Land verbietet Alles-rot-Ampeln - Freie Fahrt für Raser?

Das Land Niedersachsen hat die Region Hannover angewiesen, die "Alles rot Ampel" an der Poggenhagener Straße in Neustadt umzuschalten. Zuvor wechselte die Ampel von rot auf grün, wenn Autofahrer eine Induktionsschleife mit der erlaubten Geschwindigkeit überfahren hatten. Wer zu schnell war, musste vor der Ampel warten. Nun bleibt diese dunkel und schaltet erst auf rot, wenn Fußgänger die Ampel per Knopfdruck in Betrieb setzen.
Kurze Zeit nach der Umstellung, stellte die Polizei mehrere Verstöße gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung fest.

Wird die Ortsdurchfahrt zwischen Moorkrug und Kläranlage durch die Umstellung wieder zum Unfallbrennpunkt, oder ist eine "Alles rot Ampel" nur eine Behinderung für die Autofahrer?

Susanne Döpke berichtet morgen in der Leine-Zeitung:

Ampel erhitzt weiter die Gemüter
Ortsbürgermeister Hendrian fordert Region auf, Unfallschwerpunkt zu entschärfen

Poggenhagen. Der Poggenhagener Ortsbürgermeister Klaus Hendrian ist verärgert. Er hält den Austausch der Alles-Rot-Ampel an der Ecke Am Stadtforst/Schiffgraben gegen eine per Knopf aktivierte Fußgängerampel für gefährlich. Die Region hatte die Ampeln auf Weisung des Landes Niedersachen und nur unter Protest ausgetauscht.
In einem Brief an die Region Hannover äußerte Hendrian seine Bedenken. Der Ortsrat fürchte, dass „diese sensible Einmündung wieder zum Unfallschwerpunkt wird“. Dieses Argument bekommt besondere Brisanz, weil nach den Sommerferien die Erstklässler aus dem Hachland in die Poggenhagener Grundschule gehen und nicht mehr nach Neustadt. Der Schulweg führt die Kinder an dieser Ampel vorbei. Weiterhin beklagt Hendrian, dass keinerlei Rücksprache mit dem Ortsrat stattgefunden habe.
Schützenhilfe bekommt der Ortsbürgermeister von der Neustädter Polizei, die in ersten Geschwindigkeitsmessungen schon Sünder ertappt hat. Gestern wurde eine Messtafel angebracht, um „den Autofahrern den Spiegel vorzuhalten“, sagte Polizeichef Manfred Henze. Das sei aber keine Dauerlösung. Die Stadt Neustadt hatte schnell reagiert und die Tafel kurzfristig bereitgestellt.
Die Polizei denkt als weitere Überbrückungsmaßnahme über den Aufbau von mobilen Fahrbahnverengungen nach.