Damals in Mittelfeld: Als der Bezirksrat die Messe besuchte
Die Straße war noch gar nicht gebaut, da wurde sie schon umbenannt. „Nordtangente, das klingt so nach Schnellweg. Sagen wir lieber Norderschließung.“ Die Mitglieder des ersten Bezirksrates von Döhren-Wülfel waren sich schnell einig, als es darum ging, wie das Projekt heißen sollte, auf dessen Verwirklichung die Messe-AG drängte. Es sollte eine Verbindung zwischen der Karlsruher Straße und dem Messeschnellweg nördlich des Messegeländes geschaffen werden, um auch die nordwestlich gelegenen Parkplätze besser an den Messeschnellweg anzubinden. Den Verkehrsweg gibt es zwischenzeitlich schon sehr lange Zeit; im September 1986 war er aber noch reine Zukunftsmusik. Damals ging es am Nordrand des Messegeländes beschaulich zu und auch der Messeturm inmitten der Straßenbahn-Wendeschleife reckte noch sein Hermes-Symbol in den Himmel.
Die erste Wahlperiode des Bezirksrates neigte sich da schon dem Ende zu. Doch quasi auf den letzten Metern der Amtszeit besuchten die Lokalpolitiker die Hannover Messe und ließen sich von Sepp Heckmann über Pläne und Planungen der Messe AG informieren. Da wurde der Bau eines neuen Tagungszentrum ab 1988 angekündigt und einige Messehallen sollten zudem untereinander verbunden werden. Und natürlich war die unter Verkehrsplanern sogenannte „Kleine Nordtangente“ Thema des Gesprächs.
Seit weit über 30 Jahren gehe ich mit der Kamera auf Pirsch und begleite das Geschehen im heutigen Stadtbezirk Döhren-Wülfel fotografisch. Einige der Aufnahmen von damals scanne ich jetzt nach und nach ein, um sie ins digitale Zeitalter herüber zu retten. Unter der Überschrift "Damals in Döhren" bzw. "Damals in ..." möchte ich den myheimat-Usern kleine Einblicke in mein Fotoarchiv geben. Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere noch an die damaligen Ereignisse oder erkennt sich auf einem der alten Fotos sogar wieder.