Ein Sommernachtstraum
Wenn man gut ausgerüstet für einen Abend in einer kalten Kirche in dicker Jacke und mit Decke auf den Knien sitzt und nach spätestens 10 Minuten Decke und Jacke von sich werfen möchte, weil es warm geworden ist, dann wird der Sommernachtstraum gespielt. Und das nicht von irgendwem! Gespielt vom Spielkreis Theater der Ev.-luth. Kirchengemeinde Groß-Buchholz hat Zuschauen diese Auswirkungen.
Die Handlung, die Verwirrungen erdacht von William Shakespeare vor rund 400 Jahren in moderner Art auf die Bühne zu bringen und dabei das Stück nicht zu verletzten, ist eine Kunst. Und diese Kunst zeigt diese Theater-Gruppe in diesem Jahr. Dieser Sommernachtstraum aber hat noch eine Besonderheit: Er wurde vor 29 Jahren schon einmal hier gespielt und: Es gibt Wiederholungstäter. Sie haben heute andere Rollen – logisch. Aber sie sind wieder dabei.
Man könnte jetzt die Paraderollen dieses Stückes hervorheben. Sie sind natürlich toll besetzt und werden auch toll gespielt. Aber diese Theater-Gruppe schafft es, auch die Nebenrollen überzeugend zu besetzen. Damit ist keine Chance, ohne jemanden zu verletzen, eine Leistung hervorzuheben. Hervorheben aber muss man die Arbeit hinter der Bühne dieses Mal besonders. Es sind die tollen Kostüme, die die Arbeit derer auf der Bühne natürlich auch ausmacht und ihr Spiel immens unterstützt. Es sind überraschende Ideen mit der "zweiten Ebene" hinter dem Gasevorhang zu erleben. Und es ist viel Farbe im Spiel. Alle sind phantasievoll geschminkt. Man möchte die Gesichter mit den langen Wimpern unbedingt aus der Nähe sehen. Und das kann man. Davor ist aber das Verwirrspiel. Davor sind köstliche Wutausbrüche. Davor ist ein köstliches Spiel im Spiel. Davor ist die Welt des Oberon mit echtem, blauen Bart. Davor ist – kurz gesagt – ein köstlicher Theaterabend, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte! Und noch ist das möglich, denn dieser Bericht ist von der rauschenden Premiere. Termine gibt es auf der Webseite des Theaters.
Und dieser köstliche Abend endet nach viel, viel berechtigtem Applaus damit, dass man sie aus der Nähe sehen, bewundern und ihnen sagen kann, wie schöööön es war.
Bürgerreporter:in:Evelyn Werner aus Seelze |
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