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Fotowettbewerb der Region Hannover: An die Kamera, fertig - teilnehmen...? aktualisiert am 4.3.11

Die Region Hannover hat einen Fotowettbewerb ausgeschrieben. Thema: „Meine Region Hannover – hier bin ich am liebsten“. Klingt gut. Aber nur solange, bis ich unter www.hannover.de die Teilnahmebedingungen gelesen habe.

Wie heißt es da: „Mit der Einsendung stimmt der Teilnehmer der unentgeltlichen Veröffentlichung der Bilder in unterschiedlichen Medien zu, zum Beispiel im Internet oder in Printmedien, auf Postkarten oder einem Poster. Das Nutzungsrecht geht auf die Veranstalter über.“

Eigentlich erwarte ich, dass sich die Region als Behörde an Recht und Gesetz hält. Und diese Teilnahmebedingungen halte ich für sittenwidrig und damit nichtig. Gut, vor Gericht weiß man nie so recht, was bei einem Prozess letztendlich herauskommt. Möglicherweise finden sich auch Richter, die solche Klauseln durchgehen lassen. Daher werde ich jedenfalls an dem Fotowettbewerb nicht teilnehmen und warne eindringlich vor einer Teilnahme an Ausschreibungen mit den oben genannten oder ähnlichen Bedingungen.

Das Bilder aus Fotowettbewerben veröffentlicht werden, ist selbstverständlich– die interessierte Welt, aber auch die Teilnehmer wollen ja erfahren, was für Bilder eingereicht wurden und welche Preise es dafür gab. An Wettbewerben, in denen Bilder laut Teilnahmebedingungen honorarfrei im Rahmen des Wettbewerbs und der Berichterstattung darüber veröffentlicht werden dürfen, wenn der Bildautor genannt wird, kann man sicherlich ohne viel Bedenken teilnehmen. Und klar ist auch, dass sich der Auslober an den Fotos der ersten Preisträger besonders interessiert zeigt und diese nutzen möchte (wenn die Preise/Gewinne dafür angemessen sind, weshalb nicht). Fragwürdig wird es aber immer dann, wenn mit der Teilnahme unabhängig von einem (Haupt-)Gewinn die Abtretung der Nutzungsrechte verbunden ist. Das ist meiner Meinung nach Diebstahl geistigen Eigentums! Im Zweifel kann der Fotograf die eingesandten Fotos dann auch nicht mehr anderweitig verwenden, denn dieses Recht hat er ja verschenkt. Leider finden sich Fotowettbewerbe mit derartigem "Kleingedruckten" in letzter Zeit immer häufiger.

Der Veranstalter eines Wettbewerb mit solchen Bedingungen scheint eher nur hinter dem uneingeschränkten Nutzungsrecht her zu sein und kostenlos viele Bilder zur Verwendung erhalten zu wollen. Wie heißt es so schön bei prophoto-online: "Von so etwas ist nur eines zu halten: Abstand."

Nachtrag vom 04. März 2011:
Es tut sich was. Auf meine Mail an die Region Hannover mit dem Hinweis, dass die Teilnahmebedingungen doch die Teilnehmer arg benachteiligen habe ich heute folgende Antwort erhalten, die ich nicht vorenthalten will:

"vielen Dank für Ihre Zuschrift. Wir haben auf Ihre Anregung hin die Teilnahmebedingungen noch einmal überprüft und modifiziert. Ich gehe davon aus, dass Sie ab morgen mit verändertem Text auf hannover.de abzurufen sind."

Es tut sich also was. Vielleicht wird die Teilnahme am Wettbewerb nun doch empfehlenswert. Einfach mal auf der Webseite ab morgen nachschauen.

2. Nachtrag vom 06.03.2011:
Die Teilnahmebedingungen wurden zwischenzeitlich geändert. Siehe Bericht unter:
www.myheimat.de/hannover-doehren-wuelfel-mittelfeld/kultur/neues-vom-fotowettbewerb-der-region-hannover-teilnahmebedingungen-wurden-verbessert-d1529473.html

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3 Kommentare

Ist doch alles ok. Wenn es da deutlich so steht, kann doch jeder entscheiden, ob er sich darauf einlässt.
Man mag ja über die Klausel streiten können - aber sie ist doch nicht sittenwidrig oder Diebstahl o.ä.

Otto Normal ist dass ggf. sogar egal - Hauptsache er gewinnt was ;)
Und wem es um Nutzungsrechte und Kohle geht, von dem gehe ich aus, dass er auch das Kleingedruckte liest ;)

Das ist es ja eben. Viele Teilnehmer schauen nur auf den Gewinn, machen mit, gewinnen dann doch nicht, sind aber die Nutzungsrechte los. Und bekommen möglicherweise noch Ärger, wenn sie die eigenen Fotos dann an andere Stelle verwerten.

Was tun?
Kleingedrucktes groß drucken?! ;)

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