myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Science Fiction Geschichten - heute: Der alte Bau

  • Lesestoff gegen die Langeweile daheim: Eine weitere Science-Fiction-Kurzgeschichte, die ich Euch / Ihnen vorstellen möchte.
  • hochgeladen von Jens Schade

Möglichst nicht aus dem Haus gehen, immer nur in den eigenen vier Wänden bleiben. Winzig kleine Corona-Viren haben große Wirkungen auf alle. Was soll man den lieben langen Tag denn eigentlich machen? Ausflüge in längst vergessen Ecken von Schubladen standen bei mir auf den Programm. Früher einmal war ich Science-Fiction (SF)-Fan, verfolgte insbesondere wöchentlich die Abenteuer von Perry Rhodan, Atlan, Gucki und den anderen Figuren aus dem Perryversum. Wer ein echter SF-Enthusiast war, griff natürlich auch selbst zur Feder und brachte eigene Gedanken zu Papier. Wobei die "Feder" bei mir damals die Gestalt einer mechanischen Schreibmaschine angenommen hatte. Die hier vorgestellte Geschichte entstand vor mehr als 40 Jahren. Ich stelle sie unverändert bei MyHeimat ein, auch wenn der Begriff „Telebrief“ heute wahrscheinlich bei vielen Lesern ein Stirnrunzeln hervorrufen wird. Aber vor über 40 Jahrzehnten kannte ich weder die Worte „Telefax“ noch „E-Mail“, wollte aber seinerzeit schon zum Ausdruck bringen, dass die Kommunikation mittels normalen Brief in Zukunft eher nicht mehr so ganz „up to date“ sein dürfte.

Lesestoff gegen die Langeweile zu Hause.Wer gerne SF liest, findet vielleicht auch Spaß an der Lektüre dieser Story. Sie trägt den Titel:

                                           Der alte Bau

Harrys Abbruchkommando bestand aus drei Männern und "Lucy", der transportablen Schallkanone. Sie waren der Vorhut einer großen Baukolonne. Hier in der Innenstadt sollte nach Plänen der Stadtverwaltung ein neues Wohn- und Geschäftszentrum entstehen. Leider befand sich auf dem vorgesehenen Bauplatz schon ein altes Gebäude. Deswegen waren sie hier. Harry sah sich das urtümliche Gemäuer genauer an, als er die Schallkanonen in die exakte Stellung dirigierte. Es war alt und verkommen. Und häßlich. Das Bauwerk paßte nicht zu den Hochbauten rings umher, die es um Stockwerke überragten.

Unwirsch blickte Harry auf, als er das Geschrei eines alten kleinen Mannes in einem offenbar fast ebenso alten grauen Anzug vernahm. Der Greis kam heran, so schnell er konnte.

"Ihr dürft es nicht abreißen!" schrie er. "Verstehen Sie? Ihr dürft es nicht!" Der Alte erreichte die Männer und sah Harry in die Augen. "Es ist das letzte Baudenkmal - das letzte Gebäude, daß an die alte Zeit erinnert!"

"Tut mir leid", murmelte Harry, "ich habe meinen Auftrag." Er drehte sich zum Steuersitz von Lucy um. "Hannes? Stehen die Gravo-Fel-der?", fragte er. Die Felder aus Gravitationsenergie sollten die umliegenden Bauten vor herabstürzenden Trümmern schützen. Der Angesprochene nickte und bildete mit seiner Hand das Zeichen für „Ok“.

Inzwischen hatte der Alte mit zittrigen Händen ein Bild aus seiner Anzugtasche gekramt und hielt es Harry hin. "Das ist eine Postkarte, eine Ansichtskarte. Die schrieb man früher einmal an Freunde oder Bekannte, als es noch keine Telebriefe gab. Ich habe sie vor Jahren in einem Antiquitätengeschäft entdeckt", erklärte der Greis. "Sehen Sie", forderte er Harry auf, "das Bild zeigt das Gebäude und wie schön es einmal hier aussah. Es ist eine Sehenswürdigkeit, ein Kulturdenkmal einer längst vergangenen Epoche. Ihr müßt es erhalten!"

Ärgerlich schob Harry den alten Mann zur Seite. "Bitte stören Sie unsere Arbeit nicht", sagte er und befahl seinen Leuten: "Feuer frei!" Die Schallkanone begann ihre zerstörerische Tätigkeit. Fast lautlos bracht der Altbau sekundenschnell in sich zusammen.

Harry sah, daß dem Alten Tränen in die Augen schossen. Der Greis seufzte. "Das ist wohl die moderne neue Zeit, kein Respekt vor dem Erbe der Väter", murmelte er mehr vor sich hin und zu Harry gewandt: fragte er dann: "Darf ich mir wenigstens ein Trümmerstückchen als Erinnerung mitnehmen?" Harry zuckte gleichgültig die Schultern. "Wenn Ihnen soviel daran liegt, bitte."

Kopfschüttelnd schaute er den kleinen alten Mann nach, als er sich mühsam durch die letzten Staubwolken und den herumliegenden Steinbrocken seinen Weg suchte. Der Alte hatte seine Postkarte verloren. Harry hob sie auf, betrachtete sie noch einmal und drehte sie dann um. Auf der Rückseite standen links oben ein paar Worte in altertümlicher Schrift: "5000 Köln am Rhein . Kölner Dom".

**********************************************************************************************************

Hat Euch, liebe Leser, die Geschichte gefallen? Hier auf MyHeimat sind einige weitere Erzählungen von mir aus dem SF-Bereich zu lesen. Ich würde mich freuen, wenn Ihr Euch dann auch diese Stories einmal anschaut. Einfach die folgenden Links anklicken.

Kein Weihnachtsfest in Dahlum

Großvaters Geschichten

Reise zum Mond

Weitere Beiträge zu den Themen

Science FictionSF-StorySF-Kurzgeschichte

2 Kommentare

Ja, ich fürchte, wo wird es mal kommen!!!

Es ist doch auch Hannover schon geschehen. Z.B. mit der Wasserkunst. Sie hat den Krieg fast ohne Schäden überstanden, war dann aber den Stadtplanern im Wege. Heute hätte man sie gerne wieder.

Beteiligen Sie sich!

Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

StraßenbahnBefestigungStreckensperrungWehrturmSPD-StammtischPunta Cruz WatchtowerHaushaltPhilippinenErsatzverkehrBoholSPDReisefotografie

Meistgelesene Beiträge