Gärten mit Geschichte: Historisches Grün im Westen Hannovers

Der Willy-Spahn-Park in Ahlem
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Nicht nur die Naturschützer interessiert Hannovers Grün. Auch Denkmalpfleger haben ein Auge darauf geworfen. Denn es gibt eine Reihe von historischen Gärten und Parks in der Leinestadt, von denen die Herrenhäuser Gärten zwar die bekanntesten, aber bei weitem nicht die einzigen sind. Diese Grünanlagen prägen bis heute das Stadtbild und sind, wie es in einer Schrift der Stadt Hannover heißt, „ ebenso anregende wie lebendige Zeugnisse ihrer Entstehungszeit.“ Einer dieser Parkanlagen in Hannovers Westen ist der Von-Alten-Garten in Linden.

Anno 1688 kaufte ein gewisser Oberhofmarschall Franz von Platen der alten Adelsfamilie von Alten ihren Besitz in Linden ab und ließ einen etwa 77 Hektar großen Barockgarten zwischen Deisterplatz und Schwalenberger Straße anlegen. Inmitten des Parks entstand ein prächtiges Schloss. Zwar wurde schon im späten 18. Jahrhundert die Barockanlage einem damaligen Modetrend folgend im Stil eines Englischen Gartens umgestaltet, großer Zerstörungen brachte aber erst das 20. Jahrhundert. Bomben des Zweiten Weltkrieges verwandelten das Schloss in eine Ruine, die 1965 dann abgebrochen wurde. Der Ausbau des Deisterplatzes und der Bau von Wohnhäusern ließ den Park daneben schnell schrumpfen, außerdem zerstückelte der neue Westschnellweg den Garten und trennte die alte Mauer von 1718 vom Rest der Fläche ab. Trotzdem ist der heute öffentliche Park als denkmalswerte Grünanlage besonders geschützt.

In der Liste der historischen Parks und Gärten führt die Stadt ebenfalls die Grünanlage des Limmerbrunnens. Zwar ist dieser Park nicht als Baudenkmal erfasst, trotzdem ist er einen Besuch wert. Der Park ist der Rest des Limmerholzes, des ehemaligen Gemeindewaldes. 1779 entdeckte der Botaniker Erhart dort eine schwefelhaltige Quelle. Das Wasser zeigte heilsame Wirkungen. Und so eröffnete die königliche Kammer 1794 hier einen Badebetrieb. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Brunnen dann zu einem beliebten Ausflugsziel und Badelokal der hannoverschen Bürger.

In Ricklingen ist der kleine Park des Edelhofes durchaus sehenswert. Allerdings befindet er sich in Privatbesitz. Manchmal jedoch öffnen sich die Pforten, etwa zu Open-Air-Kunstausstellungen. Von den beiden Friedhöfen einmal abgesehen, fiel den Denkmalschützern in Ricklingen allerdings lediglich im Südzipfel des Stadtteils eine kleine Grünanlage an der Bauernweise auf. Gegenüber dem Michaelisfriedhof liegt ein Waldstück mit einer Gedenkstätte , die an die Opfer der Kriege seit 1870 erinnert. Dieses Wäldchen erschien den Experten vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege so wertvoll, dass sie es in das amtliche Verzeichnis der Baudenkmale aufgenommen haben.

Neu im Reigen der historischen Grünflächen ist der Willy-Spahn-Park in Ahlem. Erst 1996 gelangte die Fläche aufgrund einer Erbschaft in den Besitz der Stadt Hannover. Das Ehepaar Willy und Emilie Spahn vermachten Hannover eine rund vier Hektar große ehemalige Obstplantage. Dennoch ist es ein Ort mit einer langen, wechselvollen Geschichte. Hier gehen, wie es in einer städtischen Broschüre heißt, „Natur und Industriekultur eine für die Gartenregion Hannover einmalige und spannungsreiche Beziehung ein.“ Der Ursprung liegt allerdings in einem früheren Kalksteinbruch der in die Zeit um 1850 zurückgeht. Der alte Kalkbrennofen ist erhalten und erzählt von der Geschichte. Bis in die 60er Jahre hinaus wurde dann hier Obst für entsprechende Getränke angebaut.

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Hier geht es zu den historischen Grün in Hannovers Nordosten

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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