Burgen und Schlösser
Das Galeriegebäude in Herrenhausen war ein „maison de plaisance“
Bevor das von Bomben zerstörte Schloss Herrenhausen in Hannover wieder rekonstruiert wurde, hielten viele Besucher von außerhalb das Galeriegebäude im Großen Garten für das Schloss. Einmal hatte ich sogar eine Ansichtskarte vom Großen Garten in der Hand, auf der das Galeriegebäude als „Schloss“ bezeichnet wurde.
So ganz unrecht hatten weder die Gäste noch der Autor der Postkarte. Zwar stand als das Galeriegebäude zwischen 1694 und 1698 erbaut wurde, anfangs durchaus neben der Funktion „Festsaal“ auch die Nutzung als Orangerie, also als Winterdomizil für die empfindlichen Kübelpflanzen, im Raum (die heutige Orangerie wurde erst 1720 errichtet). Doch erhielt, um hier einmal Wikipedia zu zitieren: „durch den Ausbau der seitlichen Pavillons zur Aufnahme von privaten Empfangs- und Wohnräumen für das Kurfürstenpaar … das Gebäude den Charakter einer ‚maison de plaisance‘ (Lustschloss).“
Überhaupt, ein Schloss ist doch ein Gebäude, welches durch den Adel genutzt wurde. Und im Galeriegebäude war ja ein Appartement für Kurfürstin Sophie und dem Kurfürsten Ernst August zu Wohnzwecken vorhanden.
Vor ein paar Jahren haben wir an einer Führung durch die Galerie teilgenommen und dabei auch Sophies Räumlichkeiten besichtigt. Die Tour kann ich nur empfehlen!
Toll, dass der große Saal nun regelmäßig geöffnet ist. Wer dort ist, sollte einmal darauf achten, was an der Deckenmalerei so besonders ist.