Burgen und Schlösser
In Reutte gibt es ein Burgenensemble mit vier Festungen
Schon von der Straße her sind hoch oben auf dem Berg die mächtigen Mauern einer alten Burg zu sehen. Es handelt sich um die Burg Ehrenberg. Die Burg selbst stammt aus dem 13. Jahrhundert, 1296 wurde sie erstmals erwähnt, als sie während einer Fehde belagert wurde. Erbaut sein dürfte sie wohl um 1290. Damals übergab der Graf von Tirol seine bisherige Burg Falkenstein an den Bischof von Augsburg. Grund genug für einen Neubau oberhalb von Reutte. Wahrscheinlich war die ursprüngliche Anlage vergleichsweise bescheiden und dürfte wohl nur aus einem Palas und der Vorburg bestanden haben. Im Laufe der Zeit wurde die Veste Ehrenberg aber immer weiter ausgebaut und letztendlich entstanden um die alte Burg herum weitere Befestigungen.
1317 wird die Festung Klause erstmals erwähnt. Heute startet von hier aus der barrierefreie Schrägaufzug hinauf zur Burg Ehrenberg und weiter zur Festung Schlosskopf. Die Klause diente als Talsperre und Zollstation. Ursprünglich gab es hier eine Sperrmauer und ein „festes Haus“. Zu dieser Klause gehört übrigens auch die Kapelle „Christus am Stein“, die allerdings erst 1809 erbaut wurde.
Ab 1639 gesellte sich das Fort Claudia auf dem gegenüberliegenden Falkenberg dazu. Und aus den Erfahrungen im Spanischen Erbfolgekrieg, in deren Verlauf auch die Burg Ehrenberg zunächst vom bayrischen Kurfürsten eingenommen und später doch wieder an die österreichischen Fürsten verloren wurde , entstand zwischen 1726 bis 1741 noch eine Festung auf dem 150 Meter höher gelegenen Schlosskopf.
Joseph II., nicht nur römisch-deutscher Kaiser, sondern auch Landesherr von Österreich, ordnete 1782 die Aufgabe der einst als uneinnehmbar geltenden Festungsanlage an, Teile wurde verkauft oder einfach dem Verfall preisgegeben.
Heute sind die Burg Ehrenberg und die anderen drei Festungen Teile der „Burgenwelt Ehrenberg“, natürlich bereichert auch um ein thematisch passendes Museum.
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LG, Margit