Spaziergänge in der Leineaue: Das erste Wehr entstand im Mittelalter
Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren oder Wülfel bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einen weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden.
Der heutige Ausflug führt in das alte Wassergewinnungsgelände Ricklingen hinter dem Maschsee.
Zwischen dem Wassergewinnungsgelände Ricklingen und dem Maschsee verbindet der „Schnelle Graben“ Leine und Ihme. Seine Geschichte geht bis in das Mittelalter zurück. Damit die städtischen Wassermühlen an der Leine immer mit einem gleichmäßigen Wasserstand arbeiten konnten, bauten die Hannoveraner einen Kanal von der Leine zur wesentlich tiefer liegenden Ihme und versahen diesen Kanal mit einem Wehr. Das heutige Wehr ist zwar nicht mehr dem Mittelalter zuzurechnen, aber inzwischen auch schon ganz schön alt. Es entstand als Nachfolger mehrere älterer Anlagen zwischen 1739 und 1745.
Im Jahre 1921 wurden die Pumpanlagen des Wasserwerks Ricklingen, die den Hochbehälter auf dem Lindener Berg mit Wasser versorgten, von Dampfbetrieb auf elektrische Energie umgestellt. Deshalb ließ die Stadt von Stadtbaurat Paul Wolf das Wasserkraftwerk am Schnellen Graben entwerfen. Das eingeschossige Klinkerbauwerk speist noch heute Strom in das städtische Netz.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.