Burgen und Schlösser
Von der Burg Lauenrode blieben nichts als Scherben
Die Burg Lauenrode war eine Burg, die auf dem Gebiet der heutigen Calenberger Neustadt in Hannover stand.
Wahrscheinlich ließ Pfalzgraf Heinrich, der älteste Sohn Heinrich des Löwen, die Feste auf dem von Leinewasser umflossenen Werder gegenüber der Altstadt errichten. Als ihr erster Inhaber erscheint dann 1215 der Graf Conrad Il. von Roden. Es handelte sich um eine Wasserburg mit Burgfried, Pallas, Kapelle, einem "Mosthus“ und einer Kemenade. 1371 wird das Schloss im Verlauf des 19jährigen Erbfolgekrieges zwischen den Herzögen Albrecht, Wenzel und Magnus von Braunschweig unter Mithilfe der hannoverschen Bürger erstürmt und wenig später von den Hannoveranern zerstört.
Hintergrund: die „Zwingburg der Welfen“, wie der Heimatautor Helmut Zimmermann die Veste nannte, diente nicht nur dem Schutz der Stadt Hannover, sondern war auch als Demonstration der Macht des Landesherrn gegenüber den nach Freiheit strebenden hannoverschen Bürgern zu sehen.
An der Fassade des Neuen Rathauses ist ein Relief zu sehen, dass die Erstürmung der Burg Lauenrode zeigt. Das tatsächliche Aussehen der Anlage dürfte das Bild aber wohl eher nicht wiedergegeben, es zeigt vielmehr das Bauwerk so, wie der damalige Künstler sich eben eine Burg vorgestellt hatte.
Beim Bau des Preußag Verwaltungsgebäudes gelang es 1951, den nordöstlichen Teil des Burggrabens und Mauerreste aufzufinden. Leider hat man das Bodendenkmal nicht erhalten, sondern einfach weiter gebaut. Von den vielen Tonscherben im Graben konnten die Archäologen einige bis ins 10. und 11. Jahrhundert zurückdatieren. Deshalb wird angenommen, dass Lauenrode bereits eine frühmittelalterliche Vorgängerin besessen hat.