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Jenseits der Hotspots
Kunst im öffentlichen Raum

Manchmal finden sich ja wahre Kleinode jenseits der sogenannten Hotspots einer Großstadt. So ist, nahezu unbemerkt von der breiteren Öffentlichkeit, im Stadtbezirk Döhren-Wülfel, genauer gesagt in der Straße Hoher Weg im Stadtteil Seelhorst, seit ca. Beginn des Jahres 2023 ein Kunstwerk platziert, das bisher kaum entsprechend gewürdigt wurde.

In einer der dortigen und ansonsten von Seiten der Anwohnerinnen und Anwohner sehr begehrten Parkbuchten wurde ein offener Anhänger mit auswärtigem Kennzeichen abgestellt (besser: ausgestellt), auf dem sich ein ebenfalls alter Motorroller befindet, außerdem sonstige Ausstellungsgegenstände wie z. B. ein Holzstuhl, und was sich dort im Laufe der Zeit an Kleinigkeiten noch so angesammelt hat.

Dieses Gebinde, liebevoll drapiert, ist den Witterungsverhältnissen schutzlos ausgeliefert; erkennbar auch an den Spuren, die Wind und Wetter im Laufe der Zeit an dieser Komposition hinterlassen haben. Rost, Schimmel- oder Moosbefall und ähnliches treten offensichtlich zutage.

Was will uns der Künstler oder die Künstlerin mit diesem Werk sagen? Vielleicht dient es als Metapher für die Vergänglichkeit allen Seins, verbunden mit dem morbiden Charme des Endlichen. Vielleicht soll uns aufgezeigt werden, was passieren kann, wenn wir den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert sind. Vielleicht stellt es auch eine Art von Kritik an Gebrauchsgegenständen dar – wir wissen es letztlich nicht. Aber Kunst soll ja auch zum Nachdenken anregen.

Die Anwohnerschaft rätselt ebenso, welchem Genre dieses Kunstwerk zuzuordnen ist: Dem Expressionismus, der Moderne, dem Kubismus oder Dadaismus, oder enthält es gar kafkaeske Züge? Wie dem auch sei, es trägt zur lebhaften Diskussion und Erörterung bei.

Eventuell haben ja auch andere Leserinnen und Leser bereits ähnliche Entdeckungen direkt vor ihrer Haustür gemacht und können sich an an derartigen Kunst-Ikonen erfreuen.

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