besonders umworben. So ist es zu erklären, das knapp 2 Monate später, im März 1994 mit den Bundesverteidigungsminister Volker Rühe erneut ein ranghoher Politiker unser Stadtbezirk besuchte.Wieder war der Saal des Bürgerhauses voll. Viele prominente Gäste waren anwesend: Der Bürgermeister von Hannover Wolfgang Scheel, der Vorsitzende der CDU Ratsfraktion Paul Pawelski, der Chef der Wehrbereichsverwaltung Dr.Moser usw, sie wurden alle vom Landtagskandidaten der CDU, Dr. Kuno Winn begrüsst.
Der Bundestag war durch Gertrud Dempfwolf und Friedbert Pflüger vertreten. Volker Rühe erklärte die " Verteidigungspolitik der Zukunft" da die Wiedervereinigung auch Konsequenzen im militärischen Bereich hatte und sich somit der Auftrag der Bundeswehr änderte. Deutschland könne sich nicht mehr aus allem heraushalten. Er sprach dabei über die Situation in ehemaligen Yugoslavien. Deutschland müsse in Zukunft mehr Verantwortung übernehmen.
1995: Die muslimische Gemeinde eröffnete eine eigene Moschee „Selimiye Camii", in der Anderter Straße in Misburg.
1996: Bernd Strauch wurde mit überwältigender Mehrheit zum 1. Bürgermeister und Ratsvorsitzenden der Stadt Hannover gewählt.
BERND STRAUCH HAT ES VERDIENT ALS PRIVILÄGSOHN DES STADTBEZIRKS (NR.5) MISBURG-ANDERTEN GENANNT ZU WERDEN. ER HAT AUF VORBILDLICHE WEISE 20 JAHRE LANG DIE ENTWICKLUNG UNSERES STADTBEZIRKS POSITIV BEEINFLUSST. BERND STRAUCH STEHT AUF EINER GLEICHEN RANGHÖHE WIE DAMALS GUSTAV BRATKE, AUGUST KLEINERT UND WILLI BLUME, ALS VERDIENTE PERSONEN IN DER ENTWICKLUNG MISBURGs EINZUSTUFEN. BERND STRAUCH WAR IMMER BEREIT SICH FÜR DIE BÜRGER DES STADTSBEZIRKS NR.5 EINZUSETZEN:
Einer der wichtigsten Politiker im Bezirk Misburg-Anderten war der Ratsvorsitzende und Bürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, der in Anderten am 9. April 1949 geborene BERND STRAUCH. Nach der Schule machte der junge Bernd eine Lehre zum Industriekaufmann und schloss gleichzeitig einen Abschluss als Werbeassistent hinterher. Die Tätigkeit als Werbeassistent musste er im Jahr 1970 unterbrechen um seinen Zivildienst abzuleisten. Damit begann die Karriere des jungen Bernd Strauch in eine neue Richtung.
Während seines Zivildienstes sammelte er viel Erfahrung bei seiner Arbeit mit behinderten Kindern. Das hat ihn sehr geprägt und deshalb entschloss er sich danach Sonderschullehrer zu werden. Zwischen 1973 und 1976 machte er sein Abitur und danach zwischen 1976 bis 1980 sein Studium in Sonderpädagogik in Hildesheim und Hannover. Bernd Strauch arbeitete zunächst als Sonderschullehrer an der Erich-Kästner-Schule, nach 2 Staatsprüfungen wechselte er zur Astrid-Lindgren Schule. Danach ging er als Lehrer an der Martin-Luther-King Schule und bis zum Jahr 2000 war er Integrationslehrer an der Wilhelm-Busch-Schule sowie an der Treskov-Schule.
Neben seinen vielen Tätigkeiten und Aktivitäten in seiner beruflichen Entwicklung, startete er paralel dazu seine politische Karriere. Erste politische Erfahrungen machte er als Auszubildender bei den Misburger Falken, einige Jahre später übernahm er den Vorsitz der Jusos in Anderten. Ende der 70er Jahre wählte ihn der SPD-Ortsverein Anderten zum Vorsitzenden. Dieses Amt übte er fast 10 Jahre lang aus, bis er im Jahr 1981 Mitglied im Stadtbezirksrat Misburg-Anderten wurde.
Seit 1986 hatte er seinen Sitz im Rat der Stadt Hannover. Im Jahr 1995 fungierte er als Vorsitzender des Sozialzentrums Misburg, er wirkte in der Stiftung Sozialwerk Misburg mit und war eine der treibenden Kraft, der das Sozialzentrum nicht nur gefestigt hat, er hat auch das Sozialzentrum zu einer ganz wichtigen Institution für Misburg gemacht. Heute sind alle Misburger auf das Sozialzentrum stolz. Strauch war auch gleichzeitig Vorsitzender des Migrationsausschusses. Unermüdlich unterstützte Bernd Strauch das ehemals in Misburg praktizierende Ärtzeehepaar Niedergerke bei den zahlreichen sozialen Aktivitäten gegen Armut in der Stadt. 1996 übernahm Bernd Strauch den Vorsitz im Rat der Stadt Hannover und gleichzeitig wählte ihn der Rat der Landeshauptstadt zum Bürgermeister. Bernd Strauch hatte immer besondere soziale Einstellungen zu alten Menschen, auch zu Menschen mit Migrationshintergrund und behinderten Menschen, für alle hat er sich eingesetzt, gekämpft und immer versucht optimale und menschliche Bedingungen zu schaffen.
Bernd Strauch war ein langjähriges Mitglied der AWO-Hannover. Ausserdem setzte er die Prävention von Kriminalität als Schwerpunkt, Strauch war Vorsitzender des (KKP) Kommunalen Kriminalitätspräventionsrates, mit der Aufgabe, die Kriminalität in Vorfeld zu verhindern. Bernd Strauch sein liebstes Hobby, das er in seiner kurzen Freizeit nachging, war der Jazz, er hatte immer behauptet „Jazzmusik ist mein Leben". Immer wenn er die Schlagstöcke gegriffen hatte, war auch er ein glücklicher Mensch, er spielte in „Charleys Blues" Boogie Band. Seit Juli 2004 war Bernd Strauch Vorsitzender des im Jahr 1966 gegründeten Jazz-Clubs Hannover. Er sagte über sein liebster Hobby „Der Jazz ist eine Lebenseinstellung und steckt im jedem von uns".
In den 18 Jahren im Rat der Landeshauptstadt Hannover leitete er mehr als 150 Ratssitzungen und bis zur Wahl von Stefan Schostock im Oktober 2013, war Bernd Strauch oberster Repräsentant der Stadt Hannover. Anfang Juni 2014 verkündete er für viele überraschend seinen Rücktritt aus allen politischen Ämtern. Er zog sich aus allem ganz zurück, er litt an einer schweren Krankheit, die leider sein Leben ein Ende bereitete. Ein guter Mensch, der immer seine Zeit und sein Leben für die Unterstützung und Hilfe der Mitmenschen ständig geopfert hatte, ist leider von uns gegangen. Am 15. Oktober verabschiedete sich die Stadt Hannover mit einem Trauergottesdienst in der Marktkirche, rund 900 Menschen nahmen an dieser Trauer teil, danach folgte ein Empfang im neuen Rathaus. Am 16. Oktober folgte die Beisetzung im engsten Familien- und Freundeskreis.
Seit November 2013 gehörte Bernd Strauch zum Ritter-Orden Bruderschaft der Mudzborgh, es war sein eigener Wunsch dazu zu gehören, er sollte am Gründonnerstag 2014, in einer Investitur offiziell als neuer Bruder bestätigt werden, doch dazu ist es leider nicht gekommen, seine Krankheit hatte es verhindert. Am 23. November war er noch mit der Bruderschaft der Mudzborgh bei der Anbringung einer Gedenktafel in der Kurzen Strasse, für den Sozialisten und Freiheitskämpfer Anton Macioszyk dabei. Er war auch kurz vor seiner Investitur, am 9. März 2014, als die Bruderschaft der Mudzborgh, eine Gedenktafel an der Eingangstür der St. Anna-Kirche, angebracht hatte, dabei.
Die Bruderschaft der Mudzborgh hatte im November 2013, Bernd Strauch im Ritter-Orden ganz stolz noch inoffiziell als Bruder Bernd begrüßt, nicht als ein Politiker, sondern für sein unbegrenztes Sozialverhalten im Interesse der Mitmenschen. Bernd war bescheiden, freundlich und gefühlsvoll, er war ein Vorbild als Mensch und zwar über alle Parteien hinweg. Ganz Misburg und Anderten verloren mit Schmerzen am 15. Oktober 2015, einen der besten Politiker, besten Mensch, der sich wie kaum ein anderer für die Bürger der Gemeinden Misburg und Anderten (Stadtbezirk Nr.5) sowie auch für alle Bürger der Stadt Hannover eingesetzt hatte.
Am 22. März 2017, wurde in Anderten eine Straße nach Bernd benannt, der „Bernd-Strauch-Weg". Das Straßenschild wurde vom Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Stefan Schostock und von dem Bezirksbürgermeister Misburg-Anderten Klaus Dickneite, enthüllt.
Ich Juan Carlos Blanco Varela als Zeremonienmeister des Ritter-Orden, schlage vor, das der Ritter-Orden Bruderschaft der Mudzborgh, dort wo Bernd Strauch gern geholfen hatte und zwar an dem Gebäude des Sozialzentrums Misburg eine Tafel zum Gedenken an Bernd Strauch angebracht wird, an dem Tag sollen die Brüder in offiziellen Gewändern diesem Vorbild von Mensch, unseren Bruder Bernd, die Ehre erweisen.
Bürgerreporter:in:Wolfgang Illmer aus Hannover-Misburg-Anderten |
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