Och, keine Pornos mehr vom Kirchenverlag?
Unter der Überschrift „Bischöfe wollen Pornos stoppen!“ erschien vor einigen Tagen ein Artikel von Simon Benne in der Hannoverschen Allgemeinen.
Das klang ja zunächst „normal“, aber gemeint war, dass der katholische Weltbildverlag in Zukunft keine Pornos mehr verkaufen will/soll!
Hä!?!?
Auf der Kanzel wird Enthaltsamkeit und das päpstliche Pillenverbot gepredigt und danach geht’s an den PC um mal schnell die Einnehmen aus dem Porno-Geschäft zu checken?
Leider ist das kein Scherz, sondern mal wieder die Wahrheit über kirchliches Tun und trostlose Doppelmoral.
Vor kurzer Zeit war bekannt geworden, dass der Weltbild-Verlag, mehrheitlich im Besitz katholischer Bistümer, praktisch eine große Nummer in der Pornobranche ist.
Zitat aus http://www.domradio.de/aktuell/artikel_77257.html:
„Weltbild gehört zwölf deutschen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der katholischen Soldatenseelsorge Berlin. Den größten Gesellschafteranteil unter den Bistümern hält das Erzbistum München-Freising mit 13 Prozent. Der Verkauf erotischer Medien durch den Versandhändler war in den vergangenen Jahren wiederholt Gegenstand heftiger Kritik.“
Ich zitiere aus dem Artikel von Herrn Benne, HAZ:
„Noch gestern fanden sich auf Weltbild.de zum Suchbegriff „Erotik“ 2603 Treffer, darunter klangvolle Buchtitel wie „Anwaltshure“ und „Hot Sex“, „Sündige Geheimnisse“ oder „Besser Schlampe als gar kein Sex“. Der Skandal verliert etwas an Pikanterie, wenn man weiß, dass die Suchmaschine automatisch praktisch alle im deutschen Buchhandel verfügbaren Titel anzeigt. Aktiv beworben hat Weltbild die schlüpfrige Literatur nicht. Gleichwohl feixten Kritiker im Netz, der Branchenriese Weltbild sei „einer der größten Pornohändler“ und verbreite seine Schmuddelware noch dazu ohne Altersprüfung.
Der Aufsichtsrat beauftragte jetzt die Geschäftsführung des größten deutschen Buchhandelsunternehmens, „ihrer Verantwortung in diesem Bereich konsequent zu entsprechen“. Und Münchens Kardinal Reinhard Marx ließ wissen, die Kirche wolle „weder Pornografie noch Gewaltverherrlichung“ in ihren Verlagen.
Schließlich gebe es „Filtersysteme, die verhindern können, dass solche Literatur vertrieben wird“. Man darf also darauf vertrauen, dass bald nichts Anstößiges mehr auf Weltbild.de feilgeboten wird. Kirchenkritisches wie Karlheinz Deschners „Kriminalgeschichte des Christentums“ oder David Bergers „Der heilige Schein“ suchte man dort schon gestern vergebens.
Simon Benne“
Dass das keine Ente ist, bestätigen z. B. die zugehörigen Artikel beim
„Kölner Domradio“ : http://www.domradio.de/aktuell/artikel_77257.html
und unter
kath.net, Katholische Nachrichten. http://www.kath.net/detail.php?id=33599
Wieder eine „vertrauensbildende Maßnahme“ der Kirche mehr.
Reiht sich für mich ein unter die regelmäßig bekannt werdenden Aktivitäten, wie z. B. 2004 die Waffenlieferungen über die Caritas an die terroristische UCK, die u. a. mindestens 20 heimtückische Morde begangen hat.
http://www.politik.de/forum/balkan/86382-der.html.
Oder 2009 die Aktivitäten der katholischen PAX-Bank, die erhebliche Investitionen im Bereich der Verhütungsmittel, der Tabakindustrie und so sogar in der Rüstungsindustrie tätigte.
http://www.welt.de/wirtschaft/article4238340/Katho...
Und wenn Sie die PAX-Bank über Google suchen, dann steht da so herzerfrischend:
„Pax-Bank: Ein gutes Zeichen. Weil Ihre Werte Sinn brauchen.“
Nun, auf die massenhaften sexuellen Übergriffe in kirchlichen Einrichtungen, die in letzter Zeit bekannt geworden sind, braucht man ja nicht mehr weiter einzugehen.
Wen wundert’s, wenn sich da so viele (zahlende) „Schäfchen“ sich inzwischen eher als Schaf fühlen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Weltbild-Verlag