Narren stürmten das Neue Rathaus: In Hannover regiert jetzt eine Prinzessin des Frohsinns
Das Programm sollte weitergehen, doch Hannovers erster Bürgermeister Thomas Hermann herzte die Prinzessin immer noch. „Der will gar nicht mehr aufhören“, murmelte jemand aus den Reihen der versammelten Karnevalisten. Die Narren haben heute (15. November) am Vormittag pünktich um 11:11 Uhr - aber mit einigen Tagen Verspätung gegenüber dem Rheinland - das hannoversche Rathaus gestürmt. Bei so viel geballter Narretei gab es für die politische Rathausspitze keine Alternative. Thomas Hermann überreichte an Ihre Lieblichkeit, der Karnevalsprinzessin Angela II., symbolisch den Rathausschlüssel. Bis Aschermittwoch soll nun in Hannover der Frohsinn herrschen.
Das Zepter über das hannoversche Narrenvolk schwingt in diesem Jahr allein eine weibliche Herrscherin des Frohsinns. Lediglich die Karnevalsprinzessin wurde proklamiert, ein männlicher Kollege steht ihr diesmal nicht zur Seite. Der eigentlich außerwählte Prinz Karneval in Spe konnte sein Amt nicht antreten, hieß es, dessen Arbeitgeber habe Probleme gemacht.
Wer angesichts von Tanzmariechen, Prinzengarden und „Hannover Helau“ meint, in der Leinemetrople sei die fünfte Jahreszeit angebrochen, der irrt. Denn es ist schon die Sechste, wie Thomas Hermann in seiner Rede zum Karnevalstart klarstellte. Die „fünfte Jahreszeit“ sei , so der Bürgermeister, in Hannover traditionsgemäß die Zeit des großen Schützenfestes im Sommer.
Das närrische Spektakel in der Halle des Neuen Rathauses hatte in diesem Jahr deutlich weniger Zuschauer als früher angelockt. Wahrscheinlich schreckte die Holigan-Demonstration viele Hannoveraner von einer Reise in die City ab. Doch, so Diethard Frase, Ehrenpräsident des Komitees Hannoverscher Karneval, in seiner Rede: "Wir lassen uns von den Chaoten nicht verdrängen!"
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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