10 Jahre BHKW (Blockheizkraftwerk „DACHS“) - Eine kleine Zusammenfassung unserer Erfahrungen.
Ja, schon wieder sind zehn Jahre vorbei – so lange lief nämlich die Förderung für unser kleines Blockheizkraftwerk „Dachs“.
Wenn ich zurückblicke, dann hat sich die Anschaffung für uns gelohnt.
OK, zunächst ist der Einstieg / die Anschaffung deutlich teurer, als bei einer „normalen“ Heizung für ein Einfamilienhaus.
Aber man erhält ja Förderung und erzeugt Energie, die man ins Netz einspeist – heißt: verkauft.
Der Anlass, über so eine Anschaffung nach zu denken, war unser Wunsch, den im Garten vorhandene Swimmingpool zu beheizen.
Jeder kann sich leicht ausmalen, dass der Versuch, rund 50 000 Liter Wasser im Freien, mit Strom aus der Steckdose zu beheizen, unbezahlbar würde.
Solar-Paneele gehen bei uns nicht: Beschattung durch Bäume und eine Wärmepumpe ist bei unserem Objekt nicht nur unrentabel, sondern, wegen der Lautstärke der Anlagen, sehr störend für die Nachbarschaft.
So fiel unsere Wahl auf ein BHKW.
Grundsätzlich werden diese Anlagen meist für Gewerbebetriebe, Beherbergungsbetriebe und/oder für größere Eigenheime eingebaut.
Der entscheidende Knackpunkt, für die Rentabilität, ist nämlich der Wärmebedarf in den Sommermonaten.
Der Dachs erzeugt ja, mit seiner Gas-betriebenen Turbine, Strom und Wärme.
Klar, im Winter wird das Haus beheizt und die Wärme fließt ab.
Fließt keine Wärme mehr ab, stellt sich der „Dachs“ aus und das Haus/der Betrieb zieht den Strom wieder teuer aus dem Netz.
Das ist nicht Sinn einer recht aufwändigen Investition – das BHKW sollte möglichst um/über 80% der Zeit laufen.
In unserem Fall fließt die Wärme, die das Haus nicht braucht, in den Swimmingpool und macht das Wasser kuschelig 😊
Je nach Wetterlage, können wir ca. von März bis November im angenehm warmen Wasser unsere Runden schwimmen.
Aber, was kostet das?
Nun, ich kann hier nicht alle Details anführen, ist etwas kompliziert (man sollte einen Steuerberater zuziehen).
Aber einen ganz groben Überblick kann ich geben:
Der Kauf und Einbau des BHKW ist natürlich sehr von den gegebenen Bedingungen abhängig.
Bei uns ist der Keller recht klein, so dass der „Dachs“ völlig zerlegt werden musste und wir können im Keller auch nur zwei 300-Liter-Ausgleichstanks stellen.
Zudem mussten natürlich auch die Rohre bis zum Pool, durch den Garten, frostfest verlegt werden und die Wasser-Erwärmung und die Filteranlage integriert werden.
Das hat über 30 000 Euro gekostet.
Nun, man sollte nicht denken, dass man mit der Anlage nun Geld verdienen kann – ABER – man bekommt ein beheiztes Schwimmbad für erstaunlich wenig Geld hinzu.
Wenn ich alle Kosten (Wartung / Reparatur / Verschleißteile-Ersatz) und den Gas-Einkauf über die 10 Jahre zusammen rechne und dann die erhaltenen Förderungen und Bezüge für die Stromerzeugung abziehe, dann habe ich die jährlichen, oder auch die monatlichen (echten) Kosten.
In unserem Fall sieht das so aus (rund gerechnet - ohne Gewähr):
Unsere monatlichen Energiekosten (Strom und Heizung) lagen VOR dem BHKW (2009!) bei monatlich 380 Euro (großes Haus – unbeheiztes Schwimmbad)
(Die Steigerung der Energiekosten in den letzten 10 Jahren ist natürlich nicht eingerechnet).
Unsere monatlichen Energiekosten lagen MIT dem BHKW (Durchschnitt 2010 bis 2018) bei monatlich 550 Euro (großes Haus – beheiztes Schwimmbad).
Für uns eine gute Wahl.
Beheiztes Schwimmbad für 170 Euro pro Monat.
Und eigentlich ja deutlich weniger, da die Erhöhung der Energiekosten der letzten zehn Jahre davon noch abgezogen werden müssten.
Unser Fazit: war ‚ne prima Idee … und gerade in den letzten Wochen ist bei uns der zweite „Dachs“ eingezogen.
Neues Modell! Noch besser und neue Förderung.
Ach, so ganz nebenbei:
Wir ersparen der Umwelt pro Jahr so rund 39 000 Kg CO2!
Das ist so viel, wie 4,5 Personen pro Jahr ausstoßen/erzeugen.
Wir leben also heute schon praktisch Klima-neutral.
Ein gutes Gefühl.
Bürgerreporter:in:Wilhelm Kohlmeyer aus Hannover-Groß-Buchholz |
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