Fototipps: Schau mir in die Augen Kleines!
Fotografieren wir Menschen, dann ist es wichtig, dass auf die Augen fokussiert wird. Auch wenn der Rest unseres Motives in Unschärfe versinken sollte: sind die Augen einer Person klar und scharf, dann wird das Bild akzeptiert. Umgekehrt ist dies eher nicht der Fall. Die Augen sollen der Spiegel der Seele sein. Wie auch immer. Sehen wir einen Menschen an, schauen wir zuerst in die Augen (zugegeben, wir Männer schauen bei einem passenden Gegenüber manchmal zuerst auch woanders hin, aber dann mit dem zweiten Blick bestimmt auch in die Augen).
Weil die Fotoszene nach meinem Geschmack bei myheimat etwas zu kurz kommt, will ich ab und zu mit Beiträgen zu Fotothemen den Fokus auch mal auf dieses schöne Hobby richten. Heute geht es um den Schärfepunkt bei Personenaufnahmen.
Wer eine Kamera mit Gesichtserkennung und entsprechendem Autofokus besitzt, ist in der Regel auf der sicheren Seite. Aber gerade ambitionierte Hobbyfotografen bedienen sich als Werkzeug gern Profi- oder semiprofessioneller Spiegelreflexkameras. Und weil Profis sich nicht gern auf Automatiken verlassen, muss hier der Fotograf selbst noch denken, bevor er auslöst. Wichtig ist dann zu wissen, wo der Autofokus eigentlich misst. Meine Erfahrung: Man fährt am besten, wenn bei Personenfotos an der Kamera eine Spotmessung gewählt und das aktive Autofocus-Messfeld dann solange verschoben wird, bis das im Sucher angezeigte kleine Quadrat die Augen unseres Models erfasst haben. Wie das geht, verrät die Gebrauchsanleitung der Kamera. Bei dieser Arbeitsweise können wir dann auch gern eine offene Blende wählen, um mit der Schärfentiefe zu spielen. Die Augen sind scharf und darauf kommt es an.
Bei gestaffelten Gruppenbilder - also da, wo Personen nicht in einer Schärfenebene stehen - hilft eigentlich - wenn alle Menschen auf dem Foto scharf abgelichtet werden sollen, nur, abzublenden. Damit erzielen wir einen größeren Schärfentiefebereich. Je größer der Sensor der Kamera und je länger die verwendete Objektivbrennweiter um so wichtiger wird das Abblenden. Achtung: Dabei wächst die Schärfentiefe mit zunehmendend kleiner Blende stärken nach hinten, als nach vorn (Fausregel etwa 1/3 nach vorn, 2/3 nach hinten). Das sollte beim Auswählen der Person, auf die exakt scharf gestellt wird, beachtet werden. Der Punkt, auf den man scharf stellen sollte, um die für das Motiv optimale Schärfentiefe zu erreichen, nennt man übrigens Hyperfokalpunkt. Je kleiner die Blende große Blendenzahl), um so weniger Licht fällt auf den Sonsor. Das muss man dann durch länegre Belichtungszeiten (notfalls Stativ einsetzen) oder - wenn die Kamera ein gutes Rauschverhalten zeigt - durch eine höhere ISO-Einstellung wieder ausgleichen.