Moschusratte, Zwergbiber, Bisambiber, Zibetratte, Sumpfkaninchen, Sumpfhase oder Wasserkaninchen

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Gehört hat wohl fast jeder von den ach so schädlichen Bisamratten.

Gesehen hat die sehr scheuen Nagetiere wohl kaum jemand und ein Grundwissen über diese Tiere fehlt auch fast immer.

"Iiiiihhh, RATTE" und "schädlich" reicht meist für ein solides Vorurteil.

Ich habe ein paar Fotos machen können, wie sie friedlich und putzig an den Uferwiesen ihr Futter suchten.

Zunächst einmal: Es handelt sich nicht um Ratten! Die nächste Verwandtschaft kennen wir als Wühlmäuse.
Gelegentlich wird der Bisam auch mit der Biberratte (Nutria) verwechselt.

Diese Nagetierart, lateinsch „Ondatra zibethicus“ kommt ursprünglich aus Nordamerika und hat sich über fast ganz Europa und Asien ausgebreitet. Sie gilt als Neozoon (neue Art), die bei uns bisher nicht besetzte Nischen besiedelt.

Diese größten aller Wühlmäuse können durchaus 2 Kg schwer werden und haben ein von der Pelzbranche sehr geschätztes Fell.

Durch Entweichen aus Käfigen von Pelzfarmen haben sie sich zunächst in Böhmen und Frankreich ausgebreitet. Heutegibt es sie in ganz Nordeuropa.

Die Bisamratte lebt vorwiegend im Wasser. Das Fell ist sehr dicht und wasserabweisend, und die Ohren kann sie wasserdicht verschließen.

Die Tiere sind in der Regel nacht- und dämmerungsaktiv. In Gebieten, in denen sie relativ ungestört sind, sind sie häufig auch tagsüber zu beobachten.

Bisams haben bei uns den Ruf des argen Schädlings und es wurden sogar Prämien für getötete Tiere von den Gemeinden gezahlt.

Der Grund ist, besser war, die Grabetätigkeit der Tiere. Sie legen ihre Baue in den Uferböschungen an und können so vom Menschen gebaute Dämme stark schädigen.

Bisamratten ernähren sich hauptsächlich von Wasser- und Uferpflanzen. Sie gehen jedoch auch an Getreide, Gemüse, Obst und Gräser und graben nach den Knollen des Topinamburs.

Muscheln, Larven von Wasserinsekten, Krebse, Wasserschnecken sogar hin und wieder Frösche und Fische werden in vegetationsarmen Notzeiten auch mal gefressen.

Dass Bisamratten auch Vögel oder deren Gelege verzehren, konnte bisher nie bestätigt werden. Auch der Anteil, den Muscheln und Krebse an ihrer Beute haben, ist umstritten.

Fischotter (Lutra lutra), Uhu sowie der Rotfuchs machen Jagd auf den Nager.

Vor allem der Fuchs hat die Bestände an Bisams bei uns „sehr gut im Griff“, so dass seit 2004 keine Prämien mehr für Felle gezahlt werden brauchen und es kaum noch zu Schäden an Wasserbauwerken kommt.
So ist heute jeder Besitzer solcher Anlagen selbst verpflichtet, den Bestand bei Bedarf zu regulieren – eine Schonzeit gibt es beim Bisam nicht.

Der Begriff „Schädling“ ist also heute nicht mehr gerechtfertigt.

Und eigentlich sind diese Burschen putzig anzusehen – siehe Bilderstrecke.

Bürgerreporter:in:

Wilhelm Kohlmeyer aus Hannover-Groß-Buchholz

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