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Bezirksräte im Süden Hannovers geben grünes Licht für Logistik-Zentrum

  • Die Cousteaustraße &rechts oben im Bild) würde bei einer Bebauung entfallen. Auch der Hubschrauber-Landeplatz (links oben) hätte dann ausgedient.
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Alles musste ganz schnell gehen: Am Mittwoch (5. Oktober) tagten die Bezirksräte Döhren-Wülfel und Kirchrode-Bemerode-Wülferode gemeinsam mit dem Bau- und dem Umweltausschuss des Rates im Hodlersaal des Neuen Rathauses. Auf der Tagesordnung: Änderung des Flächennutzungsplanes im Bereich neben dem Messegelände und die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für das Gelände zwischen Weltausstellungsallee, der Emmy-Noether-Allee und der Stockholmer Allee. Dort, wo heute noch Messeparkplätze sind, möchte die Stadt gern ein Logistikzentrum eines Internethändlers ansiedeln. Mit 1000 und mehr Arbeitsplätzen auch für weniger Qualifizierte lockt das „renommierte Unternehmen im Versandhandelsbereich“, dessen Name aber nicht genannt wurde.

Insbesondere der Bezirksrat Döhren-Wülfel tat es sich nicht leicht mit der Zustimmung. Man befürchtete vor allem, dass der durch das Zentrum bedingte zusätzliche Verkehr – es werden pro Tag rund 400 Lastwagen erwartet, hinzu kommen die Fahrten der Mitarbeiter zu ihrer Arbeitsstelle und wieder nach Hause –nicht nur den Messeschnellweg nutzt, sondern sich auch Wege durch die angrenzenden Wohngebiete sucht. Umwelt- und Wirtschaftsdezernent Hans Mönninghoff warb jedoch eindringlich für das Vorhaben. Auch aus ökologischen Gründen sei es sinnvoll, dieses Unternehmen in der Stadt neben den Messeschnellweg anzusiedeln. Ein Standort irgendwo draußen auf dem Lande weit ab vom Schuss würde wegen der langen Anfahrtswege letztendlich in der Gesamtbetrachtung zu noch viel mehr Verkehr führen. Standen ursprünglich SPD und Grüne in Döhren-Wülfel den Plänen noch skeptisch gegenüber, sprachen Sozialdemokraten gar davon, dass die Informationsbasis für eine Entscheidung nicht ausreichte, so ließen sie sich in der Sitzung von den anderen Gremien überzeugen und stimmten letztendlich zu. Es ginge schließlich auch nur um die Einleitung eines Planverfahrens. Und überhaupt: Da das Gebiet zweier Bezirksräte berührt ist, haben die Bezirksräte auch nicht viel zu sagen. Sie können lediglich ein Votum abgeben, die eigentliche Entscheidung liegt beim Verwaltungsausschuss der Stadt.

Die CDU im Bezirksrat Döhren-Wülfel versuchte trotzdem, eine Stellungnahme des Bezirksrates Döhren-Wülfel hinauszuzögern. Ein Antrag auf Feststellung der Beschlussfähigkeit kurz vor der Abstimmung brachte jedoch nicht den gewünschten Erfolg. Ein CDU-Mitglied war beim Durchzählen noch zu viel im Raum. Zwar verliess es dann vor der Abstimmung den Sitzungssaal, da aber nicht erneut die Beschlussfähigkeit gerügt wurde, konnte der Bezirksrat mit den wenigen verbliebenen Mitgliedern gleichwohl abstimmen. Ebenso wie der Nachbarbezirksrat Kirchrode-Bemerode-Wülferode gaben die Politiker grünes Licht für das Verfahren. Mehrheitlich billigte der Bezirksrat Döhren-Wülfel, dass das Bebauungsplanverfahren beginnt und jetzt die Meinung der Einwohner im Rahmen der vorgezogenen Bürgerbeteiligung eingeholt wird. Lediglich in einem Zusatzantrag wurde unter anderem ein Nachbarschaftsdialog mit den Anwohnern der angrenzenden Stadtteile sowie Schutzmaßnahmen gegen die befürchtete Verkehrsbelastung gefordert.

Die CDU-Fraktionsvorsitzende von Döhren-Wülfel, Gabriele Jakob, warf ihren Kollegen von der SPD vor, dass die die Drucksache nicht zur weiteren Beratung in die Fraktionen gezogen hätten. Die CDU beantragt dies aber nicht. Man wolle den "Schwarzen Peter" auch nicht haben, sagte sie. Die wenigen verbliebenen CDU-Politiker aus Döhren-Wülfel enthielten sich dann der Stimme. Die anderen Gremien, die zusammen mit dem Bezirksrat Döhren-Wülfel tagten, stimmten ebenfalls zu.

  • Die Cousteaustraße &rechts oben im Bild) würde bei einer Bebauung entfallen. Auch der Hubschrauber-Landeplatz (links oben) hätte dann ausgedient.
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  • Auf den Parkflächen will sich ein Logistik-Unternehmen ansiedeln.
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2 Kommentare

Wie kommt es nur, dass ich so einen bitteren Beigeschmack habe?

Liegt es daran, dass "die Verwaltung" die Beteiligten so unter Zeitdruck setzt?

Liegt es daran, dass noch"die alten" Bezirksräte eingeladen wurden - die neu gewählten haben sich doch noch gar nicht konstituiert?

Liegt es an der Argumentation der Verwaltung - neue Arbeitsplätze machen sich ja immer gut - doch, welche Garantien werden dafür gegeben?

Welcher Rattenschwanz an Problemen folgt noch?
Das Gelände ist z.Zt. nur durch einen längeren Fußmarsch von der Straßenbahnhaltestelle zu erreichen, die Angst der Anlieger wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens wird nur zur Kenntnis genommen.
Und was bedeutet denn die Nähe zum Messeschnellweg? Welche Ein-Ausfahrt liegt denn am günstigsten? Messe oder Bemerode? Dann quält sich ggf. der Schwerlastverkehr durch das Expogelände an der Fachhochschule vorbei?

So sehr ich es begrüße, dass das Gelände genutzt wird - ich habe Bedenken!

Wäre ein Volksentscheid/Abstimmung der Bürger nicht Demokratischer? Da kommt noch mehr an Streß auf die Bürger zu. Denn diese Ansiedlung zieht auch anderes Gewerk an. Na mal sehn...

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