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Mühlentag 2017 an der Bockwindmühle im Lönspark / Hannover

  • "Alte Mühle" im Hermann-Löns-Park Hannover / 05.06.2017
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Die „Alte Mühle“ im Hermann-Löns-Park Hannover-Kleefeld ist sicherlich den meisten Hannoveranern bekannt.

Seit 1938 steht hier eine Bockwindmühle die schon seit vielen Jahrhunderten zu Hannover gehört. Immer wieder musste sie ihren Standort räumen, da die Stadt größer wurde und eine Windmühle natürlich aus windtechnischen Gründen außerhalb bzw. am Rande der Bebauung stehen sollte.
Da eine Bockwindmühle ja relativ einfach zerlegt, transportiert und wieder aufgebaut werden kann, waren die Umsetzungen auch in früheren Zeiten kein Problem. Natürlich wurde die Mühle bei jedem Aufbau auch gleichzeitig ein wenig erneuert, aber die zentralen Bauteile wurden weiterverwendet.

Am Deutschen Mühlentag 2017 nutzte ich nun die Gelegenheit die „Alte Mühle“ auch einmal von innen anzuschauen.
Sie wurde zuletzt im Jahre 2013 wieder errichtet, nachdem sie im Jahr 2007 wegen akuter Baufälligkeit aus Sicherheitsgründen abgebaut und für ein paar Jahre im Städtischen Bauhof eingelagert wurde.
Die Mühle befindet sich im Eigentum der Stadt Hannover, betreut wird sie vom Bürgerverein Kleefeld, der sich maßgeblich für den Wiederaufbau eingesetzt hatte.
Mitglieder des Bürgervereins übernahmen am Mühlentag im halbstündigen Rhythmus die Mühlenführung, wobei aus Sicherheitsgründen nur Besuchergruppen von 12 Personen zugelassen sind.
Die Führung beginnt mit einer Erläuterung der Mühlengeschichte mit Hilfe von Schautafeln, die anschaulich den Weg der Mühle über die verschiedenen Standorte bis heute aufzeigen.
In der Mühle selber sind ein Steinmahlgang, ein Sichter (Siebmaschine) und das mächtige Kammrad die Hauptbestandteile der sichtbaren Technik.
Heute ist die Mühle ein ruhendes Denkmal, ein Windbetrieb ist am jetzigen Standort mit dichtem Baumbestand auch nicht sinnvoll.
Aber auch ohne drehende Flügel wurde die alte Technik anschaulich erklärt und der Weg vom Korn zum Mehl aufgezeigt.
Danke an dieser Stelle an die freiwilligen Mühlenführer des Bürgervereins Kleefeld für ihren tollen Einsatz.

… und hier für die interessierten Leser noch einige Details aus der langen Mühlengeschichte:

Erbaut wurde die Bockwindmühle im Jahr 1701 am „Bärenrondell“ nahe dem Aegiditentor durch den Mühlenbaumeister Hans Behrendts für 474 Taler, 22 Groschen und 7 Pfennige.

Als die Aegidienneustadt gebaut wurde erfolgte 1748 der erste Umzug auf die Sparrenberg-Bastion, dem heutigen Opernplatz. Hier erfolgte 1756 eine umfassende Reparatur. Mit dem Bau des „Neuen Hoftheaters“ war der nächste Umzug erforderlich. (Heute erinnert der Name „Windmühlenstraße“ gegenüber des Opernhauses an diesen ehemaligen Standort)

Ab 1845 stand die Mühle auf dem Emmerberge nahe dem heutigen Maschsee.
1863 erfolgte die nächste Umsetzung auf den etwas weiter südlich gelegenen Engesohder Berg.

1873 wurde hier der Engesohder Friedhof erweitert und die Mühle musste erneut weichen. Diesmal verließ die Mühle das hannoversche Stadtgebiet und wurde in Hohnebostel wieder aufgebaut. 1882 erfolgte hier eine Modernisierung durch die Peiner Mühlenbaufirma Tiedt, es wurden 2 Mahlgänge, ein neuer Sichter und eine gusseiserne Königswelle eingebaut. 1897 erhielt die Mühle einen eisernen Wellkopf für die alte Flügelwelle. 1903 wurden neue Jalousieflügel und ein Elevator eingebaut. 1911 wurde ein Benzolmotor als Hilfsantrieb bei Windflaute eingebaut, dieser wurde 1923 durch einen Rohölmotor ersetzt. 1929 ersetzte ein Walzenstuhl die beiden Steinmahlgänge.

1938 kaufte die Stadt Hannover „ihre“ alte Mühle für 750 Mark zurück und ließ sie in den gerade neu angelegten Hermann-Löns-Park umsetzten, wo sie als Schauobjekt errichtet wurde. Beim Aufbau im Lönspark wurden auch Bauteile aus einer ehemaligen Bockwindmühle in Osterwald verwendet.

Bis 2007 stand die ruhende Mühle nun als prägendes Objekt auf dem künstlich angelegten Hügel nahe des Annateichs und war wohl jedem Parkbesucher bekannt, auf unzähligen Fotografien ist sie in den Fotoalben der Hannoveraner zu finden.
Bedingt durch vernachlässigte Pflege und Stillstand der Technik musste die Mühle nun aus Sicherheitsgründen abgebaut werden, die noch brauchbaren Bauteile wurden eingelagert.

Nach massivem Druck der hannoverschen Bürger wurde die Mühle 2012/2013 wieder an ihrem letzten Standort neu errichtet.
Als ruhendes Denkmal erinnert sie nun weiterhin an die Windkraft-Nutzung in Hannover.

Die Mühle wird am Deutschen Mühlentag für Besucher geöffnet, außerdem kann sie für Veranstaltungen (z. B. Hochzeiten) und Besuchergruppen gebucht werden, inklusive einer Mühlenführung.

  • "Alte Mühle" im Hermann-Löns-Park Hannover / 05.06.2017
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  • der "Bock" , auf dem das Gebäude ruht und gedreht wird, gab dieser Mühlen-Bauart seinen Namen: Bockwindmühle
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  • der Bürgerverein Kleefeld e.V. betreut die Mühle
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  • Luftaufnahme des hannoverschen Stadtteils Kleefeld, unten rechts (Pfeil) Standort der Bockwindmühle
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  • die Mühle ist von hohen Bäumen umgeben, ein Windbetrieb macht dort keinen Sinn
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  • Blick von unten auf den Mühlenkasten
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  • Infotafel mit den ehemaligen Standorten der Mühle in Hannover
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  • Infotafel mit dem technischen Aufbau einer Bockwindmühle
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  • Fotos vom Wiederaufbau der Mühle 2012/2013
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  • Fotos vom Wiederaufbau 2012/2013
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  • die Mühle wird 2012/2013 wieder "zusammengesetzt"
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  • Fotos von Bockwindmühlen aus dem Raum Hannover
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  • Funktionsweise einer Windmühle, Flügelsprache (je nach Flügelstellung waren Ereignisse von weitem sichtbar, z. B. Betriebsruhe, Trauer, Freude usw.)
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  • mit dem langen Steert wurde die Bockwinmühle früher in den Wind gedreht
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  • heute hat die Mühle Segelgatterflügel (zur Bespannung mit Stoff), in Hohenbostel waren es Jalousieflügel mit verstellbaren Klappen
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  • Der Mühlenbock ruht auf massiven Sandsteinblöcken
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  • der nahe Baumbestand lässt heute einen vernünftigen Windbetrieb nicht zu
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  • wie früher... ein Zugang zum Mühlengebäude ist nur über eine Treppe möglich
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  • Beginn der Mühlenführung... Danke an die gesammte Mannschaft vom Bürgerverein Kleefeld für den ehrenamtlichen Einsatz
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  • in der Mitte der alte Hausbaum, wenn er erzählen könnte... zumindest hat er viel mitgemacht
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  • rechts neben dem Hausbaum ein Sichter
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  • in einer Ecke steht ein alter Bollerofen, wie er früher im Winter als einzige Wärmequelle genutzt wurde ( hier ohne Funktion, Brandgefahr ! )
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  • gut zu erkennen: neue Holzbauteile sind hell, die alten dunkel
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  • ein Steinkran zum Bewegen des schweren Mühlsteins
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  • Steinmahlgang, dahinter das mächtige Kammrad
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  • Trichter über dem Steinmahlgang, Kammrad, Steinheber
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  • altes Kammrad und Flügelwelle, neue Holzzähne im Kammrad
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  • "kleine" Mehlsäcke dienen auch als Gegengewicht zum großen Kammrad auf der anderen Seite des Mühlenkastens. In aktiven Zeiten wurde allerdings mit 100kg-Säcken gearbeitet...
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  • die Funktionsweise des Sichters wird erklärt
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  • diesen Anblick kennen die Besucher des Lönsparks, mit Unterbrechung, seit 1938, damals noch ohne den hohen Baumbestand
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  • Eine Pferdekutsche lädt die Mühlenbesucher zu einer Rundfahrt durch den Lönspark ein
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  • alte Mühle mit alter Pferdekutsche... nur die Fahrräder stören das Bild ;-)
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  • Blick von Oben auf die Mühle mit Google Maps
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  • Blick auf Hermann-Löns-Park mit Mühle via Google Earth
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  • Blick via Google Streetview auf die Mühle, vor dem Abbau 2007 aufgenommen
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3 Kommentare

Schöne Info Dieter,Danke für die Bilder,Danke für´s zeigen !

Klasse Bericht und tolle Bilder !
Gruß, Volker

Eigentlich wollte ich auch noch zu der Mühle. Habe es leider nicht geschafft (bin zu lange auf der Bernwardswiese geblieben). Aber immerhin habe ich deinen bericht gelesen.

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