Geschichtliches aus Döhren-Wüfel: In Döhren und Wülfel wurde Bier gebraut
Gerstensaft tranken die Menschen in Döhren und Wülfel schon lange - und brauten es. Denn zu den besonderen Freiheiten im Gebiet des kleinen Freien zählte das Braurecht. So gab es dann in Döhren eine Gemeindebrauerei, die wohl irgendwo an der Leine lag. In einem „Receß“ von 1838 ist erwähnt, dass das Holz für die Leinebrücke am Brauhaus gelagert wurde. Diese Gemeindebrauerei ging 1837 bereits in den Besitz des hannoverschen Senators Meyer über. Dem Heimatforscher Theodor Dreimann gelang es, eine weitere Privatbrauerei im Hof des Hauses Querstraße 9 zu lokalisieren, die 1899 in Dokumenten erwähnt wird. Der letzte Eigentümer verkaufte seine Braurechte an die Wülfeler Genossenschaftsbrauerei.
Hier in Wülfel wurde bis 1994 Hopfen und Malz zu durststillenden Getränken verarbeitet. Die noch vielen Einwohnern bekannte Brauerei Wülfel entwickelte sich aus der ehemaligen Gutsbrauerei des Fontain'schen Rittergutes. Um 1800 gibt es den ersten schriftlichen Hinweis auf diese Brauerei-Gerechtigkeit, vermutlich existierte eine kleine Privatbrauerei wohl schon seit 1687 das Rittergut Wülfel entstand. 1906 kaufte ein Zusammenschluss hannoverscher Gastwirte diesen Betrieb und es entstand die "Lagerbier-Brauerei-Wülfel. Bald wuchs sie zur größten Genossenschaftsbrauerei Deutschlands heran. 1978 wechselte die Genossenschaft ihre Rechtsform, es entstand eine Aktiengesellschaft.
Im Jahr 1926 bekam die Brauerei ihr heutiges - trotz Fallbirne und Bagger zum Teil erhalten gebliebenes - denkmalgeschütztes Kleid. Die beiden Architekten Karl Börgemann und Karl Fuhrmann schufen die Bauten und den Eingangsbereich an der Hildesheimer Straße mit der an ein Burgtor erinnernden Einfahrt.
Eng mit der Geschichte der Brauerei Wülfel sind die Wülfeler Brauerei-Gaststätten verbunden. Sie liegen etwa an der Stelle des ehemaligen Rittergutes des Oberhofmeisters de la Chevallerie. Bereits dieser Herr betrieb wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts hier eine Brauerei und einem Krug, in der er sein Bier ausschenkte. Damit dürften die Brauerei-Gaststätten mit eine der ältesten Wirtshäuser in unserer Gegend sein.
-- ja Jens, Danke für diese Beschreibung... Wülfeler war mir damals immer etwas zu herb....