Für Kaffee-Liebhaber: „Cold Brew Coffee“ – das ist zwar kalter Kaffee, aber bestimmt kein „Kalter Kaffee“, sondern ein richtiger Muntermacher!

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Ja, ich weiß. Bis zur warmen, gar heißen, Jahreszeit ist es noch ein wenig hin.

Aber der Winter macht ja auch nicht mehr, was er soll … und „Cold Brew“ eigentlich geht immer.

Viele von uns kennen und schätzen in der Sommerzeit einen leckeren Eiskaffee.

Der hat aber oft einen recht bitteren Nachgeschmack und ist eben nur mit zusätzlicher Süße aus dem Eis oder anderen Zugaben erträglich.

Das Problem beim Kaffee aus „normaler“, heißer Brühung, ist, dass die Bitterstoffe und die Säure nach dem Abkühlen verstärkt durchschmecken.
Manchmal erinnert dann die braune Brühe eher an einen nass gewordenen Aschenbecher:

Und da kommt „Cold Brew“ ins Spiel.
Was ist denn eigentlich „Cold Brew“ ?

Nun, das ist kalt gebrühter Kaffee.

Ja, ich weiß, „brühen“ heißt eigentlich immer „heiß übergießen“, aber der Begriff hat sich eingebürgert, vermutlich, weil der Arbeitsablauf vergleichbar ist:
Der Kaffee wird mit auch mit Wasser übergossen – nur eben mit sehr kalten Wasser und gaaaaaanz lange bzw.langsam.

Das Verfahren ist schon sehr lange bekannt. Schon im 17. Jahrhundert sollen Händler den Kaffee so hergestellt haben. Man brauchte nicht immer eine Feuerstelle und das Endprodukt ist sehr lange lagerbar.

Aber erst in den letzten Jahren richtete sich das Interesse wieder auf diese Methodik.

(Wobei hier gleich darauf hinzuweisen ist, dass es nicht nur ein Verfahren zur Herstellung gibt und auch die Mischungsverhältnisse von Wasser und Kaffee-Pulver in weitem Rahmen schwanken.

Da sind alle Liebhaber noch in einer Art Experimentierphase. Es gibt aber schon gute Richtrezepturen).

Geschmacklich gibt es allerdings einen großen Unterschied zum heiß gebrühten Kaffee, der dann abgekühlt wird.

Durch das erheblich längere „Aufbrühen“ – besser Extrahieren - des Kaffees wird mit dem Wasser viel mehr Aroma aus dem Kaffee herausgeholt - ohne die Säure.
Die Einwirkzeit beim Cold Brew beträgt ja viele Stunden.

Wer das mal ausprobieren möchte, ohne zusätzliches Equipment kaufen zu müssen – hier der einfachste Weg:

Man braucht:
1. Ein ausreichend großes Gefäß (Deckel wäre gut / Folie geht auch).

2. Frisch gemahlenen Kaffee (eine helle Sorte, kein Espresso). Grob gemahlen sollte er sein – also, zwischen Fingern sollte er sich „sandig“ anfühlen. Davon nimmt man (mein Vorschlag) 100 Gramm auf einen Liter Wasser – oder 20 Gramm für 200 ml Wasser.

3. Frisches Wasser, eiskalt.

4. Zeit – am besten über Nacht.

Die Zubereitung ist einfach:
Kaffeepulver ins Gefäß geben
Kaltes Wasser dazu
Umrühren
Abdecken
Rund 8 Stunden stehen lassen
Pulver abfiltrieren.

Der fertige Cold Brew ist ein starker Muntermacher, der aber sehr magenfreundlich / säurearm ist.
Viele verdünnen ihn bis zum Verhältnis 1:4.
Muss man ausprobieren.

Auch ein oft getrunkener „Cocktail“:
50 Milliliter Cold Brew, 100 Milliliter Tonic Water, Eiswürfel und ein Schnitzer Zitrusfrucht.
Da kann der Sommer kommen.

Und wenn jemand zu den „Garnicht-gern-Kaffeetrinkern“ gehört, man kann mit diesem Cold Brew auch ganz prima milden und verträglichen Cappuccino – heiß(!) – machen.

Wir schütten den Cold Brew dafür in die aufzuschäumende Milch und machen so beides zusammen heiß und schaumig.

Auf den Bildern sieht man den „Dripster“ eine Vorrichtung zum Herstellen von Cold Brew, die wir benutzen.
Eiswürfel-Wasser tropft mit einer Geschwindigkeit von circa einem Tropfen pro Sekunde durch das Kaffee-Pulver.
Aber da gibt es auch noch weitere Geräte.

Bürgerreporter:in:

Wilhelm Kohlmeyer aus Hannover-Groß-Buchholz

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