Auf der Suche nach den Ameisen

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Kleines Fest im Großen Garten, keine Karten und der feste Wille dabei zu sein! Das heißt: klappbaren Gartenstuhl einpacken, genügend Verpflegung für 32°C im Schatten und ein Buch für den Notfall. Ankommen um 15 Uhr! Feststellen: Es sind schon 100 andere „Festwilllige“ da. Zögern! Lohnt es sich, zu Warten? Aber es steht des Ziel vor Augen: Endlich die Ameisen wieder sehen. Endlich Heiaworschnaked oder so wieder zur Begrüßung rufen. Also Gartenstuhl aufgeklappt und ein noch kühles Getränk und das Buch geschnappt.
Nach einer Stunde ist die Schlange doppelt so lang. Die Position also etwa in der Mitte. Chancenabwägung. So viele Menschen wird man doch nicht nach Hause schicken! Die Getränke sind ausgetrunken. Das Buch ist jungfraulich. Man hat sich angefreundet mit den davor und den dahinter wartenden. Man kennt ihre Lebensgeschichte und ihre „Kleines-Fest-Erfahrungen“.
Eine Stunde später. In 15 Minuten wird die Kasse geöffnet. Unruhe macht sich breit. Gartenstühle werden eingeklappt. Die Reihen schließen auf. Jemand kommt vorbei und hat eine Karte zu verkaufen. Eine Karte? S gibt tatsächlich jemanden, der eine Karte sucht. Schnell ist das Geschäft erledigt. Und ein wartender Mensch weniger.
Die Kasse wird geöffnet. Die Schlange rückt noch näher zusammen. Herr Müller achtet vor der Kasse darauf, dass es gerecht zugeht, dass sich niemand dazwischen drängelt.
Und da sind sie, die erwarteten Karten. Es kann losgehen! Erwartungsfroh hinein in den Garten. Gemächlich einen Platz unter Bäumen suchen. Pause – bis das Spiel beginnt. Da kommt schon einmal der oder die eine oder andere Mitwirkende vorbei – noch in Jeans, noch nicht geschminkt. Man kennt sich fast wie eine Familie. Man sieht sich ja jedes Jahr, manchmal auch schon seit 30 Jahren.
Dieses Mal ist es an vielen Bühnen ein Wiedersehen. Ein Sommerabend. Ein Traumabend. Nur eines findet nicht statt: Wo sind die Ameisen? Kein Wiedersehen?
Der Dank des Mannes mit dem Zylinder. Natürlich könnte man ihn inzwischen wörtlich mitsprechen. Aber man erkennt auch nach 30 Jahren: Der Mann meint es so herzlich. Ein Ballon am Himmel. Traumszene. Feuerwerk. Beeindruckend. Auch die Sternenfontaine. Abschied am Ausgang.
Und da sind sie! Die Ameisen. Sie winken zum Abschied. Wenigstens dieser Augenblick bleibt. Kein Foto. Es ist zu dunkel. Nur die Erinnerung an „Heiaworschnaked“ als letzten Gruß eines tropischen Traumabends.

Bürgerreporter:in:

Evelyn Werner aus Seelze

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