Sollten Giftpflanzen beim Verkauf nicht besser gekennzeichnet sein?
Vor ein paar Tagen habe ich eine Pflanze gekauft, die ich aus den Tropen kenne und die besonders hübsche Samen hat.
„Abrus precatorius“, oder bei uns die „Paternostererbse“, hat glänzende, harte Samen-Kügelchen in Rot und Schwarz (Bild 1).
Daheim habe ich dann gleich nachgelesen, wie diese Spezies zu pflegen ist.
Und da erfahre ich …
… das ist wohl die giftigste Pflanze der Welt!!!!
Die Samen enthalten „Abrin“, noch giftiger als „Ricin“, mit dem Terroristen ganz Amerika in Angst und Schrecken versetzt haben.
Jedes Samenkorn vermag 12(!) erwachsene Personen umzubringen!
0,01 MIKROgramm pro Kilogramm Körpergewicht sind tödlich!
Es gibt übrigens KEIN Gegengift.
Ja, diese Pflanze oder die Samen sind frei erhältlich – ohne Warnhinweis.
Schönes Geschenk für die Kleinen – hübsch zum Spielen, oder??????
Und … es gibt jede Menge Modeschmuck aus den Samen. Siehe z. B. hier:
https://www.google.de/search?q=Paternostererbse&tb...
Bei der Schmuckherstellung werden die Samen auch noch angebohrt … und wer hat nicht schon einmal, so ganz in Gedanken, seine Halskette in den Mund genommen?
Sogar Fair-Trade-Läden verkaufen diesen „Naturschmuck“!
Da stehen mir die Haare zu Berge!
Die Paternostererbse ist ja nun längst nicht die einzige Giftpflanze, die in unseren Haushalten und/oder Gärten wächst/wachsen könnte.
Kann ja jeder anpflanzen und pflegen, was er verantworten kann.
Aber sollten giftige Pflanzen im Verkauf nicht generell einen gut sichtbaren Warnhinweis tragen?
PS: Ich werde nicht auf Samen warten - habe diese Pflanze sicher entsorgt!
Bürgerreporter:in:Wilhelm Kohlmeyer aus Hannover-Groß-Buchholz |
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