Hannovers fünfte Jahreszeit: Rund 10.000 zogen duch die City
Es sollen rund 10.000 Teilnehmer gewesen sein, 100 Musikkapellen und 50 Festwagen. Nachgezählt habe ich nicht, aber die Zahlen dürften ungefähr zutreffend sein. Um zehn Uhr Morgens startete der große Schützenausmarsch am Neuen Rathaus in Hannover; um Viertel nach Zwölf waren immer noch nicht alle Teilnehmer losmarschiert. „Der Schützenumzug ist der Höhepunkt des Schützenfestes“, sagte Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok, bevor er mit einem dreifachen „Horido!“ das Startzeichen gab.
Rund vier Kilometer lang war die Strecke der Schützen durch die Innenstadt, die von vielen Hannoveranern am Straßenrand gesäumt wurde. Viele wollten einen Blick auf den Zug mit seinen Festwagen und Spielmannszügen erhaschen. Es war ein buntes Bild, was sich den Zuschauern bot. Neben den grünen Uniformen der Schützen brachten vor allem einige Karnevalsvereine mit ihren bunten Kostümen andere Farben ins Bild, andere Gruppen kleideten sich in phantasievolle Kostüme, sei es als behelmter Ritter, als Rokoko-Dame oder als Manga-Girl aus der Cosplayer-Szene. Gäste aus dem benachbarten Ausland zogen mit durch die Straßen und verliehen der hannoverschen Schützentradition gleich etwas internationales Flair. Unter anderem beteiligten sich "De Blaaskinkels" (ich würde das jetzt mit Bläser-Lümmel übersetzen) aus Utrecht.
Das Wetter war leider nicht durchgehend schön. Kam die Sonne durch eine Wolkenlücke, wurde es sommerlich warm. War der Himmel bedeckt, schon fröstelten die Menschen und so mancher Schütze freute sich dann über seine wärmende Uniformjacke. Nach zwei und einer Viertelstunde beschloss ich, dass nunmehr genügend fotografische Impressionen auf der Speicherkarte eingefangen waren. Ich packte meine Kamera zurück in die Tasche, ging zur Stadtbahnhaltestelle und fuhr nach Hause. Keine Minute zu früh. Kaum hatte ich die Haustür erreicht, setzte ein starker Regen ein. Ein paar Kilometer weiter waren die Teilnehmer des dritten und vierten Zuges leider immer noch unterwegs und winkten den Zuschauern mit Blumensträußen zu. Ihnen hätte ich gewünschen, dass der Schützenausmarsch ohne Guss von Oben zu Ende gegangen wäre.
An der Spitze der Schützen marschierten wieder eine Reihe von Prominenten mit. So wurde Oberbürgermeister Schostok unter anderem von seinem Amtsvorgänger und jetzigem Ministerpräsident Stephan Weil sowie der Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen und der Bundestagvizepräsidentin Edelgard Bulmahn begleitet.
Der Stadtbezirk Döhren-Wülfel war – wie könnte es anders sein – beim Schützenausmarsch gut vertreten. Neben den Schützen aus Döhren (es marschierte Vize-Bezirksbürgermeisterin Claudia Meier mit), Wülfel und Mittelfeld –als Gast war hier der SPD-Ortsvereinsvorsitzender Angelo Alter mit dabei – beteiligten sich die Narren der Funkenartillerie Blau-Weiß Batterie Süd Hannover-Döhren und die Mittelfelder Eugenesen an dem Umzug. Und vorne bei der übrigen Prominenz, liefen die Ratsfrauen Christine Ranke-Heck und Dr. Gudrun Koch (beide SPD) sowie die Regionsabgeordnete Maria Hesse (CDU) mit. Maria Hesses Kollege von der SPD, der Regionsabgeordnete Sascha Glade war auch dabei, als Mitglied der Eugenesen zog er jedoch mit seinem Verein durch die Stadt.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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