Überlegungen zum Schützenfest 2010
Nachlese zum Schützenfest 2010
Wenn man die Berichte zum diesjährigen Schützenfest liest, in denen sich die Verantwortlichen wegen der Besucherzahlen auslassen, stellt sich auch bei mir die Frage, warum wird dieses Fest nicht so angenommen, wie es sein sollte? Hier sollte man sich vielleicht einmal Gedanken über die Preise auf dem Festplatz und in den Festzelten machen. Das mit den Jahren und den jährlichen Preissteigerungsraten alles teurer wird, kann nicht wegdiskutiert werden. Doch ist es z.B. gerechtfertigt die Lütje Lage zu einem Preis von einem Euro anzubieten? Wenn man sich die Preisexplosion seit der Euroumstellung ansieht, meine ich, ist dies nicht gerechtfertigt. Hat man vor der Umstellung noch fünfzig bis siebzig Pfennig bezahlt, wurden nach der Umstellung fünfzig Cent und mehr berechnet. Und nun teilweise der Preis von einem Euro!!! Die Lütje Lage, war und ist das Getränk der Hannoverschen Schützen, die hier bei moderaten Preisen auch mal einen ausgeben können. Welchen Hintergedanken hegen hier die Betreiber? Wollen sie, dass die Lütje Lage aus welchen Gründen auch immer ganz aus dem Sortiment gestrichen wird oder was sind die Gründe. Sicher sind die Anschaffungskosten für die Gläser in den Jahren ebenfalls gestiegen, doch rechtfertigen diese eine solche Preissteigerung? Auch der Diebstahl der Gläser, der zu verurteilen ist, kann den Preis m.E. nicht rechtfertigen. Hier kann der Betreiber, wie es einige auch schon machen, Pfand für die Gläser erheben. Liegt der Grund vielleicht im Umsatz beim Bier oder ggf. bei den Gebühren der Stadt für Wasser, Strom usw. Bei den Preisen beim Bier von 2,70€-3,00 € können sich die Wirte nicht wundern, denn wer kann es sich in den heutigen Zeiten noch leisten im Zelt oder an den Ständen für 30 Schützen eine Runde Bier auszugeben. Doch nur wenige, denn die meisten müssten hier schon fast einen Kleinkredit aufnehmen, wenn sie das eine Woche durchhalten wollen. Und das wir Schützen auf unserem Fest Präsenz zeigen sollen, ist vom Verband doch wohl auch erwünscht. Das es auch anders geht, zeigt das Festzelt von Petra Wilhelm, in dem wir Schützen in Schützenkleidung Sonderpreise erhalten. Doch man darf auch die Familien mit Kindern nicht vergessen. Der Familientag am Mittwoch zeigt doch, dass, wenn die Kosten moderat sind, es sich ein Familienvater mit Kindern dann leisten kann, das Fest auf zu suchen. An den übrigen Tagen ist es in der heutigen Zeit fast nicht möglich, denn mit zwei Kindern, die etwas Süßes wollen, eine Bratwurst und ggf. ein Kaltgetränk möchten und dann auch noch Karussell fahren wollen, ist man mit Erfüllung des eigenen Verlangens schnell zwischen 50,00 € und 100 € los. Was mir auch noch aufgefallen ist, war die Werbung zu diesem Fest in der Stadt und in der Region, bzw. in Deutschland. Wenn in München das Oktoberfest beginnt, wurde im Vorfeld so viel Werbung verbreitet, dass man es schon fast nicht mehr hören und sehen konnte. Hier sollte doch die Möglichkeit bestehen, auf das „Grüßte Schützenfest der Welt“ gezielt hinzu weisen. Es wäre wünschenswert, wenn die Verantwortlichen des Hannoverschen Schützenfestes dafür Sorge tragen könnten, dass unser Fest wieder den Zuspruch bekommt, denn es verdient.
Bürgerreporter:in:Lothar Weiler aus Hannover-Davenstedt |
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